Meridiam investiert in E-Bus-Projekt in Afrika

Der Infrastruktur-Investor Meridiam setzt mit seinen Partnern Keolis und Fonsis das erste große Elektrobus-Projekt in Afrika um. Der nun unterzeichnete Konzessionsvertrag sieht eine Gesamtinvestition von mehr als 135 Millionen Euro für den Betrieb und die Wartung eines ausschließlich auf Elektrobusse ausgerichteten ÖPNV-Netzes in Senegals Hauptstadt Dakar.

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Die Konzession läuft über einen Zeitraum von 15 Jahren. Das Schnellbus-System (Bus Rapid Transit oder BRT) soll im Sommer 2023 in Betrieb gehen und mit 121 Batteriebussen betrieben werden. Konkret sind ein Omnibus-Dienst und drei Schnellbuslinien geplant.

Im Gegensatz zu Linienbussen sind BRT-Busse auf eigenen, baulich getrennten Fahrspuren unterwegs. In Dakar sind zumindest 18,3 Kilometer an BRT-Fahrspuren geplant. Somit sind sie auch in Stoßzeiten weniger anfällig für verkehrsbedingte Verspätungen und eher mit einer U-Bahn zu vergleichen. Welche Fahrzeuge zum Einsatz kommen, geht aus der Mitteilung nicht hervor – der „Metrobus Dakar“ soll aber CO2-Emissionen von 59.000 Tonnen pro Jahr vermeiden.

Mit den modernen Schnellbussen sollen nicht nur Komfort und Sicherheit erhöht werden, sondern auch die Zuverlässigkeit des ÖPNV und die Fahrzeiten verbessert werden. Meridiam rechnet vor, dass die Fahrzeit zwischen dem Stadtzentrum von Dakar und der nördlich gelegenen Küstenstadt Guédiawaye während der Hauptverkehrszeiten von 90 auf 45 Minuten sinken soll. Da die Transportkosten über die Tarifpolitik und Sozialtarife des Staates gedeckelt.

Dakar ist eine der größten Städte Westafrikas und die wirtschaftliche und politische Hauptstadt Senegals. Die Bevölkerung (3,8 Millionen) wird laut Meridiam in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich um etwa 40 Prozent wachsen. Das Projekt sei „Teil der ehrgeizigen und globalen Strategie, die urbane Mobilität und das Verkehrsnetz von Dakar bis 2025 zu modernisieren“, wie der Investor mitteilt.

Rund um den Metrobus Dakar sollen 1.000 direkte Arbeitsplätze in der Hauptstadt entstehen, wovon etwa ein Drittel auf die Fahrer entfällt. Der Schwerpunkt bei den Einstellungen soll auf Frauen und jungen Menschen liegen. Pro Tag sollen 300.000 Menschen das BRT-Angebot nutzen.

Meridiam ist in Europa vor allem als Eigentümer von Allego bekannt. Der französische Investor hatte den niederländischen Ladepunktbetreiber im Jahr 2018 übernommen.

Update 26.10.2022: Die vor einigen Monaten angekündigte Beschaffung von 121 Elektrobussen für das Projekt Bus Rapid Transit (BRT) in der senegalesischen Hauptstadt Dakar wird konkret. Den Auftrag zur Lieferung der E-Busse und der Ladeinfrastruktur hierfür hat Dakar Mobilité an den chinesischen Hersteller CRRC vergeben. Die 121 Elektrobusse, die über Batterien mit einer Kapazität von jeweils 563,8 kWh verfügen, sollen im März 2023 nach Dakar geliefert werden. CRRC wird zudem 23 Ladestationen für die E-Busse in 14 Kommunen im Raum Dakar installieren.
meridiam.com, afrik21.africa (Update)

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