Stellantis strukturiert H2-Entwicklung neu

Jean-Michel Billig wird Chief Technology Officer für die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen beim Stellantis-Konzern. Zudem erhält Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz eine neue Zuständigkeit rund um das Thema Wasserstoff.

Zunächst zur Personalie Billig: Der ehemalige Geschäftsführer der Naval Group wird diesen Posten bei Stellantis zum 27. Juni 2022 antreten. Als Brennstoffzellen-CTO wird Billig sowohl an Chief Engineering Officer Harald Wester und fachlich an Ned Curic, Chief Technology Officer von Stellantis, berichten.

Jean-Michel Billig hat ursprünglich einen Hintergrund in der Luftfahrtbranche und hat zunächst Helikopter entwickelt, bis er zum CTO von Eurocopter aufstieg. 2012 wechselte er als Executive Vice President Engineering zu Renault, bevor er wieder in die Zulieferer-Branche zu Zodiac wechselte. 2017 wurde er Executive Vice President bei der Naval Group.

„Jean-Michels breites Spektrum an Erfahrungen in der Flugzeug-, Luft- und Raumfahrt-, Automobil- und Schifffahrtindustrie wird dazu beitragen, zusätzliche Ideen einzubringen, um die Ambitionen von Stellantis im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Verkäufe zu steigern und das breite Spektrum der Anforderungen an emissionsfreie Mobilität zu erfüllen“, so Stellantis-CEO Carlos Tavares.

Stellantis teilt zudem mit, dass Opel-CEO Uwe Hochgeschurtz als zusätzliche Aufgabe die weltweite Steuerung der Kommerzialisierung von Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen übernehmen wird. Hochgeschurtz werde „ein engagiertes Team leiten, um die kommerzielle Offensive des Unternehmens zu stärken, wobei der Schwerpunkt zunächst auf dem europäischen Markt liegt“, so Stellantis.

Stellantis bietet bislang Brennstoffzellen-Versionen seiner Transporter Opel Vivaro-e, Citroën ë-Jumpy und Peugeot e-Expert an. In seiner Funktion als Opel-Chef hat Hochgeschurtz der Brennstoffzelle im Privat-Pkw wiederholt eine Absage erteilt. Stellantis betont auch in der Mitteilung, dass sich die Kombination aus Brennstoffzelle und Batterie, wie sie bei den genannten Transportern zum Einsatz kommt, „besonders für die Bedürfnisse von Kunden leichter Nutzfahrzeuge“ eigne.
stellantis.com

3 Kommentare

zu „Stellantis strukturiert H2-Entwicklung neu“
Claus-Rüdiger Martin
26.04.2022 um 03:10
Diese H2-Transporter plus H2-Lkw werden die Türen aufstoßen für H2-Pkws. Viel wird über serienmäßig hergestellte mobile H2-Tankstellen geschehen, die nicht mehr langwierig und teuer vor Ort von Hand hergestellt werden müssen. Es muss für die Welt nachvollziehbar, d.h. skalierbar und besonders auch bezahlbar sein. Das ist eine Stromladeinfrastruktur überhaupt nicht. Dickste Kabel müssen von Anfang an gelegt sein ohne gebraucht zu werden. Sie können nicht andauernd dicker werdend nachgelegt werden. Nach Sättigung der Eigenheimlader wird mit Batteriewagen Schluss sein. Die Reichweiten sind sowieso nur 60%, zwischen 20 und 80% praktikabel. Die Entsorgung alter Batterien wird bei zunächst teurem Recycling vom Vorbesitzer bezahlt werden müssen. Wer wird sich eine 3 Zentner schwere gefährliche gebrauchte Batterie in den Keller kaufen. Auch kommerzielle Altbatterienlager zur Speicherung werden höchst brandgefährlich sein. Kauf und Verkauf alter Batterien müssen ausser Strom als Spritkosten innerhalb von ca. 8 Jahren betrachtet werden. Wie sich abzeichnet werden gebrauchte Batterien eine unfälschbare Historie und Wertfeststellung bekommen. Öffentliche Ladestellen vernichten unverändert benötigte Dauerparkplätze, d.h. ein E-Auto benötigt mehr als einen Dauerparkplatz. Frage ist wo dann dieser öffentliche Ladeplatz zunächst in Konkurrenz zu anderen Kunden ist. Ob bei Umzug dort eine Lademöglichkeit sein wird. Alles unlösbare Probleme nach Eigenheimsättigung.
Andreas V.
09.07.2022 um 22:56
Wasserstoff hat in PKWs und leichten Nutzfahrzeugen nichts zu suchen. Reine Energieverschwendung! Daher brauchen wir H2-Tankstellen höchstens für Langstrecken-LKW und Langstrecken-Busse.Mit der Energiemenge die zur Herstellung von grünem Wasserstoff und dann zum Fahren eines FCEV benötigt wird, können stattdessen mindestens 3 BEV betrieben werden. Ganz abgesehen von weiteren praktischen Vorteilen eines BEV (z.B. Sektorkopplung).
Markus
28.04.2022 um 02:04
So lange sich nicht grundsätzlich bei den Preisen (der Brennstoffzelle) massiv etwas ändert wird es auch weiter nix. Und das Grundproblem der Herstellung und des Transports bleibt nun einmal. Bis genug Überschuss an EE überhaupt mal vorhanden ist um über dieses Thema zu diskutieren, und nachdem die Industrie versorgt ist, kann man mal sehen was sich bis dahin getan hat. Allerdings auch auf Akkuseite. Im PKW wirds einfach nix werden die nächsten Jahre.

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