Hyundai bestellt E-Antriebe im Milliarden-Wert bei Vitesco

Bild: Vitesco Technologies

Vitesco Technologies hat einen Großauftrag im Wert von zwei Milliarden Euro von der Hyundai Motor Group erhalten. Die Koreaner werden ab 2024 die EMR4 von Vitesco weltweit in E-Autos des B- und C-Segments einsetzen.

Der Auftrag wurde bereits im März auf der Jahrespressekonferenz von Vitesco Technologies erwähnt, damals noch ohne Kundennennung. Die Hyundai Motor Group wird die 3-in-1-Einheit mit 160 kW ab dem Jahr 2024 in seinem globalen B/C-Elektrofahrzeug-Segment einsetzen, so Vitesco.

Dabei wird es sich aber nicht um Modelle auf Basis der E-GMP von Hyundai handeln: Wie Vitesco angibt, arbeitet die EMR4 mit 400 Volt Systemspannung, die E-GMP ist aber eine reine 800-Volt-Plattform – hier liefert Vitesco bekanntlich den 800-Volt-Inverter. Die Koreaner hatten bereits immer wieder angedeutet, neben der 800-Volt-Technik bei einigen Modellen weiterhin auf 400 Volt setzen zu wollen.

Mit 160 kW Leistung liegen die Antriebe zehn kW über der Leistung der aktuellen 400-Volt-Stromer von Hyundai-Kia, etwa dem Kona Elektro oder dem Kia Niro EV, der bald in der zweiten Generation an den Start geht – mit 150 kW Antriebsleistung. Innerhalb der Bandbreite der EMR4 liegt Hyundai aber nur im mittleren Leistungsbereich. Wie Vitesco zur Vorstellung der neuen Antriebsgeneration im Juli 2021 bekannt gab, kann der EMR4 (Electronics Motor Reducer) das Spektrum von 80 bis 230 kW abbilden – statt der deutlich kleineren Stamme von 120 bis 150 kW beim EMR3.

Der EMR4 soll nicht nur effizienter als die Vorgänger-Generation EMR3 sein, was die Reichweite erhöht – das soll unter anderem durch Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) erreicht werden. Vitesco betont zudem, dass der EMR4 bei gleicher Leistung 25 Prozent leichter und zudem kleiner ist. Dank der geringeren Abmessungen soll sich der Antrieb einfacher in die Fahrzeugkonstruktion integrieren lassen.

„Für unseren neuen elektrischen Achsantrieb haben wir die internen Schnittstellen standardisiert, dabei größtmögliche Flexibilität nach außen generiert, um somit kundenspezifische und gleichzeitig kostenoptimale Lösungen anbieten zu können“, sagt Thomas Stierle, Mitglied des Vorstands und Leiter des Geschäftsbereichs Electrification Technology bei Vitesco Technologies. Die Kostenvorteile entstehen unter anderem dadurch, dass alle Varianten des EMR4 auf einer Fertigungslinie hergestellt werden können. Gefertigt wird die EMR4 unter anderem im chinesischen Werk Tianjin.

„Wir sind stolz darauf, mit diesem hochattraktiven Achsantrieb zur kommenden Elektrofahrzeug-Plattform der Hyundai Motor Group beizutragen“, sagt Vitesco-CEO Andreas Wolf. „Dieser Auftrag bestätigt uns einmal mehr in unserer Strategie mit der anfänglichen Fokussierung auf Elektromobilität.“
vitesco-technologies.com

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