Frankfurt plant 284 Ladepunkte in Parkhäusern

Die Stadt Frankfurt am Main will mit den Unternehmen ABG Frankfurt Holding und Mainova die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich ausbauen. Demnach sollen 2023 knapp 300 AC-Ladepunkte in Parkhäusern und Tiefgaragen in Betrieb gehen.

Die ABG, die mit der Parkhaus Betriebsgesellschaft (PBG) einen großen Teil der öffentlichen Parkgaragen in der Stadt betreibt, hat gemeinsam mit Mainova ein Konzept für den Ausbau der Ladeinfrastruktur ausgearbeitet. Danach sollen im kommenden Jahr in elf öffentlichen Parkhäusern und Tiefgaragen insgesamt 284 neue Ladepunkte geschaffen werden – konkret Wallboxen mit einer Ladeleistung von jeweils maximal 22 kW. Zum Vergleich: Derzeit gibt es an den elf Standorten gerade einmal 16 Ladepunkte.

Mit den 284 neuen Ladepunkten würde die Gesamtzahl auf 300 Ladepunkte steigen. Die Ausschreibung für das Parkhaus-Projekt soll noch im ersten Halbjahr starten. Die Projektierung ist für das zweite Halbjahr vorgesehen. Damit soll 2023 der Aufbau anlaufen und im selben Jahr abgeschlossen werden können. Die genaue Auflistung der elf Parkhäuser mit der Anzahl der geplanten Ladepunkte finden Sie in der unten verlinkten Mitteilung der Stadt Frankfurt.

Mit Projekt erhält die Infrastruktur in Frankfurt am Main zwar einen großen Schub, hat aber für die Elektroauto-Fahrer einen entscheidenden Nachteil: Die Nutzung ist immer mit Parkgebühren verbunden. Bei öffentlichen Ladepunkten am Straßenrand ist das meist nicht der Fall.

Der Ladeinfrastruktur-Ausbau in Frankfurt hinkt bereits länger den steigenden Zulassungszahlen hinterher. Im Sommer 2020 gab Allego bekannt, dass der Plan, 360 Ladesäulen für E-Autos aufzustellen, nicht weiter verfolgt werde. Über die Hintergründe der Entscheidung gab es im Nachgang der Bekanntgabe unterschiedliche Angaben, Allego führte unter anderem die langsame Bürokratie an. Das bekam auch das Unternehmen Qwello zu spüren: Nach anderthalb Jahren Wartezeit erhielt das Unternehmen im August 2021 die Genehmigung für die ersten 30 AC-Ladesäulen – beantragt hatte das Startup aber 680 Standorte.

In der aktuellen Mitteilung geben Vertreter der Politik an, dass das Thema angekommen ist. „Rund zehn Prozent der in Frankfurt zugelassenen Fahrzeuge sind bereits Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Die steigende Tendenz der Zulassungszahlen erfordert einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Diese Aufgabe nimmt die Stadt Frankfurt wahr“, sagt Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst. Verkehrsdezernent Stefan Majer ergänzt: „Damit die Mobilitätswende gelingt, brauchen wir ausreichend Ladepunkte in der Stadt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit der ABG und Mainova in der Stadt zwei innovative und starke Partner haben, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur in enger Kooperation mit der Stadt Frankfurt vorantreiben.“

Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG, gibt an, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Parkhäusern in der Innenstadt bei zwei bis drei Stunden liegt. „In dieser Zeit können vollelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride in der Regel wieder mit ausreichend Strom für den Heimweg aufgeladen werden.“
frankfurt.de

2 Kommentare

zu „Frankfurt plant 284 Ladepunkte in Parkhäusern“
sig
13.05.2022 um 09:35
Schraubt doch einfach steckdosen an die wände. Tausende.
Stefan
13.05.2022 um 10:10
Und wie wird der Strom dann abgerechnet? Wie erfolgt die Lastverteilung? Hat der Stromanschluss des Parkhauses 500 kW übrig (bei 200 Steckdosen) und verschenkt die?

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