Ford plant Direktvertrieb von E-Autos – in den USA

Ford will seine E-Autos künftig nur noch im Direktvertrieb zu Festpreisen anbieten. Das kündigte Ford-CEO Jim Farley jetzt zumindest für den nordamerikanischen Markt an. Unklar ist aber noch, ab wann dies umgesetzt werden soll und ob das neue Vertriebssystem auch auf andere Märkte außerhalb Nordamerikas ausgeweitet werden könnte.

Das neue Vertriebsmodell für Ford Model e – die aus der Abspaltung im März entstandene Elektroauto-Sparte von Ford – kündigte Farley bei der Bernstein Annual Strategic Decisions Conference an. Bei dem Online-Vertrieb soll zu einem Festpreis verkauft werden, die üblichen Preisverhandlungen und Rabatte beim Händler sollen wegfallen – wie etwa bei Tesla oder dem ebenfalls ins Internet verlagerte Direktvertrieb der E-Autos von Volvo.

Bei Elektroautos gab es zuletzt aber kaum Rabatte – im Gegenteil: Da die Nachfrage nach dem E-Pickup F-150 Lightning deutlich größer war als die inzwischen von Ford aufgestockte Produktionskapazität, hatten einige US-Händler einen Aufschlag von bis zu 30.000 Dollar verlangt. Farley war das ein Dorn im Auge: Ford drohte solchen Händlern umgehend, dass sie bei der Belieferung mit dem F-150 Lightning in diesem Jahr komplett leer ausgehen könnten.

Die Umstellung auf den Direktvertrieb hat aber nicht nur mit dem Ärger über derartige Verkaufspraktiken einiger Händler zu tun. Bei der Konferenz rechnete Farley vor, dass man im Direktvertrieb rund 2.000 Dollar Vertriebskosten je Fahrzeug einsparen könnte. Die Preise will er aber nicht senken, stattdessen soll die Gewinnmarge steigen. Bei einem Kauf wird das Fahrzeug dann direkt ab Werk an die Kunden geliefert.

Als BEV bietet Ford derzeit den Mustang Mach-E, den E-Transit und in Nordamerika eben den F-150 Lightning an. Weitere Modelle sollen folgen, in Europa etwa ein E-Puma und das in Köln gebaute Modell auf Basis des MEB von Volkswagen. In Europa will Ford bis 2030 eine reine E-Marke sein.

Das neue Vertriebsmodell soll wie erwähnt nur für Ford Model e gelten, also das Elektroautogeschäft. Ford Blue, die Verbrenner-Sparte, wird weiterhin über die Autohäuser vertrieben. Offen ist aber, wann der US-Autobauer die Umstellung auf den Direktvertrieb vollziehen wird – und ob der Schritt auch für weitere Märkte bei Ford Model e geplant ist. Dazu machte Farley bei seinem Auftritt den Berichten zufolge keine Angaben.
auto-motor-und-sport.de

1 Kommentar

zu „Ford plant Direktvertrieb von E-Autos – in den USA“
Sebastian
08.06.2022 um 20:50
schade, vor 2030 werden wir wohl in old europe wohl nix davon sehen. und mit was soll ich dann 2024 meine 3,5t Trailer ziehen, wenn Luisa Neubauer neue Bundeskanzlerin/nde geworden sein ist? . Irgend jemand muss den Wohlstand ja weiterhin füttern, für die Leute die noch nie echte Arbeit gemacht haben, hier im... schlechstesten Deutschland ever.

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