Xpeng steigert Umsatz, aber auch Verlust

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Xpeng hat seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2022 vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten Absatz und Umsatz beinahe verdoppelt werden – aber auch der Verlust ist gestiegen.

Xpeng lieferte von April bis Juni 34.422 Autos aus, 98 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und etwa so viele wie im ersten Quartal 2022. Der Umsatz mit diesen Auslieferungen belief sich im zweiten Quartal 2022 auf rund 7,44 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro), was einer Steigerung von 97,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2021 entspricht und mit dem Niveau des ersten Quartals 2022 vergleichbar ist.

Der Nettoverlust stieg im Berichtszeitraum auf etwa 2,7 Milliarden Yuan (395 Millionen Euro), verglichen mit 1,19 Milliarden Yuan (174 Millionen Euro) im zweiten Quartal 2021 und 1,7 Milliarden Yuan (249 Millionen Euro) im ersten Quartal 2022. Aber: Die Fahrzeugmarge ist laut dem Quartalsbericht von 9,1 auf 11,0 Prozent gestiegen.

Bei den Auslieferungen fällt auf, dass die große E-Limousine P7 in den vergangenen drei Quartalen stetig zurückgegangen ist – von 21.342 Exemplaren im Q4 2021 auf nun 15.983 Fahrzeuge. Im Gegenzug hat die kleinere, aber technisch weiterentwickelte Limousine P5 zugelegt, von 7.621 Auslieferungen im Q4 auf nun 12.848 Fahrzeuge. Da die Umsätze gerade vom Q1 2022 zum Q2 quasi konstant geblieben sind, scheint Xpeng für den P5 gute Preise erzielen zu können. Die Zulassungen des kleinen E-SUV G3i weist das Unternehmen nicht mehr separat aus, es waren im Q2 aber 5.591 Einheiten.

Dass die Auslieferungen im zweiten Quartal auf dem Niveau des Q1 lagen (es waren nur 139 Fahrzeuge weniger), muss auch vor dem Hintergrund der erneuten Corona-Lockdowns in China und den damit verbundenen Lieferschwierigkeiten gesehen werden. Firmengründer und -CEO He Xiaopeng sieht daher auch eine „robuste Wachstumsdynamik“.

Auch das physische Vertriebsnetz ist weiter gewachsen. Zum Stichtag 30. Juni 2022 am Quartalsende hat Xpeng 388 Geschäfte in 142 Städten betrieben. Das eigene Ladenetz wuchs auf 977 Stationen, davon 793 Schnelllader und 184 Destination-Charger.

Auf absehbare Zeit dürfte Xpeng aber in der Verlustzone bleiben, denn das Unternehmen investiert weiter in neue Modelle und Entwicklungen – im September steht etwa die Markteinführung des großen E-SUV G9 an, der auch für die globalen Märkte konzipiert ist. „Wir beschleunigen das Tempo bei der Einführung neuer Produkte, um unser Angebot mit Fahrzeugen zu Preisen zwischen 150.000 Yuan und 500.000 Yuan abzurunden“, sagt Xiaopeng. „Im Jahr 2023 planen wir die Einführung von zwei neuen Wettbewerbsmodellen, die das schnelle Umsatzwachstum weiter vorantreiben werden.“ Das ist eine Spanne von umgerechnet 21.965 und 73.220 Euro.

In einer Telefonkonferenz für Analysten gab das Unternehmen zudem an, zwei neue Plattformen für mindestens sechs Modelle zu entwickeln. Darunter werden wohl auch die beiden von He Xiaopeng erwähnten Baureihen sein. Demnach handelt es sich um ein neues Modell im B-Segment, das für das erste Halbjahr 2023 geplant ist. Ein Modell im C-Segment soll im zweiten Halbjahr 2023 folgen. Die Angaben zu B- und C-Segment entsprechen jedoch nicht der in Europa üblichen Aufteilung: Bei dem neuen Modell im B-Segment soll es sich nicht um einen Kleinwagen handeln, sondern ein Konkurrenzmodell zum Tesla Model Y.
xiaopeng.com, cnevpost.com (Analysten-Call)

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