The Mobility House handelt E-Auto-Batterien an der Strombörse

The Mobility House hat den Handel der Flexibilitäten von 4.500 Elektroauto-Batterien an der EPEX SPOT SE aufgenommen. Dafür verfügt das Unternehmen über eine eigene Anbindung an die europäische Strombörse.

Die dort gehandelten E-Auto-Batterien kommen auf eine Regelleistung von 100 MW. Basis der Handelsaktivitäten ist die eigens von The Mobility House entwickelte EV Aggregation Platform, wie das Unternehmen mitteilt. Diese Plattform soll das Speicher- bzw. Flexibilitätspotential spezifisch von mobilen Elektroautobatterien erschließen.

Das Technologieunternehmen vermarktet bereits seit 2016 stationäre und mobile Fahrzeugbatterien selbst oder über Partner in verschiedenen Ländern und Anwendungen. Beim Kurzfristenergiehandel ist das bislang jedoch über den Marktzugang „eines langjährigen engen Partners“ erfolgt.

Mit der nun erfolgten Anbindung ist TMH ab sofort aktives Mitglied der EPEX SPOT SE. The Mobility House bezeichnet diesen Schritt der aktiven und direkten Teilnahme als „zwingend“, „da Vehicle-to-Grid (V2G) Anwendungen durch erste bidirektionale Fahrzeuge und Ladestationen realer werden“.

Bisher unterstützen nur wenige Elektroauto-Modelle das bidirektionale Laden, was Voraussetzung für Vehicle-to-Grid-Anwendungen ist. Autobauer haben oft nur umgerüstete Fahrzeuge im Rahmen von Pilotprojekten eingesetzt. Mit dem ID. Buzz und der Software 3.1 will Volkswagen das bidirektionale Laden in seinen MEB-Modellen großflächig ausrollen, womit diese Funktionalität in deutlich größeren Stückzahlen als bisher verfügbar wäre. Allerdings wird eine spezielle und teure DC-Wallbox benötigt, damit die MEB-Modelle Strom aus ihrer Batterie ins Netz einspeisen können.

Die  im Herbst 2021 gegründete „Initiative Bidirektionales Laden“ fordert schnelle Vorgaben des Gesetzgebers, um bidirektionales Laden schnell ausrollen zu können – was dann wiederum den Stromhandel mit den Elektroauto-Batterien im großen Stil ermöglichen würde. Ein Mitglied dieser Initiative ist The Mobility House.

„Über viele Jahre konnten wir auf Basis unserer EV Aggregation Platform in zahlreichen Projekten mit namenhaften Partnern wertvolle Erfahrungen im Day-Ahead- und Intraday-Handel sammeln. Wir freuen uns daher sehr, dass wir nun als Mitglied der Strombörse EPEX SPOT SE noch näher an den Kurzfristhandel heranrücken“, sagt Robert Hienz, CEO von The Mobility House. „In diesem dynamischen Umfeld steigern wir unsere Wertschöpfungstiefe und verbessern unsere Agilität. Unserem Leistungsversprechen gegenüber Partnern und Kund:innen, mit Elektroautobatterien maximale Werte im elektrischen Energiesystem zu generieren, können wir damit noch besser gerecht werden. Wir sind gespannt auf neue Kooperationen, die sich daraus ergeben.“
mobilityhouse.com

3 Kommentare

zu „The Mobility House handelt E-Auto-Batterien an der Strombörse“
erFahrer
26.08.2022 um 08:20
Danke - Es bleibt der TMH ganz viel Erfolg und uns einige anständige Marktbegleiter zu wünschen, um diesem wichtigen Rad der gesamten Energiewende für Europa zeitnah ausreichend Schwung zu verleihen.Ob electrive dies, als eigenständiges Thema erneut würdigt?
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
26.08.2022 um 11:32
Den Strom an der Börse zu handeln, der in den Akkus der BEV in Deutschland rum fährt, ist schon eine geile Idee. Da die Menge der BEV ja zwangsläufig erheblich zunehmen wird, muss, wird der Weg ja als langfristige Teillösung der Speicherproblematik der erneuerbaren gesehen. Das wär sehr sehr gut, wenn's klappt. das
sig
30.08.2022 um 18:56
BEV sind Energiespeicher, aber in erster Linie Verbraucher. Diese angebotsbasierend zu laden wäre sehr einfach, bei den üblichen langen Standzeiten. Steckdose und Zweitarifsigal. Da werden Produktoinsspitzen passend genutzt und geringe Stromproduktion für zwingende zu versorgende Verbraucher freigehalten. Alte, günstige und bewährte Technik

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