BMW startet Produktion von Brennstoffzellen für iX5 Hydrogen

BMW hat die eigene Produktion von Brennstoffzellen für den iX5 Hydrogen im Wasserstoff-Kompetenzzentrum in München gestartet. Anlass ist die Kleinserie des iX5 Hydrogen, die ab Ende dieses Jahres weltweit zu Test- und Demonstrationszwecken eingesetzt werden soll.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Die Vorbereitungen für die Kleinserienfertigung laufen bereits seit Mai 2021, im Herbst letzten Jahres wurde das Brennstoffzellenfahrzeug auf der IAA in München auf den Fahrflächen eingesetzt. Anfang des Jahres ging das BZ-SUV in die Wintererprobung.

„Wir investieren fast 500 Mio. Euro in Wasserstoff-Technologie mit einem Forschungszentrum und Wasserstoff-Tankstellen. Es braucht vom Bund aber dringend auch Wasserstoff-Netze im Süden“, so Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident. „Für uns sind wasserstoffbetriebene Fahrzeuge die ideale Technologie, um batterieelektrische Fahrzeuge sinnvoll zu ergänzen und die Elektromobilität zu komplettieren“, ergänzt Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. Und weiter: „Mit dem heutigen Start der Produktion einer Kleinserie von Brennstoffzellen zeigen wir die Reife dieser Antriebsart und unterstreichen damit ihr Potential für die Zukunft.“

Im eigenen Kompetenzzentrum für Wasserstoff in München produziert BMW künftig die Brennstoffzellensystem für den iX5. Die zur Produktion benötigten einzelnen Brennstoffzellen erhält BMW allerdings von Toyota. Beide arbeiten bereits seit 2013 bei BZ-Antrieben zusammen.

Die Herstellung der Brennstoffzellensysteme erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die einzelnen Brennstoffzellen zu einem sogenannten Stack gestapelt. Im nächsten Schritt findet die Montage aller weiteren Komponenten zu einem vollständigen System statt.

Die technischen Eckdaten sind weitgehend seit 2020 bekannt: Der Wasserstoff (bis zu 6 kg) wird in zwei 700-bar-Tanks aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff gespeichert. Die Brennstoffzelle im Motorraum leistet 125 kW. Zusammen mit dem E-Motor der fünften Generation im Heck ergibt sich laut BMW so eine Systemleistung von 275 kW. Wie schon in den Mitteilungen aus dem Vorjahr gibt BMW auch nun den Energiegehalt der Pufferbatterie und die Reichweite des iX5 Hydrogen nicht an. Für die Kleinserie hat das Entwicklungsteam das Antriebssystem, bestehend aus zwei Wasserstoff-Tanks, der Brennstoffzelle sowie dem E-Motor, in die bestehende Architektur des BMW X5 integriert.

Die aus weniger als 100 Fahrzeugen bestehende Kleinserie soll jedoch nicht verkauft oder verleast werden, sondern in Europa, den USA, Japan, Südkorea und China von Autofahrern im Alltag erprobt werden.

Update 02.12.2022: BMW hat im Pilotwerk des Münchner Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) mit der Produktion des Wasserstoff-SUVs iX5 Hydrogen in Kleinserie begonnen. Ab dem Frühjahr 2023 wird der iX5 Hydrogen als Technologie-Demonstrator in ausgewählten Regionen zum Einsatz kommen.

Die Basisfahrzeuge des auf der Grundlage des X5 entwickelten Wasserstoff-Modells stammen BMW zufolge aus dem US-amerikanischen Werk in Spartanburg. Im Karosseriebau des FIZ erhalten sie dann eine neue Bodengruppe, die die Aufnahme der beiden Wasserstoff-Tanks im Mitteltunnel und unter der Fondsitzbank ermöglicht. In der Montage werden neben Serienbauteilen das modellspezifische 12-Volt- und 400-Volt-Bordnetz, die Leistungsbatterie sowie der Elektromotor und die Brennstoffzelle integriert.

„Der Elektromotor, der gemeinsam mit der Leistungsbatterie im Bereich der Hinterachse angeordnet ist, entstammt der aktuellen, fünften Generation der BMW e Drive Technologie, die auch in batterieelektrisch angetriebenen und Plug-in-Hybrid-Modellen von BMW eingesetzt wird“, teilen die Münchner weiter mit. Die unter der Fronthaube des BMW iX5 Hydrogen positionierten Brennstoffzellensysteme werden wie oben erwähnt BMW-eigenen Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Garching nördlich von München gefertigt.
bmwgroup.com, automobilwoche.de, press.bmwgroup.com (Update)

8 Kommentare

zu „BMW startet Produktion von Brennstoffzellen für iX5 Hydrogen“
Martin Hofer
31.08.2022 um 16:21
ja, wir machen grünen Wasserstoff aus Strom der sich gerade gegen die 70ct/kWh bewegt und für alles andere dringender benötigt wird, zB. könnte man Strom ja gleich in Batterien laden ohne 70% davon in die Umwandlung zu Wasserstoff zu verschwenden. Oder braunen Wasserstoff aus Gas? Wo sind da gerade die Preise? Hier geht es ja doch nur darum das Klientel an der Leine zu halten...
Mark Müller
01.09.2022 um 11:44
Das mit den 70ct/kWh ist eine temporäre und lokale Anomalie. Auf der Welt gibt es einige Dutzend Grossprojekte (nebst noch viel mehr kleineren), die für einige hundert Milliarden (!) Photovoltaik und Windkraft aufstellen, um dann mit einem Strompreis von 2 bis 6 $-Cents Wasserstoff für ca. 1.5$ das kg herzustellen. Die meisten dieser Länder (z.B. Spanien, Kanada, Australien, Chile) sind übrigens deutlich 'appetitlicher' als unsere heutigen Energie-Lieferanten. Heute importiert Europa grob gesagt 2/3 der Energie in Form von fossilen Brennstoffen, künftig wird es ca. 1/3 der Energie in Form von Wasserstoff und Wasserstoff-Derivaten importieren.
TitanManfred
01.09.2022 um 07:49
TOTAL FALSCHER ANSATZ 1. zu fette Karre (Auto kannman das Ding nicht mehr nennen) 2. Falscher Ansatz (Gesamtwirkungsgrad max 30%, eher 10%) 3. Teure Technologie (die dann auch nur rum steht) By By BMW ... München hat ja noch einige Start-Ups
Eride
01.09.2022 um 08:13
Ich sehe einen entscheidenden Nachteil für Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Unabhängig davon, dass sie im Vergleich zu BEVs Over-engineered sind. Jedes BEV wird in nicht allzu ferner Zukunft Vehicle-to-Grid fähig sein bzw. auch als Heimspeicher für Zuhause verwendet werden können. Für mich der entscheidende Mehrwert gegenüber den heutigen PKWs, die im Stillstand nur vor sich hin "rosten". Bei Wasserstoffbetriebenen PKWs wird sich das nicht ändern.Wer kauft sich in Zukunft noch einen PKW, der nicht V2G fähig ist?
John
02.09.2022 um 00:29
Na ja, theoretisch kann ein H2/BZ Fahrzeug auch ins Netz einspeisen. Man könnte mit einem H2/BZ Fahrzeug dass ins Hausnetz einspeist tatsächlich komplett unabhängig vom Netz sein. Mit dem BEV geht das nicht. Mit dem BEV könnte man aber seinen stationären Energiespeicher im Haus entlasten bzw. ersetzen. Das wäre für mich ein Grund ein kleines BEV zu kaufen. Für 100 Millionen BEV fehlt jedoch aktuell das Investment in die Materialbeschaffung. H2 kann man überall in der freien Welt herstellen. Und grüner H2 kommt auch ohne Pkw. Es wäre dumm so zu tun als ob zukünftig das Material für die Anode und Kathode überall in westlichen Welt vom Himmel regnet.
erFahrer
01.09.2022 um 08:30
Es drängt sich das Bild auf, von einem Management, welches das Unternehmen in Treibsand hinein gefahren hat und nun durch wilden Aktionismus und irrige Bewegungen das versinken beschleunigt. Ob dies schon Bilder sind , welche für die Fernsehdoku in einigen Jahren verwendet werden > BMW Next - Endstation- wie deren Vorstände (+ Söder) aktiv …..< . ;-)
Sig
01.09.2022 um 11:31
nach Skyfall und 5er GT der nächste Steuergeldverschwender. nur noch traurig was da verschwendet wird: Geld und Energie. ersetzt erst mal den jetz genutzten Wasserstoff durch sauberen. Das ist genug Aufwand für all die Industrieanlagen.
gerd.
21.01.2023 um 12:19
5 Mio Euro Steuergeld, damit BMW in einen(!) X5 eine Toyota(!) BZ einbaut. obwohl das ganze schon mal vor einigen Jahren in den 5er GT eingebaut wurde... Warum gibt man dieses Steuergeld nicht Sono-Motors? da kommt was brauchbages für den Massenmarkt heraus, da sind Europäischen Zulieferer und Serviceketten dabei... na ja was will man vom Verantwortlichen bei Hypa-Adria schon verlangen?

Schreiben Sie einen Kommentar zu erFahrer Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch