Schaeffler bringt neue E-Motoren-Serie für E-Lkw zur IAA

Schaeffler hat eine neue Elektromotoren-Produktfamilie für Lkw mit Ölkühlung, einem Wirkungsgrad von über 97 Prozent und einer kontinuierlichen Antriebsleistung von bis zu 300 Kilowatt entwickelt. Zudem gibt es auf der IAA Transportation in Hannover auch wassergekühlte E-Motoren mit 800 Volt zu sehen.

Zunächst aber zu der neuen, ölgekühlten Motorenfamilie: Eine weitere Besonderheit ist laut Schaeffler die Stab-Wellenwicklung des Stators, die für eine besonders hohe Leistungsdichte der E-Motoren sorgen soll. Diese Wickeltechnologie würden weltweit nur wenige Unternehmen beherrschen, so Schaeffler. In Kombination mit der „innovativen Ölkühlung“, die nicht näher im Detail beschrieben wird, soll so nicht nur die hohe Dauerleistung, sondern eben auch die hohe Effizienz des Antriebs erreicht werden – bei den Lkw-üblichen Anforderungen an die Haltbarkeit. Der Zulieferer lässt aber offen, ab wann diese Motoren erstmals in Serienfahrzeugen verbaut werden.

Erste Lkw-Elektromotoren von Schaeffler gehen 2023 in Serie. Dabei handelt es sich aber nicht um die ölgekühlten Motoren: Diese zweite Produktfamilie von wassergekühlten 800-Volt-Motoren liefert eine maximale Dauerleistung von 180 kW und ein maximales Drehmoment von 950 Nm. Dieser Auftrag, der ab 2023 in Serie geht, ist jedoch schon seit 2021 bekannt.

Passend zu den 800-Volt-Motoren entwickelt der Zulieferer zudem eine speziell auf die Anforderungen von elektrischen Nutzfahrzeugen abgestimmte Leistungselektronik auf Siliziumkarbidbasis, die für Spannungen bis 850 Volt und auf effektive Stromstärken von 600 Ampere (Spitzenleistung) beziehungsweise 400 Ampere (Dauerleistung) ausgelegt ist – auch hier sind alle elektrischen und mechanischen Komponenten für die erheblich höhere Laufleistung schwerer Nutzfahrzeuge konstruiert worden. Ebenfalls wichtig: Über einen 24-Volt-Gleichstromanschluss kann die Leistungselektronik zudem mit dem regulären Fahrzeugbordnetz verbunden werden.

Dass Schaeffler nicht nur einige Motoren-Varianten, sondern ganze Motorenfamilien entwickelt, hat einen einfachen Grund: Bei den vergleichsweise kleinen Produktionsvolumina von Nutzfahrzeugantrieben helfen solche skalierbaren Baureihen, nachfrageseitig alle Leistungsklassen effizient abdecken zu können – ohne teure Spezial-Entwicklungen. Die Motoren sind daher so ausgelegt, dass sie sowohl auf der Straße und im Gelände, in vollelektrischen und hybriden Antrieben und sowohl in einer elektrischen Achse als auch als Zentralantrieb zum Einsatz kommen können.

Schaeffler wird nächste Woche auf der IAA Transportation 2022 in Hannover ausstellen und dort auch seine Lösungen für das Thermomanagement von E-Nutzfahrzeugen vorstellen. Letzteres sieht Schaeffler bei E-Nutzfahrzeugen als „Schlüsselkompetenz“. „Für Flottenbetreiber geht es hier um bares Geld, denn je kürzer die Ladezeit der Fahrzeuge, umso schneller sind sie wieder auf der Straße“, sagt Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität von Schaeffler.
schaeffler.de

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