Hopium kündigt Produktionswerk samt F&E-Zentrum an

Das französische Startup Hopium strebt den Aufbau eines Industriestandorts in der Normandie für die Entwicklung und Produktion seiner Wasserstoff-Limousine Machina an. Die Inbetriebnahme der Anlage in Vernon ist für Ende 2024 geplant. Der neue Hopium-Standort soll künftig mehr als 1.500 Mitarbeiter beschäftigen.

Das 85 Hektar große Areal in Vernon – rund eine Stunde nördlich von Paris gelegen – wird die ersten Produktionslinien mit einer Kapazität von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum beherbergen. Die Standortentscheidung ist nach Angaben von Hopium „Teil der Ambition, unsere Wasserstoff-betriebenen Limousinen in Frankreich zu entwickeln“. Bei der Machina handelt es sich laut dem Pariser Unternehmen um eine aus dem Motorsport inspirierte High-End-Limousine mit Wasserstoff-Antrieb.

Erstmals vorgestellt hatte das Startup einen fahrfähigen Prototypen seines Erstlingswerks im Juni 2021. Schon seinerzeit hieß es, die Machina solle künftig in „industriellem Maßstab“ produziert werden. Als erste Eckdaten für seine Plattform nennt Hopium auf der Firmenwebsite weiterhin eine Leistung von mehr als 500 PS, was ca. 370 kW entspricht, und eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Mit einer Tankfüllung – das Unternehmen gibt eine Betankungszeit von drei Minuten an – soll das Fahrzeug eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometer schaffen.

Beim Außendesign zielt Hopium auf eine sportlich-elegante Optik, die vom Element Wasser inspiriert sein soll. Die Front erhält unter anderem einen imposanten Kühlergrill, der zur Kühlung des Brennstoffzellensystems beitragen soll. Für die Innenraumgestaltung hat sich das Startup Félix Godard an Bord geholt, ein bereits zuvor für Porsche, Tesla und Lucid tätiger Designer. Blickfang im Cockpit soll ein Display sein, das sich im ausgefalteten Modus über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt, aber auf Wunsch auch verkleinert werden kann.

Ursprünglich wurde die Machina unter dem Arbeitsnamen Alpha 0 in einer Versuchswerkstatt in Linas-Montlhéry südlich von Paris entworfen. Einer Unternehmensmitteilung aus diesem Juli zufolge wurden inzwischen zehn Patentanträge in Zusammenhang mit dem BZ-System, dem Innen- sowie Außendesign gestellt. Weitere sollen noch vor Jahresende folgen.

Die Wahl eines Entwicklungs- und Produktionsstandorts ist nun der nächste große Schritt, den Hopium vollzieht: Damit schreite man in dem Plan voran, der Ende 2025 zur Markteinführung der ersten Modelle von Hopium Māchina führen soll, äußert Olivier Lombard, CEO von Hopium. „Es handelt sich um ein Großprojekt, das zur industriellen Erneuerung Frankreichs beitragen wird. Wir haben uns für die Normandie entschieden, eine Region, die unserer Meinung nach alle Voraussetzungen für die Ansiedlung der Fabrik der Zukunft mitbringt, angefangen bei der einzigartigen geografischen Lage zwischen Paris und dem Ärmelkanal, die durch die Seine-Achse noch verstärkt wird, über das Industriebecken bis hin zum bedeutenden Innovationszentrum, in das wir heute eingegliedert sind.“

Konkret soll das Werk samt F&E-Zentrum im sogenannten Normandie Parc entstehen, einem Industriegelände in unmittelbarer Nähe der Autobahn A13 und nur wenige Minuten vom Bahnhof Vernons entfernt. Die Gegend verfügt zudem mit dem Campus de l’Espace bereits über eine Ansiedlung von Firmen und Zentren der Raumfahrtindustrie, die sich unter anderem mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen. Grundsätzlich sei die Normandie „Vorreiter bei der Entwicklung dieses vielversprechenden Sektors“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. 2018 habe sie als erste französische Region einen eigenen Wasserstoffplan verabschiedet.

Doch noch mal zurück zu Hopium: Gründer des 2019 aus der Taufe gehobenen Startups ist Olivier Lombard, der bis dato jüngste Sieger der 24 Stunden von Le Mans – 2011 holte er den Klassensieg in der LMP2. Lombard habe sieben Jahre lang Wasserstoff-betriebene Rennwagen gesteuert. Dies sei eine Art Freiluftlabor gewesen, heißt es in der Mitteilung. Die ersten 1.000 Exemplare der Machina sind bereits vorbestellt. Zurzeit kann man nicht mehr reservieren, sondern sich nur noch auf eine Warteliste setzen lassen. Den vorläufigen Kaufpreis gibt das Unternehmen mit 120.000 Euro an.
prnewswire.com (Normandie), hopium.com (Patente, PDF), hopium.com (Design, PDF)

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