Togg weiht Werk in Gemlik ein / Verkaufsstart im März

Der türkische Elektroautobauer Togg hat in Gemlik seine erste Produktionsstätte eingeweiht. Das erste Modell soll im März 2023 in der Türkei auf den Markt rollen. Für das kommende Jahr plant Togg eine Produktion von 17.000 bis 18.000 E-Autos. Innerhalb von fünf Jahren soll die Jahreskapazität auf 175.000 Fahrzeuge anwachsen.

Mit Togg will die Türkei eine eigene Elektroautomarke aufbauen. Während die Fahrzeuge des Herstellers vor Ort entworfen und montiert werden, stammen die Hauptkomponenten wie Batterien und Motoren jedoch aus dem Ausland. Laut der Deutschen Welle werden anfangs 51 % der für den Bau der Fahrzeuge verwendeten Materialien aus der Türkei kommen. In den nächsten Jahren soll dieser Anteil auf 65 % erhöht werden.

Vor diesem Hintergrund soll unter anderem eine Batteriefabrik auf einem benachbarten Grundstück zum Fahrzeugwerk entstehen. Der Spatenstich steht der türkischen Regierung zufolge kurz bevor. „Wir haben mit einem weltweit führenden Unternehmen vereinbart, die Lithium-Ionen-Batterien von Togg in unserem Land zu produzieren“, teilt Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit.

Bei dem Partner handelt es sich wie berichtet um Farasis Energy. Gemeinsam haben Togg und Farasis bereits das Batterie-Joint-Venture Siro gegründet und im August erste Produktionstests gestartet. Wie bereits bekannt war, handelt es sich anfangs nur um eine Montage von zugelieferten Batteriemodulen und -packs, die dann in Gemlik in die Togg-Fahrzeuge eingebaut werden. Erst in einem weiteren Schritt ist die Zellproduktion bei Siro geplant.

Bei Togg handelt es sich um ein Prestigeprojekt Erdogans. Zur Fabrikeinweihung hielt er die Hauptrede. Ein Auszug: „Wenn die Togg Gemlik Fabrik ihre volle Kapazität erreicht, werden hier jährlich 175.000 Fahrzeuge produziert werden. Rund 4.300 Menschen werden direkt und 20.000 Menschen indirekt beschäftigt sein. Bis zum Jahr 2030 werden hier eine Million Fahrzeuge produziert werden, was über 50 Milliarden Dollar zu unserem Nationaleinkommen und 7 Milliarden Dollar zum Abbau unseres Überschussdefizits beitragen wird.“

Während der Präsident darauf verwies, dass türkische Bürger das erste Togg-Modell gegen Ende Februar bestellen können und der Preis bis dahin bekannt gegeben werde, berichtet die Deutsche Welle, dass das elektrische Debüt-SUV der Türken 900.000 Türkische Lira (rund 50.000 Euro) kosten und in ein oder zwei Jahren ein erschwinglicheres Modell folgen werde. Auf einem auf Twitter veröffentlichten Bild kündigt Togg als weitere geplante Modelle eine Limousine und ein Coupé an.

Früheren Angaben zufolge soll das E-SUV in mehreren Varianten auf den Markt kommen. Bei den Design-Varianten unterscheidet Togg zwischen einer Version für den westlichen und orientalischen Geschmack. Bei der Technik soll es Batterie-Optionen für 300 bzw. 500 Kilometer Reichweite geben, zudem sind ein 147 kW starker Heckmotor und ein 294 kW starker Allrad mit zwei Motoren geplant.

Davon unabhängig will Togg sich auch in den Infrastrukturaufbau einschalten. Unter der Eigenmarke Trugo sollen in der Türkei 1.000 Schnellladestationen an gut 600 Standorten in allen 81 Provinzen des Landes entstehen. Ein Zeitplan für den Roll-out wird allerdings nicht genannt.

Togg wurde 2019 als gemeinsames Projekt von sechs großen türkischen Konzernen gegründet – mit dem Ziel, einen eigenen türkischen Autobauer zu etablieren. Bisher werden in der Türkei vor allem Fahrzeuge und Komponenten für internationale Marken hergestellt.
dw.com, hurriyetdailynews.com

 

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