InoBat Auto will Batteriezellenwerk in Serbien bauen

Das slowakische Batterie-Unternehmen InoBat Auto hat mit der Regierung Serbiens Absichtserklärungen zum Bau einer Fabrik für Elektrofahrzeug-Batteriezellen mit einer Jahreskapazität von bis zu 32 GWh in dem Land unterzeichnet. Einen ähnlichen Zug hatte InoBat erst kürzlich mit Spanien unternommen.

Die Fabrik in Serbien soll der Nachrichtenagentur Reuters zufolge 2025 mit einer anfänglichen jährlichen Kapazität von 4 GWh in Betrieb gehen. Die serbische Regierung habe InoBat bis zu 419 Millionen Euro an Subventionen in Form von Zuschüssen und Steueranreizen in Aussicht gestellt, heißt es weiter. Die Vereinbarung ist zwar noch nicht final, steht aber offenbar vor dem Abschluss, wie Reuters unter Berufung auf einen Insider berichtet.

Die mutmaßliche Fabrik in Serbien ist offenbar zusätzlich zur angekündigten Produktionsstätte in Westeuropa geplant. Für letztere hatte InoBat kürzlich mit spanischen Behörden eine Absichtserklärung zum Bau der Fabrik in Valladolid unterzeichnet, aber explizit betont, dass weiterhin auch andere Standorte in Betracht gezogen würden. Eine endgültige Entscheidung zum Standort seiner Batteriefabrik in Westeuropa will InoBat Auto noch in diesem Jahr treffen.

In einer eigenen Mitteilung zu dem Projekt in Serbien bestätigt InoBat die Absichtserklärungen und Unterstützungszusagen der Regierung, nennt aber keinerlei konkrete Zahlen zu Werksgröße, Investition und Zeitplan. Erwähnt wird allerdings eine Kooperation mit der International Finance Corporation „zur Errichtung einer neuen Fabrik für Elektroautobatterien in Mittel- und Südosteuropa“. Ein weiterer Hinweis darauf, dass InoBat offenbar mit mehreren Werken in Europa plant.

Denn gesetzt sind bereits zwei Fabriken in der Slowakei: Bei der ersten handelt es sich um eine Pilotanlage (Reuters schreibt jetzt von 45 MWh, zuvor war stets von 100 MWh die Rede) und bei der zweiten um eine 2020 angekündigte Produktionsstätte mit 10 GWh. Im Sommer hatten die Slowaken zudem angekündigt, eine Batteriemontage und Zellfertigung in den USA prüfen zu wollen. Zusammen mit dem auf E-Nutzfahrzeuge spezialisierten US-Unternehmen Ideanomics plant InoBat nach eigenen Angaben ein dreistufiges Projekt zur Entwicklung und Produktion von Batterien im US-Bundesstaat Indiana.

Marian Bocek, CEO von InoBat, äußert sich zu den Plänen wie folgt: „Unsere Pilotanlage in der Slowakei steht kurz vor der Fertigstellung, und wir haben die Entwicklung einer neuen Anlage in den USA in Aussicht gestellt und kürzlich Absichtserklärungen für den Bau einer Anlage in Spanien unterzeichnet. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Republik Serbien auf dem Weg in eine grünere und nachhaltigere Zukunft.“

Das Geschäftsmodell von InoBat basiert darauf, schnell maßgeschneiderte Batterielösungen für Kundenfahrzeuge zu entwickeln. Das geschieht derzeit auf Basis der ersten Batteriezellen-Generation des Unternehmens. Dabei handelt es sich um eine NCM622-Pouchzelle. Diese soll im Vergleich zu einer Benchmark-Zelle aus Asien um 25 Prozent schneller von fünf auf 80 Prozent laden können, eine 20 Prozent längere Lebensdauer aufweisen und eine 28 Prozent bessere Kapazitätserhaltung bei -20 Grad Celsius bieten.
reuters.com, inobatauto.eu

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