Lithium: Keliber plant Abbau und Raffinerie in Finnland

Das finnische Bergbau- und Batteriechemieunternehmen Keliber strebt den Abbau von Spodumen aus einer Erzmine und den Aufbau einer benachbarten Lithiumhydroxid-Raffinerie in Finnland an. Die Vorarbeiten für die Errichtung der Raffinerie im Kokkola Industrial Park (KIP) sollen noch dieses Jahr beginnen.

Keliber strebt nach eigenen Angaben die nachhaltige Produktion von Lithiumhydroxid in Batteriequalität unter Verwendung seines eigenen Erzes an. Die angekündigte Raffinerie soll ab 2025 Lithiumhydroxid unter anderem für Batterien von Elektrofahrzeugen produzieren. Die geplante Jahresproduktion beträgt 15.000 Tonnen. Ehe das Rohmaterial aus der Mine Rapasaari in der Raffinerie zu Lithiumhydroxid wird, ist als Verarbeitungszwischenschritt der Aufbau einer gut 60 Kilometer entfernten Konzentratoranlage an der Grenze der Gemeinden Kaustinen und Kronoby geplant. Diese und die Abbaustätten sollen angegangen werden, „sobald die entsprechenden Umweltgenehmigungen erteilt wurden“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Während der Anlaufphase plant Keliber jedoch, auf zugekauftes Spodumenkonzentrat von externen Lieferanten zurückzugreifen. Hintergrund ist, dass die Konzentratoranlage erst nach der Lithiumhydroxid-Raffinerie fertiggestellt sein wird. „Wir wollen das erste Unternehmen in Europa sein, das mit der Produktion von Lithiumhydroxid aus eigenem Erz beginnt“, betont das Unternehmen.

Die Lithiumhydroxid-Raffinerie selbst wird aus mehreren Gebäuden mit einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern bestehen. Als Raffinerie-Verfahren nennt Keliber eine Technologie auf Basis von Natronlauge. Ziel seien besonders nachhaltige und energiesparende Verarbeitungsprozesse.

„Der Baubeginn der Raffinerie ist ein wichtiger Meilenstein im Lithiumprojekt von Keliber, das nun in die Umsetzungsphase übergeht. Der Zeitplan ermöglicht es uns, die Produktion im Jahr 2025 hochzufahren, was eine gute Nachricht für den finnischen Batterie-Cluster sowie für die gesamte Region Kokkola ist, wo das Projekt Arbeitsplätze und Vitalität schafft“, äußert CEO Hannu Hautala.

Keliber ist eine Tochtergesellschaft von Sibanye-Stillwater, einem multinationalen Bergbau- und Metallkonzern, dessen zweitgrößter Anteilseigner wiederum die Finnish Minerals Group ist. Letztere ist ein staatliches Unternehmen, das im Land seit mehreren Jahren eine Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Batterien entwickelt.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Finnish Minerals Group beispielsweise angekündigt, mit Epsilon Advanced Materials den Bau einer Produktionsanlage für fast 50.000 Tonnen Anodenmaterial pro Jahr im finnischen Vaasa zu prüfen. Eine Machbarkeitsstudie zur Analyse der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit wird in Kürze gestartet. Einen potenziellen Abnehmer gäbe es bereits: Das norwegische Unternehmen Freyr hatte im August 2021 mit der Finnish Minerals Group eine Absichtserklärung für den Bau einer Batteriezellenfabrik in Vaasa unterzeichnet und im Mai 2022 mit den Vorbereitungsarbeiten hierfür begonnen.
keliber.fi

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