„Activesphere concept“: Audi komplettiert futuristische E-Studien

Audi hat mit dem nun präsentierten Activesphere Concept sein Quartett der elektrischen Sphere-Konzeptfahrzeuge komplettiert. Wie schon die anderen E-Studien weist auch nun das viertürige Crossover-Coupé eine Besonderheit bei der Karosserie auf: Das Sportback-Heck des Activesphere lässt sich auf Tastendruck in eine offene Ladefläche verwandeln.

Wie auch schon bei den vorangegangenen Studien des Roadsters Skysphere, der Limousine Grandsphere  sowie des Raumkonzepts Urbansphere stellt Audi bei der Vorstellung des Activesphere die Eigenheiten des Karosserie-Konzepts und des Innenraums mit dessen angedachter Nutzung in den Vordergrund.

Deshalb kurz die bekannten Daten zum E-Antrieb: Hier hat sich Audi am PPE-Baukasten bedient. Da die ersten Serienmodelle auf dieser Plattform (im Falle von Audi in Form des Q6 e-tron) erst im Laufe dieses Jahres vorgestellt werden sollen, bleiben einige Angaben etwas vage. Mit einer Batterie von rund 100 kWh soll der Crossover auf eine Reichweite von über 600 Kilometern kommen. Da die gesamte Fahrzeugbreite zwischen den Achsen für die Batterie genutzt wird, soll deren Gehäuse relativ flach bleiben – eine Zahl nennt Audi hier nicht.

Klar ist: Mit bis zu 270 kW in der Spitze soll das 800-Volt-System kurze Ladezeiten ermöglichen. Audi spricht von Strom für 300 Kilometer in zehn Minuten oder von weniger als 25 Minuten von fünf auf 80 Prozent Ladestand. Legt man der Einfachheit halber 100 kWh netto und genau 25 Minuten zugrunde, entspricht das von fünf auf 80 Prozent einer durchschnittlichen Ladeleistung von 180 kW.

Beim Antrieb nutzt das Activesphere Concept einen Elektromotor je Achse, die in Summe 325 kW leisten und 720 Nm bereitstellen. Damit ist die Audi-Studie nicht das stärkste PPE-Modell: Porsche hat für seinen Elektro-Macan bereits bis zu 450 kW in Aussicht gestellt. Vorder- und Hinterräder sind über je eine Fünflenker-Achse angebunden. Beim Konzeptfahrzeug kommt eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern zum Einsatz.

Nun zum besonderen Charakter des Activesphere: Mal soll sich das 4,98 Meter lange Crossover-Coupé als elegantes Oberklasse-Fahrzeug geben und ein komfortables Reisen ermöglichen – am ehesten wohl mit einem SUV-Coupé im Stile eines heutigen Q8 Sportback e-tron vergleichbar. Zugleich soll das Fahrzeug aber auch als Freizeitmobil taugen und sich auf Knopfdruck von einem Sportback in einen „Activeback“ mit offener Ladefläche wandeln lassen  – „perfekt für die Mitnahme von Freizeitausrüstung wie E-Bikes oder Wasser- und Wintersportequipment“, wie Audi schreibt.

Bei Bedarf schiebt sich die transparente Heckscheibe nahezu bündig über das Dach. Gleichzeitig klappt das untere, vertikale Segment des Hecks in die Horizontale. „So eröffnet sich eine respektable Ladefläche, in der bereits Halterungen etwa für die Räder von E-Bikes eingelassen sind“, beschreibt Audi das Konzept. Das Wort „Pickup“ wird in der langen Pressemitteilung übrigens nur ein einziges Mal mal verwendet. Da die Ladefläche zu den Seiten von der C-Säule begrenzt wird und nach hinten offen ist, bevorzugt man in Ingolstadt offenbar die Wortneuschöpfung „Activeback“.

Im Innenraum gibt es in der Studie eine neue Anzeige- und Bedientechnologie, die auf einen „mixed reality“-Ansatz aufbaut: Das „Audi dimensions“ genannte System stützt sich auf eine Hightech-Datenbrille, die der Fahrer trägt. Die Brille soll zum einen den Blick auf die reale Welt (und sofern nicht die autonome Fahrfunktion aktiviert ist, auch den Blick auf die Straße) ermöglichen, blendet zugleich plastisch erscheinende Informationen und Interaktionselemente ins Blickfeld ein.

Da die angezeigten Informationen für Fahrer und Beifahrer unterschiedlich sein können, können beide Personen die selben Flächen für andere Aufgaben nutzen. Der Fahrer bekommt etwa alle fahrrelevanten Daten eingeblendet. In das reale Armaturenbrett sind berührungssensitive Zonen eingebettet, über die sich die in der Brille angezeigten Schaltflächen bedienen lassen – wiederum unterschiedlich für Fahrer und Beifahrer.

Wie schon bei den anderen Studien geht es beim Audi Activesphere mehr um ein Ausloten der technischen Möglichkeiten und der künftigen Nutzung eines Fahrzeugs samt Reaktion darauf, weniger um einen Ausblick auf konkrete Modelle. „Die Sphere-Konzeptfahrzeuge zeigen unsere Vision der Premium-Mobilität von morgen. Einen Paradigmenwechsel erleben wir vor allem im Innenraum unserer künftigen Audi-Modelle“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand Technische Entwicklung. „Das Interieur wird zum Ort, wo sich die Passagiere zuhause fühlen und zugleich mit der Welt draußen verbinden können. Die wichtigste technische Innovation im Audi Activesphere ist unsere Adaption von Augmented Reality für die Mobilität. ‚Audi dimensions‘ schafft die perfekte Synthese aus Umfeld und digitaler Realität.“
audi-mediacenter.com

4 Kommentare

zu „„Activesphere concept“: Audi komplettiert futuristische E-Studien“
Battie
28.01.2023 um 20:03
Sowas hätte man sich schon seit längerem von der Tochter Lamborghini erwartet, ebenso wie ein elektrisches Revival des Ur-Countach LP 500 - und nicht einen schalen Verbrenner-Aufguss, der seinen genialen Design-Schöpfer Gandini lediglich zu verärgern wusste. Verpasste Chancen.
sig
30.01.2023 um 08:26
produziert doch einfach den A2 etron.
titan
30.01.2023 um 08:34
O-Ton Handelsblatt Autoindustrie Strahlende Vision, düstere Realität – Audi fällt gegenüber Mercedes, BMW und Tesla zurück - wo bleibt der A2 Nachfolger? BMW hat den i§ auch gekillt - das WAR die Zukunft! Breitere Straßen für solche PSeudoOffroadMonster - die wird es nicht geben, auch #WIssing wird scheitern
Serge
30.01.2023 um 20:15
Anstelle mit Visionen über ihre Probleme hinwegzutäuschen, sollten sie endlich mal die bereits ausgelieferten etrons und endlich mal ein Update liefern, das den Namen verdient. die besten Visionen taugen nichts, wenn die bestehenden Produkte (Q4 -50 SB)die Visionen Lügen strafen.Vorsprung durch Technik mutiert zu Rückschritt durch Inkompetenz!

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