Tesla: Eine Million E-Autos aus Mexiko?

Zu der von Tesla kürzlich offiziell angekündigten neuen Fabrik in Mexiko für Fahrzeuge der nächsten Generation sind nun einige Details durchgesickert. Der Bau auf dem riesigen Gelände soll schon im zweiten Quartal beginnen, das Werk selbst soll wohl auf eine enorme Produktionskapazität kommen.

Nach Angaben von Jesus Nava, Bürgermeister von Santa Catarina im mexikanischen Bundesstaat Nuevo Leon, soll der Bau bereits in drei Monaten beginnen – also gegen Ende des Q2. Die Fabrik werde auf einem Gelände errichtet, das fast doppelt so groß ist wie das Werksgelände von Tesla in Texas. Nava nennt die Zahl von 4.200 Acres oder umgerechnet 1.700 Hektar. Laut der Tesla-Website ist die Anlage in Austin 2.500 Acres groß.

Geplant sei im mexikanischen Tesla-Werk die Produktion von einer Million Elektrofahrzeuge jährlich. Diese Angabe ist neu und seitens Tesla nicht bestätigt – das Unternehmen hat auf eine Anfrage von Reuters mit Bitte um Stellungnahme zu den Aussagen des Bürgermeisters nicht reagiert. Bei der Ankündigung des Werks im Zuge des Investors Days hatte Tesla kaum Eckdaten genannt – der genaue Standort in dem mexikanischen Bundesstaat, die Größe des Werks oder der geplante Bau- und Produktionsbeginn wurden von Tesla nicht erwähnt.

Weitere Details nennt auf Twitter Matthew Donegan-Ryan nach einem Gespräch mit Tom Zhu, der wie berichtet kürzlich zum einflussreichsten Manager von Tesla nach CEO Elon Musk wurde. Demnach sollen die ersten Tesla-Stromer in Mexiko in 18 bis 24 Monaten vom Band rollen. Das wäre dann Ende 2024/Anfang 2025 und somit deutlich früher als der von Nava in Aussicht gestellte Produktionsbeginn 2026.

Mexiko soll laut Donegan-Ryan zwar das erste Werk für die Fahrzeuge der „Gen3“-Plattform werden, aber nicht das exklusive Werk. Nach dem Start in Mexiko werde Tesla die Plattform auch in anderen Gigafactories nutzen. Ein Detail zu den Fahrzeugen: Tesla könnte womöglich auf Farblacke verzichten und die Modelle im Edelstahl-Look des Cybertrucks bringen. Produktionschef Zhu soll auf eine entsprechende Frage gelächelt und geantwortet haben: „Farbe ist teuer.“ Allerdings können optionale Lacke meist teurer angeboten werden und galten bisher als ein verhältnismäßig einfaches Mittel, die Marge zu steigern.

Und: Parallel zum Bau der Fabrik in Mexiko plane Tesla die Errichtung einer weiteren Fabrik. Wo, ist noch unklar. Als mögliche Standorte gelten früheren Berichten zufolge Indonesien und Kanada.

Übrigens: In dem Twitter-Thread von Donegan-Ryan hat ein User einen Kartenausschnitt gepostet, der das Gelände zeigen soll, welches Tesla erworben hat – die Korrektheit lässt sich derzeit nicht bestätigen. Von den 1.700 Hektar sei demnach nur ein sehr kleiner Teil industriell nutzbar, die restliche Fläche entfalle auf ein Flussbett und die in dem Tesla-Rendering gezeigten Berge. Dass die nutzbare Fläche trotz den angeblich höheren Outputs kleiner ist als die Giga Texas, würde zumindest zu den Tesla-Angaben passen, dass die neue Plattform einen deutlich geringeren Flächenbedarf in der Produktion habe – je nach Komponente sind zwischen 40 und 50 Prozent Reduktion in Aussicht gestellt.
reuters.com (Nava-Aussagen), twitter.com (Twitter-Thread von Donegan-Ryan)

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