ZeroAvia und Absolut Hydrogen untersuchen Flüssig-Wasserstoff für Luftfahrt

Das auf elektrische Flugzeugantriebe spezialisierte Unternehmen ZeroAvia will zusammen mit Absolut Hydrogen die Produktion, Speicherung und Betankung von flüssigem Wasserstoff an Flughäfen evaluieren.

Das in Grenoble ansässige Unternehmen Absolut Hydrogen entwickelt Flüssigwasserstoff-Systeme für die Mobilität in der Luft, auf See und an Land. Die Partner werden laut der Mitteilung von ZeroAvia zusammenarbeiten, um die Verflüssigung und die Speicherung von flüssigem Wasserstoff in einem Flughafenkontext zu bauen und zu demonstrieren. Später sollen „die technologischen Entwicklungen, das Betriebskonzept, die Sicherheitsverfahren und die Standards für den groß angelegten Einsatz zur Lieferung von flüssigem Wasserstoff in Flugzeugen“ untersucht werden.

Während die ersten zertifizierten Antriebsstränge von ZeroAvia für Flugzeuge mit bis zu 19 Sitzen mit gasförmigem Wasserstoff betrieben werden, wird der modulare Antriebsstrang ZA2000 für Flugzeuge mit 40–80 Sitzen, der 2027 in Betrieb gehen soll, flüssigen Wasserstoff benötigen.

Flüssiger Wasserstoff, auch LH2 genannt, bietet im vergleich zu gasförmigen Wasserstoff (selbst unter hohem Druck von bis zu 700 bar) den Vorteil, dass die volumetrische Energiedichte deutlich höher ist. Da die Drucktanks zudem zylindrisch sind und die Tanks für Flüssigkeiten freier gestaltet und in die Flugzeuge integriert werden können, kann mit LH2 ein größeres Flugzeug mit höherer Passagierkapazität und höherer Reichweite realisiert werden. Die Herausforderung ist aber, dass Wasserstoff nur bei Temperaturen unterhalb von -253 Grad Celsius flüssig ist – die Tanks müssen also aktiv gekühlt oder zumindest sehr gut isoliert werden.

Absolut Hydrogen verfügt laut der Mitteilung über verschiedene Systeme für LH2, die unterschiedliche Mengenanforderungen abdecken können. Kleine Verflüssigungssysteme kommen auf weniger als 50 Kilogramm am Tag, ein größeres System kann rund 100 Kilogramm Wasserstoff pro Tag verflüssigen. Zudem gibt es auch ein System, das auf eine Tonne pro Tag ausgelegt ist.

ZeroAvia hat in diesem Jahr bereits zwei Kooperationen rund um die Wasserstoff-Infrastruktur am Boden geschlossen, im März mit Fortum und im Februar mit Shell und dem Flughafen Rotterdam. In beiden Fällen wurden zur Art des Wasserstoffs – gasförmig oder flüssig – keine Angaben gemacht.

„Neben dem Aufbau unseres internen Wissens über flüssigen Wasserstoff in den vergangenen Monaten war es entscheidend, Partnerschaften aufzubauen, um mit dem Aufbau des Ökosystems zu beginnen, das flüssigen Wasserstoffbrennstoff für größere Flugzeuge an größeren Flughafenstandorten liefern kann“, sagt Arnab Chatterjee, als Vice President für die Infrastruktur-Vorhaben von ZeroAvia zuständig. „Der Erhalt und Ausbau der Luftfahrt wird uns alle näher zusammenbringen und die Welt klein halten, aber es hängt davon ab, ob dieses Streben nach einer emissionsfreien Luftfahrt erfolgreich ist.“

Jérôme Lacapère, CEO von Absolut Hydrogen, ergänzt: „Flüssiger Wasserstoff gilt als der vorteilhafteste Zustand für die Luftfahrt von morgen und die Schwerlastmobilität im Allgemeinen, und Absolut Hydrogen ermöglicht seine Verfügbarkeit dank seiner H2-Verflüssiger. Ich bin davon überzeugt, dass diese Partnerschaft zu neuen Standards in der Flüssigwasserstoff-Infrastruktur für Flugzeuge führen wird.“
zeroavia.com

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