Envision-Pilot Cassidy gewinnt Formel-E-Rennen in Monaco

In der Formel E zeigt die Formkurve der Jaguar-Teams weiter nach oben: Den E-Prix in Monaco hat Nick Cassidy im Kunden-Jaguar des Envision-Teams vor Werkspilot Mitch Evans gewonnen. Bei Porsche zeigt die Formkurve eher nach unten: Pascal Wehrlein verlor die Meisterschafts-Führung an Cassidy.

Das neunte Saisonrennen in Monaco bildete gleichzeitig den Auftakt in die zweite Saisonhälfte mit ihren 16 Läufen. Nachdem die Formel E in den Anfangsjahren eine verkürzte Variante des Stadtkurses befahren ist, wird inzwischen die komplette Formel-1-Strecke im Fürstentum benutzt. Im Gegensatz zu eben jener Formel 1 ist in der Formel E jedoch auch auf der engen Strecke überholen möglich: In dem nicht einmal 30 Runden langen Rennen gab es 116 Überholmanöver.

Nachdem zuletzt die Teams mit Jaguar-Antrieb das Geschehen in der laufenden Saison zunehmend dominiert hatten (Dreifach-Sieg in Brasilien, beide Rennen in Berlin gewonnen), hatten in Monaco die Nissan-Teams die beste Abstimmung für eine schnelle Runde gefunden: Beide Werks-Nissan schafften es in der Qualifikation in die Top-4, die Pole Position ging an den Briten Jake Hughes im Kunden-Nissan des McLaren-Teams vor Werkspilot Sacha Fenestraz.

Im Rennen selbst konnten sich Fenestraz und Hughes einige Runden an der Spitze behaupten, mit zunehmender Renndauer wird in der Formel E aber bekanntlich der reine Fahrzeug-Speed eher unwichtiger, stattdessen treten die Effizienz und das Energiemanagement in den Vordergrund: Während die Nissan-Rennwagen weiter zurückfielen, wurden der Werks-Jaguar von Mitch Evans und der Envision-Jaguar von Nick Cassidy, also den beiden Rennsiegern aus Berlin, nach vorne gespült.

https://www.youtube.com/watch?v=yFdKJSl0oxc

Cassidy selbst hatte am Samstagvormittag noch die KO-Phase des speziellen Qualifikations-Systems der Formel E verpasst – die jeweils schnellsten vier Fahrer aus den zwei Qualifikations-Gruppen (nach dem Meisterschaftsstand eingeteilt) fahren in KO-Duellen die ersten acht Startplätze untereinander aus. Cassidy ging nur von der fünften Startreihe aus ins Rennen – von wo aus zum Beispiel mit den größeren und schnelleren Formel-1-Rennwagen in Monaco kaum noch eine Spitzenposition möglich wäre. In der Formel E konnte sich Cassidy nach einigen teils gewagten Überholmanövern (einige davon sind im verlinkten Highlights-Video zu sehen) zusammen mit Evans absetzen – einzig Jake Dennis im Andretti-Porsche konnte das Tempo der beiden Jaguar mitgehen. Zu einem packenden Dreikampf am Ende des Rennens kam es aber nicht: Nachdem Nico Müller im Abt-Cupra in der vorletzten Runde einen Unfall Ausgangs der ersten Kurve hatte, wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt – somit waren keine Überholmanöver mehr möglich.

Mit dem zweiten Sieg in Folge löst der Neuseeländer Cassidy Porsche-Pilot Pascal Wehrlein an der Spitze der Fahrerwertung ab. Der Deutsche hatte die KO-Phase im Qualifying ebenfalls verpasst und konnte sich von Startplatz 12 im Rennen auf den zehnten Rang vorarbeiten. Dieser eine Punkt war aber viel zu wenig, um Cassidy nach dessen zwei Siegen in Folge hinter sich zu halten: Mit 121 Punkten führt der Envision-Pilot nun deutlich vor Wehrlein (101 Punkte) und Dennis (96 Punkte). In den vergangenen vier Rennen konnte Wehrlein nur 21 Punkte sammeln, das beste Ergebnis war Platz 6 im ersten Berlin-Rennen. Cassidy hingegen stand in diesen vier Rennen drei Mai auf dem Podium als zweiter in Brasilien und mit Siegen in Berlin und Monaco. Platz fünf im ersten Berlin-Rennen war seine schlechteste Platzierung – er holte 78 Punkte in diesen vier Rennen.

Envision Racing zieht auch in der Teamwertung an Porsche vorbei. Wehrleins Teamkollege Felix Antonio da Costa bleib in Monaco als 15. ohne Punkte, womit das Porsche-Werksteam nur einen Zähler holte. Bei Envision waren es hingegen 29, womit das Jaguar-Kundenteam somit mit 182 zu 169 Punkten vorne liegt. Und hinter Porsche rückt das Jaguar-Werksteam mit 156 Punkten immer näher.

Die Saisonläufe 10 und 11 finden am 3. und 4. Juni in der indonesischen Hauptstadt Jakarta statt.
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