XTC und Orano planen Kathodenmaterial-Werk in Dünkirchen

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Der chinesische Batteriematerialen-Spezialist XTC New Energy Materials will sich im französischen Dunkerque (deutsch: Dünkirchen) ansiedeln. XTC plant zusammen mit dem französischen Industriekonzern Orano ein Joint Venture zur Produktion von Kathodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien.

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Das gab Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei der Vorstellung der Fabrikpläne des Feststoffbatterie-Spezialisten ProLogium bekannt, die sich ebenfalls auf Dünkirchen beziehen. Wie Reuters unter Berufung auf Macron berichtet, soll das Joint Venture zwischen XTC und Orano mit 1,5 Milliarden Euro ausgestattet werden und eine Fabrik mit 1.700 Arbeitsplätzen errichten. Zum Zeitplan gibt es jedoch ebenso wie zum Kathodenmaterial selbst noch keine Präzisierungen.

„(Das Joint Venture XTC/Orano) wird es uns ermöglichen, das obere Ende der Wertschöpfungskette bei der Herstellung von Lithiumbatterien zu sichern“, wird Macron im Artikel der Nachrichtenagentur zitiert.

XTC New Energy Materials ist ein 2016 gegründetes Batterieunternehmen mit Sitz in der Hafenstadt Xiamen an der Südostküste Chinas. Es ist bisher mit der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion und dem Vertrieb von Kathodenmaterialien fast ausschließlich innerhalb Chinas aktiv. Bei der Orano-Gruppe handelt es sich um einen in Paris ansässigen Industriekonzern, der sich mehrheitlich im Besitz des französischen Staates befindet. Orano ist aus der Areva-Gruppe hervorgegangen, die ab 2017 aufgespaltet wurde, und ist an sich auf Nukleartechnikanlagen und -brennstoffe spezialisiert.

Update 17.05.2023: Wenige Tage nach der Ankündigung durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Industriekonzern Orano Details zu der geplanten Kathodenmaterial-Fabrik zusammen mit dem chinesischen Batteriematerial-Spezialisten XTC New Energy Materials genannt. Geplant sind demnach im nordfranzösischen Dunkerque (deutsch: Dünkirchen) bis 2026 zwei gemeinschaftliche Produktionsanlagen sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Eine Anlage, die sich mehrheitlich im Besitz von XTC befinden wird, ist für die Produktion von Kathoden-Aktivmaterialien für Elektrofahrzeug-Batterien bestimmt und eine weitere, die mehrheitlich im Besitz von Orano sein wird, für die Fertigung der Vorläufer für diese Kathodenmaterialien wie Kobalt, Nickel, Mangan und Lithium.

Darüber hinaus will Orano in der Nähe dieser beider Anlagen in Eigenregie eine Batterierecyclinganlage aufbauen. Insgesamt sollen 1,5 Milliarden Euro an Investition in die Anlagen fließen. Zu den angestrebten Produktionsmengen gibt es noch keine Angaben. Auch zu dem Forschungs- und Entwicklungszentrum heißt es bisher nur allgemein, dass dort Produkte entwickelt werden sollen, die „an die Bedürfnisse der französischen und europäischen Automobilindustrie angepasst sind“.

„Wir sind stolz auf diese Vereinbarungen, mit denen Orano und XTC New Energy ihre Stärken und ihr Know-how bündeln, um zur Entwicklung eines neuen Industriesektors in Frankreich beizutragen“, sagt Philippe Knoche, CEO von Orano. „Diese Partnerschaft bestätigt unsere Entschlossenheit, Orano als wichtigen industriellen Akteur in der Energiewende und Kreislaufwirtschaft positionieren.“
Huang Changgeng, Vorsitzender der XTC-Gruppe, ergänzt: „Diese Vereinbarungen spiegeln unseren Wunsch wider, unsere sich ergänzenden Fähigkeiten zu bündeln, um zur Entwicklung einer weniger umweltschädlichen Elektromobilität in Europa und Frankreich beizutragen, im Einklang mit unseren gemeinsamen Zielen zur Dekarbonisierung der Energie.“
reuters.com, businesswire.com (Update)

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