Ladespezialist ChargeX wirbt 11,5 Millionen Euro ein

ChargeX hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 11,5 Millionen Euro für den weiteren Ausbau seines Geschäfts eingesammelt. Mit den Mitteln will das Münchner Ladeinfrastruktur-Startup unter anderem seine Technologie verbessern und in weitere Märkte vordringen.

ChargeX konzentriert sich auf den AC-Lademarkt und produziert nach eigenen Angaben „Mehrfachsteckdosen“ für Elektrofahrzeuge. Im September 2021 präsentierte das 2018 gegründete Startup auf der IAA Mobility wie berichtet die zweite Generation seines Ladesystems Aqueduct – ein modulares Ladesystem, das mit einem Stromanschluss mittels Plug & Play auf bis zu zehn Ladepunkte und Zusatzfunktionen erweitert werden kann. Das System beruht auf dem Master-Slave-Prinzip. Es gibt also ein Startmodul, das von einem Elektriker installiert werden muss, und dazu montierbare Erweiterungsmodule. Inbegriffen ist ein sequenzielles Lastmanagement, sodass die maximale Ladeleistung von 22 kW nie überschritten wird.

Das Konzept überzeugt mehrere Neu- und Bestandsinvestoren. Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von UVC Partners angeführt. Weitere neue Investoren sind BayernKapital mit seinem Wachstumsfonds Bayern 2, Ponooc und Verve Ventures. Die bestehenden Geldgeber Smart Energy Innovations Fond (SEIF) und BonVenture stockten ihre Investition ebenfalls auf. Bereits Anfang 2022 hatte ChargeX in seiner Serie-A-Runde 4,5 Millionen Euro eingenommen, zuvor schloss das Startup 2020 wie berichtet eine Crowdinvesting-Kampagne über eine Million Euro ab.

Mit den neuen Mitteln will ChargeX „seine patentierten Technologien, wie das Aqueduct-Ladesystem, weiterentwickeln, die Expansion in weitere europäische Märkte beschleunigen und sein Angebot an digitalen Dienstleistungen ausbauen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Der Schwerpunkt lieg dabei auf der Optimierung des Ladesystems, um eine Installation ohne Installationsspezialisten zu ermöglichen. Außerdem soll eine bidirektionale Ladefunktion mit lokalen Stromanschlüssen über Fahrzeugbatterien entwickelt werden.

Bisher ist die Firma im DACH-Raum aktiv, wo bisher „500 Kunden mit mehr als 3.500 installierten Modulen“ ausgestattet wurden. Zu den Kunden gehören Volkswagen und SAP, aber auch die private Wohnungswirtschaft. Bei der Expansion will sich ChargeX zunächst Richtung Skandinavien und Frankreich wenden. Geld verdient das Unternehmen zum einen über den Verkauf seiner Hardware, aber auch über eine gebührenpflichtige App zur Ladestromverteilung und Abrechnung.

„Wir sind begeistert, dass wir nun mit einer erweiterten Gruppe von Investoren zusammenarbeiten können, die unsere Ziele und Werte teilen. Mit den neuen Gesellschaftern sind wir in einer starken Position, um unsere Vision zu verwirklichen und die zukünftige Ladeinfrastruktur zu gestalten“, äußert Tobias Wagner, CEO und Mitgründer von ChargeX. „Wir haben eine große Nachfrage nach unseren innovativen und einfach zu installierenden Ladelösungen bei mittelständischen Unternehmen und gewerblichen Mietern festgestellt. Gleichzeitig ist es uns wichtig, die Komplexität für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten und unsere Produkte weiterzuentwickeln. Mit unserem neuen Fastlane-Installationsservice können Unternehmen beispielsweise an einem einzigen Tag ein Angebot für die Gesamtkosten ihrer Ladeinfrastruktur einholen.“
handelsblatt.com, uvcpartners.com

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