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„E-Mobilität in Mehrfamilienhäusern: Chancen und Herausforderungen“ – Michel Wiskandt von Vattenfall

Ein Komplettanbieter, der Ladelösungen für ganze Wohnimmobilien projektiert und betreibt, ist die Vattenfall Smarter Living GmbH. Michel Wiskandt, Product & Proposition Manager bei der Tochter des schwedischen Energieversorgers, vertritt bei unserer Online-Konferenz die Meinung, dass sich Vermieter schon jetzt über die Ladeinfrastruktur in ihren Objekten informieren sollten – um die Attraktivität ihrer Immobilie bei einer Neuvermietung zu steigern.

Wie auch Michels setzt er sich – bei seinem Arbeitgeber allerdings wenig überraschend – für eine frühzeitige Planung ein. „Wenn jeder Mieter seine eigene Wallbox in der Tiefgarage installiert, entstehen irgendwann Probleme“, so Wiskandt. „Um den Wildwuchs zu verhindern, ist ein Lastmanagement wichtig und sollte von Anfang an bedacht werden – ansonsten sind die Wallboxen, die Mieter womöglich bereits installiert haben, am Ende nicht mit dem Lastmanagement kompatibel.“

Die Erfahrung aus den Beratungsgesprächen zeigt, dass neben der Installation selbst die Abrechnung besonders wichtig ist. Daher empfiehlt Vattenfall einen zusätzlichen Stromzähler für die Ladeinfrastruktur, da der Anschluss der Wallbox an den Wohnungszähler oder den Allgemeinstrom oft nicht sinnvoll sei. „Zudem sollten Vermieter den Betrieb und Service nicht unterschätzen: Kann der Vermieter selbst den Support stellen, wenn ein Mieter eine Frage hat? Oder für die Wartung der Anlage sorgen?“, so Wiskandt. „Ich kann all die Themen von Installation, Abrechnung und Support in eine Hand abgeben.“

Die Gewobag hat wie berichtet genau das gemacht. Bis Ende 2024 installiert Vattenfall mindestens 500 Ladepunkte und bereitet 1.300 Stellplätze für Ladepunkte vor. „Wenn wir in einem Objekt sind, installieren wir nicht nur die Wallboxen, die jetzt benötigt werden, sondern bereiten auch die weiteren Stellplätze vor. So kann später ein Mieter einfach seine Wallbox bei uns bestellen – ohne Zusatzaufwand für die Gewobag“, sagt der Vattenfall-Manager. Die Abrechnung mit dem Endnutzer erfolgt über den BDEW-Durchschnittspreis für Haushaltsstrom. Verbaut wird eichrechtskonforme Hardware, was wichtig für die Dienstwagen-Abrechnung sein kann.

Zukunftsthemen wie das bidirektionale Laden sieht Wiskandt eher zunächst im Einfamilienhaus, in der Wohnungswirtschaft sei das zu komplex und zu teuer. Um die Auslastung der installierten Ladepunkte zu verbessern, schlägt Wiskandt eine Art Wallbox-Sharing vor: Das E-Auto muss in der Regel nicht jeden Tag geladen werden, also könnte eine geteilte Wallbox die Investitionskosten senken.

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