Li-Cycle eröffnet Recyclinganlage in Magdeburg

Bild: Li-Cycle

Der nordamerikanische Batterierecycling-Spezialist Li-Cycle hat in Magdeburg den Betrieb seiner ersten europäischen Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien gestartet. Die erste Ausbaustufe soll noch in diesem Jahr folgen.

Die im März angekündigte Anlage kann mit der nun in Betrieb genommenen ersten Hauptlinie 10.000 Tonnen Material verarbeiten. Eine zweite Hauptlinie für weitere 10.000 Tonnen soll noch in diesem Jahr folgen, wie Li-Cycle in der Mitteilung ankündigt. Weitere 10.000 Tonnen für eine Gesamtkapazität von 30.000 Tonnen sind zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Dann wäre Magdeburg „die größte Spoke im aktuellen Li-Cycle-Portfolio und eine der größten Anlagen ihrer Art in Europa“, so das Unternehmen. Bekanntlich ist die Kion Group einer der ersten Partner für die Anlage.

In Magdeburg findet aber nicht die eigentliche Aufarbeitung der Batterie-Rohstoffe statt, sondern eine wichtige Vorstufe: In den sogenannten „Spokes“ werden die Altbatterien und Produktionsausschüsse zu der sogenannten schwarzen Masse verarbeitet, einer Mischung aus den Aktivmaterialien der Batterien – andere Werkstoffe werden in dem Prozess aussortiert und ebenfalls weiterverwendet. Aus der schwarzen Masse werden dann in den sogenannten „Hubs“ per hydrometallurgischen Verfahren die jeweiligen Ausgangs-Rohstoffe gewonnen, die dann wieder zu neuen Batterien werden können.

Für ein solches „Hub“ in Europa gibt es bisher noch keinen Beschluss, es ist aber geplant: Im Mai wurde bekannt, dass Li-Cycle gemeinsam mit Glencore Europas größte Batterierecycling-Fabrik auf Sardinien bauen will. Vorbehaltlich einer endgültigen Investitionsentscheidung könnte die Batterierecycling-Fabrik Ende 2026 oder Anfang 2027 in Betrieb gehen und 50.000 bis 70.000 Tonnen schwarzer Masse pro Jahr verarbeiten, genug für bis zu 36 GWh neue Lithium-Ionen-Batterien. Eine Entscheidung hierzu soll wohl kommendes Jahr fallen. Bereits bestätigt ist, dass weitere europäische Spokes in Frankreich und Norwegen geplant sind.

Die Spoke-Anlage in Magdeburg nutzt laut der Mitteilung Li-Cycles patentierte und umweltfreundliche „Generation 3“-Spoke-Technologie, um alle Arten von Lithium-Ionen-Batterieabfällen, einschließlich kompletter Elektrofahrzeug-Batteriepacks, direkt zu verarbeiten, ohne dass eine Entladung, Demontage oder thermische Verarbeitung erforderlich ist. Die Spoke-Anlage in Magdeburg hat etwa 50 neue Arbeitsplätze geschaffen, ist mehr als 20.000 Quadratmeter groß und verfügt über eine Lagerkapazität von etwa 10.000 Quadratmetern.

In der Inbetriebnahme in Magdeburg sieht Li-Cycle den Beleg für die Fähigkeit, „die firmeneigene modulare Technologie und das Geschäftsmodell überall auf der Welt einzusetzen und im Gleichschritt mit der Kundennachfrage zu wachsen“. In Nordamerika betreibt das Unternehmen bereits mehrere Spoke-Anlagen.

„Dies ist ein großer Meilenstein für Li-Cycle, da wir unsere Position als ein weltweit führendes Unternehmen für Batterierecycling und Ressourcenrückgewinnung weiter ausbauen wollen“, sagt Tim Johnstin, Mitbegründer und Executive Chairman von Li-Cycle.“ Die neue Spoke-Anlage in Deutschland wird als Ankerpunkt für die Expansion von Li-Cycle in Europa dienen und unseren wachsenden Kundenstamm, darunter globale Batteriehersteller und Automobilhersteller, im größten Batteriemarkt des Kontinents unterstützen. Wir freuen uns darauf, unsere Präsenz auf der ganzen Welt weiter auszubauen, um lokale und nachhaltige, geschlossene Batterielieferketten aufzubauen und so die saubere Energiewende zu unterstützen.“
Quelle: Info per E-Mail, li-cycle.com

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