Scout verpflichtet Produktionschef aus Wolfsburg

Jan Spies wird Produktionschef von Volkswagens neuer US-Elektroauto-Marke Scout. Spies wird ab Anfang 2024 als Chief Production Officer von Scout Motors fungieren und in dieser Funktion die Fertigung des elektrischen Pickup-Truck und SUV der neuen Volkswagen-Marke leiten. Spies verfügt über reichlich VW- und US-Erfahrung.

Die Scout-Stromer sollen wie berichtet ab Ende 2026 in einem neuen Werk in South Carolina vom Band laufen, für das Scout jetzt mit der Einstellung erster Mitarbeiter begonnen hat. Als Chief Production Officer soll Spies dafür sorgen, dass die Fertigung der Scout-Modelle gemäß dem Zeitplan anlaufen kann – und das in der gewünschten Qualität.

Spies wird von seinem neuen Arbeitgeber als „erfahrener Experte in der Autoproduktion“ bezeichnet und kommt mit einer mehr als zwei Jahrzehnte langen Erfahrung im Volkswagen-Konzern zu Scout Motors – unter anderem im Volkswagen-Werk Chattanooga (Tennessee), das 2011 eröffnet wurde und mittlerweile mehr als 250.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert. Seit 2019 ist Spies als Leiter Planung und Produktionstechnik der Volkswagen AG tätig.

„Jan ist der ideale Anführer, um die ehrgeizige Vision von Scout Motors in die Realität umzusetzen“, sagt Scout-CEO Scott Keogh. „Sein umfassendes Fachwissen und sein visionärer Ansatz im Produktionsmanagement werden von unschätzbarem Wert sein, wenn wir erstklassige Fertigungsbetriebe aufbauen.“

Scout Motors wird in dem Werk  in der Nähe von Columbia im Bundesstaat South Carolina Pickup-Trucks und „robuste“ SUV auf Basis einer neuen Elektroplattform bauen. Details zu dieser Offroad-fokussierten E-Plattform sind noch nicht bekannt. Das betrifft sowohl die Komponenten des E-Antriebsstrangs (wie zum Beispiel die Anordnung der Motoren oder die Bauart und Spannungslage der Batterie) als auch das Konzept der Plattform selbst. Es wird sich dabei um eine Scout-exklusive Fertigung handeln – zwischenzeitlich hatte es auch Spekulationen gegeben, dass in dem neuen Werk auch Stromer von Audi vom Band laufen könnten.

Volkswagen erwarb die Rechte am Markennamen Scout, der auf ein Modell des ehemaligen US-Herstellers International Harvester zurückgeht, mit der Übernahme von Navistar im Jahr 2020. International Harvester war ein Hersteller von Landmaschinen, Autos und Lkw, der 1985 aufgelöst wurde. Die Lkw-Sparte wurde dann als Navistar weitergeführt. Beim Scout handelte es sich um einen zweitürigen Geländewagen, der zwischen 1961 und 1980 gebaut wurde. Scout betont, dass man ein „unabhängiges US-Unternehmen mit Unterstützung des Volkswagen-Konzerns“ sei – daher ist die Mitteilung zur Verpflichtung von Jan Spies auch so gehalten, als ob es sich um einen Wechsel von extern handelt.

Neben Spies hat Scout bereits einige weitere Manager verpflichtet, in der Mitteilung werden konkret Punam Patel als South Carolina Liaison, Corey Epps als HR Director und Wendy Bashnan als Director of Security & Fire Protection erwähnt. Dabei kommt nur Corey Epps aus der Autoindustrie (23 Jahre im BMW-Werk Spartanburg/Greer in South Carolina). Nach eigenen Angaben sucht das Unternehmen „aktiv nach Bewerbern für mehr als 20 offene Stellen in den Bereichen Produktion, Lieferkette, IT und Verwaltung mit Sitz in South Carolina“. Scout-CEO Keogh, als früherer Nordamerika-Chef von Audi und VW selbst mit Volkswagen-Vergangenheit, bezeichnet den Beginn der Einstellungen von Mitarbeitern als „spannenden Meilenstein, da wir daran arbeiten, ein dynamisches Team aufzubauen, das uns dabei helfen wird, die Zukunft des vollelektrischen Transportwesens zu gestalten“.
scoutmotors.com

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