Audi zeigt Interieur des Q6 e-tron als Ausblick auf neue Designphilosophie

Eine vollständige Präsentation des kommenden Q6 e-tron mit den technischen Daten hatte Audi auf der IAA Mobility noch nicht zu bieten, veröffentlichte zur Messe aber erste offizielle Bilder vom Innenraum des PPE-Stromers. Zudem wurde der Audi Q6 e-tron in München weitgehend ungetarnt ausgestellt.

Bei dem Exponat in München handelt es sich offiziell noch um einen Prototypen, was nicht nur auf der Folierung des Fahrzeugs zu lesen ist, sondern auch ein Audi-Sprecher auf Nachfrage betont. Der Innenraum soll schon dem Serienstand entsprechen, der Rest offiziell noch nicht – auch wenn er nicht weit von der Serie entfernt sein dürfte. Erinnerungen an die Premiere des e-tron quattro werden wach, als Audi mit in Weiß, Grau und Orange folierten „Prototypen“ verschiedene Events absolvierte. Tatsächlich entsprachen die Fahrzeuge dem späteren Serienmodell.

Somit gibt es auch bei dem weiß-grauen Ausstellungsstück von der IAA Mobility wohl wenn überhaupt geringfügige Unterschiede zu jenem Stand, der in Vorserie im Stammwerk Ingolstadt bereits gebaut wird – vermutlich handelt es sich um solch ein Fahrzeug aus der Nullserie. Obwohl es sich bei der zu Grunde liegenden PPE um eine reine Elektro-Plattform handelt, bleibt die Front des Q6 e-tron sehr steil, die Fronthaube relativ lang – was für klassische Proportionen sorgt. Die Elemente, die bereits zu erkennen sind, wirken wie eine logische Weiterentwicklung des aktuellen Audi-Designs. Für die einen ein vertrauter und bewährter Look, für die anderen ein Stillstand.

Bei den Bildern zum Interieur, die Audi selbst veröffentlicht hat, ist klar zu erkennen, dass es sich um einen Audi handelt – auch hier ist die Verwandtschaft zu aktuellen Modellen sichtbar, auch wenn es einige Änderungen gibt. Die Ingolstädter selbst sprechen von einer neuen Designphilosophie, die der Q6 e-tron in Serie bringe.

Tatsächlich ermöglicht der flache Boden der PPE im Vergleich zum e-tron quattro/Q8 e-tron die Chance, den Innenraum anders aufzuteilen. Auch die neue Elektronik-Architektur E3 trägt dazu bei, dass Design- und Funktionsumfänge neu gestaltet werden können. Bei der Aufteilung hat sich das Team um Audi-Designchef Marc Lichte dazu entschieden, auf „klare Strukturen“ zu setzen und ein „wohnliches Ambiente“ zu betonen. Das heißt: Der sogenannte „Softwrap“ erstreckt sich von den Türen über das komplette Cockpit bis hin zur Mittelkonsole und soll so ein „homogenes und umschließendes Raumgefühl“ erzeugen. Für das „wohnliche Ambiente“ sollen die zum Teil aus Recycling-Materialien bestehenden Stoffe sorgen. So ist etwa der Armaturenträger mit einem grau-melierten Stoff überzogen – ein Bauteil, das bisher meist aus Hochglanz-Kunststoff, Holz(-Imitat) oder gebürstetem Aluminium bestand.

Ganz auf schwarzen Hochglanz-Kunststoff verzichtet Audi im Q6 e-tron aber nicht: Die Mittelkonsole mit Ablage, Fahrstufen-Wählschalter und Start-Stopp-Knopf ist weiterhin hochglänzend, auch die Lenkrad-Touchfelder und eine relativ üppige Bedieneinheit in der Fahrertüre (u.a. für die Außenspiegel, Sitz- und Türfunktionen sowie Licht- und Sichteinstellungen) sind den Bildern zufolge aus dem bekannten Material.

Im Cockpit fällt zudem die leicht geänderte Anordnung der Bildschirme auf, die das Design prägt. Optisch bilden das 11,9 Zoll große Fahrer-Display des „Audi virtual cockpits“ und der nun 14,5 Zoll große MMI-Touchscreen für das Infotainment eine Einheit. Der Touchscreen ist dabei als Curved Display ausgelegt und neigt sich zum Fahrer hin – so soll der Fahrer auch den rechten Rand des Displays noch in seinem „Fahrergreifraum“ erreichen können. Beide Bildschirme sind von einem gemeinsamen Rahmen umgeben, dessen Form an den Audi-typsichen Singleframe-Grill erinnern soll. Eine spezielle Ambiente-Beleuchtung soll zudem dafür sorgen, dass das Curved Display bei Nacht „regelrecht schwebt“. Optional gibt es auch ein Augmented Reality Head-up-Display.

Komplett von dieser kombinierten Display-Einheit abgesetzt soll der Beifahrer ein (optionales) 10,9-Zoll-Display erhalten. Dank des „Active Privacy Mode mit Shutter-Technologie“ soll die Person auf dem Beifahrersitz während der Fahrt ungestört Filme schauen können, ohne dass die Person auf dem Fahrersitz abgelenkt wird. In der Basisausstattung ist an dieser Stelle eine schwarze Hochglanzfläche verbaut.

Zudem geht Audi auch kurz auf die Platzverhältnisse ein. Dank der PPE soll das Fahrzeug „ein großzügiges Raumgefühl und Platzangebot sowie eine hohe Alltagstauglichkeit“ aufweisen. Aufgezählt werden zahlreiche Ablagen oder der bequeme Durchstieg im Fond, da es im Q6 e-tron keinen Mitteltunnel im hinteren Fußraum gibt. Das soll auch den Komfort des mittleren Sitzplatzes erhöhen.

Bei den Platzverhältnissen nennt Audi auch einige Zahlen: Der Kofferraum bietet 526 Liter Stauraum. Wird die hintere Sitzbank umgelegt, wächst der Stauraum auf bis zu 1.529 Liter. Und unter der Fronthaube befindet sich ein 64 Liter großer Frunk – etwa für das Ladekabel oder „kleinere Reisetaschen“.

An anderer Stelle gibt es aber nach wie vor keine Zahlen: Etwa beim Preis, dem Datum für den Marktstart oder der Leistung. Vor Ort in München wurden offenbar einige Zahlen genannt, die aber größtenteils (vom Schwestermodell Porsche e-Macan) bereits bekannt sind: Die 100 kWh große Batterie ist auf 800 Volt ausgelegt und soll mit bis zu 270 kW DC geladen werden können. AC-seitig ist bei der PPE wohl nur 11 kW vorgesehen.
Quelle: Info per E-Mail, audi-mediacenter.com, twitter.com

4 Kommentare

zu „Audi zeigt Interieur des Q6 e-tron als Ausblick auf neue Designphilosophie“
LOL
07.09.2023 um 12:57
wahnsinn, da haben Sie sich ja richtig was getraut, sieht aus wie jeder andere Audi
D-Tric
07.09.2023 um 18:42
.. warum muss man etwas, was schon ziemlich gut ist unbedingt radikal verändern? Macht wenig Sinn.
Günter Krogmann
07.09.2023 um 20:22
Ein sehr vielversprechendes Auto, dessen Design beim Interieur leider nicht meinem Geschmack getroffen hat.Ein wirklich sehr schönes Auto. Auch die bisher veröffentlichten Daten finde ich sehr vielversprechend.Nur warum möchte neuerdings jeder Designer die Displays nicht mehr ins Armaturenbrett integrieren? Das Design frei stehender Monitore entspricht jedenfalls überhaupt nicht meiner Vorstellung eines edlen Cockpits.
Ach Du liebe Zeit
08.09.2023 um 07:55
Wer hat das verantwortet? Vermutlich ein Team von reaktivierten Rentnern der Design-Abteilung .... Grässlichstes Klavierlack-Plastik und ein höchst überflüssiger Beifahrerbildschirm, der ausschaut, als wäre er mit einem eBay-China-Monitor nachträglich vom Hobbybastler reingefummelt worden ...

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