Audi reduziert Überlaufproduktion des Q4 e-tron in Brüssel

Ab Ende des Jahres soll der Q4 e-tron neben dem VW-Werk in Zwickau auch von Audi selbst im Werk Brüssel gebaut werden. Doch da die Nachfrage derzeit kaum die Anlage in Zwickau auslastet, hat Audi die Ziele für Brüssel noch vor dem Start gekürzt – zum Unmut der Mitarbeiter.

Foto: Audi

Die Überlaufproduktion des Q4 e-tron sollte im Audi-Werk Brüssel eigentlich bereits Mitte 2023 anlaufen, um die Produktion in Zwickau zu entlasten. Da die Produktion in Zwickau aber nicht am Limit läuft – die Berichte über den Abbau von 270 Zeit-Arbeitsstellen und die weiteren Maßnahmen im Oktober sind bekannt – wurden die Pläne für Brüssel auf das Jahresende verschoben. Doch auch das kommt nun anders als gedacht.

Wie die „Automobilwoche“ berichtet, hat Audi bei einer Betriebsversammlung den Beschäftigten mitgeteilt, dass zunächst deutlich geringere Stückzahlen des Q4 e-tron in Brüssel gebaut werden sollen als noch vor einigen Monaten erwartet. Als Hintergrund gilt die niedrige Nachfrage – in Brüssel war eine Überlaufproduktion geplant, nun gibt es aber keinen Überlauf, da Zwickau alleine die aktuelle Nachfrage bedienen kann. Die Beschäftigten des Werks streikten daraufhin für zwei Tage.

Gegenüber der Zeitung erklärte Audi: „Das Unternehmen hat sich dazu entschieden, den Audi Q4 e-tron bei erhöhter Marktnachfrage zusätzlich zu Zwickau auch in Brüssel zu montieren. Damit kann Audi flexibler auf Nachfragespitzen reagieren. Hauptproduktionsstandort für den Audi Q4 e-tron bleibt weiterhin Zwickau. Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen für den Anlauf der Überlauffertigung in Brüssel. In Kürze werden am Standort die ersten Audi Q4 e-tron vom Band fahren.“ Die Überlaufproduktion des Q4 e-tron sei nun zusätzlich eingerüstet. Wann sie auch in großen Stückzahlen anläuft, entscheide einzig die Nachfrage.

Das brachte für die Beschäftigten wohl das Fass zum überlaufen: „Die Belegschaft ist verunsichert und das Management konnte sie nicht beruhigen“, sagte ein Gewerkschafter gegenüber der belgischen Zeitung „De Standaard“. „Während kürzlich noch verkündet wurde, dass es keine vorübergehenden Stellenstreichungen geben würde, standen die Bänder bereits letzte Woche drei Tage still. Die Verantwortlichen wissen nicht, was sie tun.“

Bis zum Produktionsanlauf des Q4 (in geringem Umfang) ist die Q8-e-tron-Baureihe das einzige Produkt aus Brüssel. Dort werden das E-SUV und das zugehörige SUV-Coupé namens Sportback gebaut.

automobilwoche.de

4 Kommentare

zu „Audi reduziert Überlaufproduktion des Q4 e-tron in Brüssel“
Peter Baumgart
13.10.2023 um 19:20
Wie kann das sein Bei einer Lieferzeit von mindestens 20 Monaten
Saathoff
13.10.2023 um 19:50
Lächerlich-wir warten seit 2 Jahren auf unseren Q4 e-tron und haben immer noch keinen Liefertermin!
Hoveling
14.10.2023 um 18:35
Hallo warte auch seit 20 Monaten auf den Q4 etron Sportsback habe auch noch keinen Liefertermin. Wird immer wieder nach hinten geschoben. Mal wegen der Sitzheitzung dann das Panoramadach dann sind die Sitze schuld immer was anderes. Seit Oktober gibt Audi keine Gründe mehr an. Man freut sich nicht mehr über das Fahrzeug.
Tintin
15.10.2023 um 08:41
Audi verärgert mit solchen Meldungen seine Belegschaft, von denen eine hohe Flexibilität gefordert wird, und seine Kunden, die wie ich seit 20 Monaten auf ihren Q4 warten. Ich mache mir wirklich Sorgen um die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie.

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