Numbat wirbt Millionen-Invest für HPC-Aufbau bei Tegut ein

Numbat hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 140 Millionen Euro mit dem Immobilieninvestor Patrizia und einem deutschen Bankenkonsortium abgeschlossen. Das soll erst der Anfang sein: Das Startup will Investitionen von deutlich über einer Milliarde Euro anziehen.

Numbat hat in den vergangenen Monaten Verträge mit Handelsunternehmen wie Tegut, Norma, Euronics und Hagebaumarkt abgeschlossen. Mit der nun festgezurrten Finanzierung will das Unternehmen mit Sitz im Allgäu schnell wachsen. Die 140 Millionen Euro teilen sich Patrizia und das unter der Führung der Deutschen Anlagen-Leasing agierende Bankenkonsortium 50:50 auf, beide Seiten steuern ergo 70 Millionen Euro bei.

Numbat äußert in einer eigenen Mitteilung, dass der Betrag die Finanzierung der laufenden und zukünftigen Projekte von Numbat ermögliche. Immobilieninvestor Patrizia wird konkreter und teilt mit, dass die Mittel der Errichtung von 400 HPC-Punkten an 200 Standorten der Supermarktkette Tegut dienten. Insgesamt will Tegut wie berichtet bis zu 1.000 Schnellladepunkte an seinen Filialen aufbauen. Damit will der Lebensmitteleinzelhändler ab 2023 in Mittel- und Süddeutschland für einen deutlichen Anstieg von HPC-Säulen bis 300 kW sorgen.

Numbat setzt grundsätzlich auf eine Kombination aus Schnellladesäule und Batteriespeicher. Seine HPC-Säule ist – wie andere HPC mit Batteriespeicher – aufgrund der Batterien etwas größer, kann dann aber mit einem deutlich schwächeren Netzanschluss betrieben werden. Möglich ist ein bis zu 200 kWh großer Speicher und bis zu 300 kW Ladeleistung, wie das Unternehmen angibt. Der Batteriespeicher soll dabei auch einen „Multi-Lifecycle“ unterstützen: Er kann nicht nur aus fabrikneuen Batterien („First Life“) aufgebaut werden, sondern auch als gebrauchten „Second Life“- oder gar noch älteren „Third Life“-Batterien – oder einer Kombination daraus.

Das „Handelsblatt“ berichtet vor dem Hintergrund der Finanzierungsrunde, dass Numbat mithilfe des neuen Partners Patrizia anstrebe „schnell aggressiv zu wachsen, um so die Marktführerschaft zu erringen“. Mit den Geldgebern soll daher eine Option vereinbart worden sein, über die 140 Millionen Euro hinaus „weitere Tranchen zu ziehen“.  Insgesamt soll die Möglichkeit bestehen, mit Patrizia und dem deutschen Bankenkonsortium mehr als eine Milliarde Euro zu finanzieren. „Mittelfristig wollen wir 5.000 bis 10.000 Ladepunkte betreiben und Milliardenumsätze erzielen“, wird Numbat-Geschäftsführer Martin Schall beim „Handelsblatt“ zitiert. Dafür seien aber zunächst mehrere Milliarden Euro an Investitionen nötig.

„Die harte Arbeit hat sich gelohnt, denn nun können wir in die Phase starken Wachstums eintreten und Numbat sowohl national als auch international rasant skalieren“, so der O-Ton von Schall in der begleitenden Mitteilung. „Die Kunden sind bereit, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende durch Numbat beitragen zu können, die Verträge sind unterzeichnet und weitere Kooperationen stehen unmittelbar bevor. Die Hardwareverfügbarkeit ist gesichert und unser Team ist bereit Numbat als Marktführer zu etablieren.“

Matteo Andreoletti, Head of Infrastructure Europa und Nordamerika bei Patrizia, ergänzt: “(…) Wir freuen uns, unsere Expertise sowohl im Bereich erneuerbare Energien als auch bei smarten Lösungen für städtische Infrastrukturen in unserer engen Partnerschaft mit Numbat voll auszuschöpfen, um Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen und die nachhaltige Energiewende in Deutschland und darüber hinaus zu beschleunigen.“

handelsblatt.com, numbat.energy, patrizia.ch

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