ElectraMeccanica sagt Fusion mit Elektro-Lkw-Hersteller Tevva ab

Die Fusion sollte in diesem Quartal abgeschlossen werden. Doch der kanadische E-Auto-Hersteller hat den Deal aufgekündigt und begründete dies mit „mehreren unheilbaren Vertragsverletzungen “ durch seinen potenziellen Partner. (Update am Artikelende)

Bild: Tevva

Die Fusion zwischen dem britischen Elektro-Lkw-Hersteller Tevva und dem kanadischen EV-Hersteller ElectraMeccanica ist geplatzt. ElectraMeccanica hat den Deal mit der Begründung abgesagt, dass Tevva „mehrere unheilbare Verstöße gegen die Vereinbarung begangen hat, einschließlich des Versäumnisses von Tevva, ElectraMeccanica wesentliche Informationen über Tevva offen zu legen“.

Darüber hinaus erklärt der Elektroautohersteller, dass er „beabsichtigt, alle ihm zur Verfügung stehenden Rechtsmittel im Zusammenhang mit Tevvas wesentlichen Verstößen gegen die Vereinbarung zu prüfen“ und dass das gesamte Geld, das Tevva „im Rahmen der besicherten Fazilität“ geliehen wurde, bis zum 2. Januar 2024 an ElectraMeccanica zurückgezahlt werden muss. Der Elektroautohersteller sieht sich selbst in einer ausreichend guten finanziellen Lage, um seine Geschäfte auch ohne Tevva fortzuführen.

Tevva weist die Vorwürfe zurück und zeigt sich „zutiefst enttäuscht“ von ElectraMeccanicas Entscheidung. Das Unternehmen werde in Kürze seine Widerlegung der Behauptungen von ElectraMeccanica veröffentlichen, da es „keine Gelegenheit hatte, auf die Behauptungen von ElectraMeccanica zu reagieren, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangten“.

Der E-Lkw-Hersteller sagt, dass er seinem potenziellen Partner „zu jedem Zeitpunkt“ Zugang gewährt habe und dass er „die Grundlage, auf der die geplante Fusion abgebrochen wurde, entschieden zurückweist“. Auch er wird rechtliche Konsequenzen anstreben.

Der Zusammenschluss war im August angekündigt worden. Nach den damals veröffentlichten Details sollte Tevva 76,5 Prozent und ElectraMeccanica 23,5 Prozent des Unternehmens erhalten. Ziel war es, sich gemeinsam auf den Markt für elektrische Nutzfahrzeuge zu konzentrieren – zunächst in Großbritannien und dann in Kontinentaleuropa und den USA.

Im Zuge der geplatzten Transaktion kündigte Tevva eine Umstrukturierung seines Managementteams an. David Roberts übernimmt den Posten des CEO, während Ken Scott die Rolle des Geschäftsführers übernehmen wird. Das Unternehmen hat zudem Gespräche mit anderen potenziellen Fusionspartnern wieder aufgenommen und ist weiterhin zuversichtlich, „sowohl mittel- als auch langfristige Finanzierungen zu erhalten, um seinen Geschäftsplan für die Kommerzialisierung und die Steigerung des Umsatzes zu erfüllen.“

Update 06.11.2023: Die geplatzte Fusion zwischen dem britischen Elektro-Lkw-Hersteller Tevva und dem kanadischen EV-Hersteller ElectraMeccanica hat jetzt das befürchtete, juristische Nachspiel. Tevva hat laut einer Unternehmensmitteilung beim US-Bezirksgericht in Arizona eine Klage gegen ElectraMeccanica und CEO Susan Docherty eingereicht, in der „Wiedergutmachung für die unangemessene und unverdiente Beendigung der verbindlichen Fusionsvereinbarung“ gefordert wird.

ElectraMeccanica erhält bis zum 17. November 2023 Zeit, „um eine akzeptable Lösung für diese Situation zu finden“. Tevva verlangt 75 Millionen US-Dollar Schadensersatz, eine einstweilige Verfügung, die ElectraMeccanica daran hindert, eine alternative Fusionsvereinbarung abzuschließen, sowie eine Schutzanordnung, die verhindern soll, dass das kanadische Unternehmen Geld, das zur Zahlung des Schadensersatzes an Tevva benötigt werde, in Form von Dividenden ausschüttet

emvauto.com (ElectraMeccanica), prnewswire.com (Tevva), tevva.com (Update)

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