Nach Insolvenz: Kumpan wagt Neustart unter indischem Investor

Die hinter der Marke Kumpan Electric stehende e-bility GmbH ist nach ihrer Insolvenz von der Lohia E-mobility GmbH übernommen worden. Einer Firma, die zur indischen Lohia Group gehört. Im März soll unter dem neuen Investor ein weiterentwickelter E-Roller gelauncht werden.

Foto: Kumpan

Die hinter der Marke Kumpan Electric stehende e-bility GmbH ist nach ihrer Insolvenz von der Lohia E-mobility GmbH übernommen worden. Einer Firma, die zur indischen Lohia Group gehört. Im März soll unter dem neuen Investor ein weiterentwickelter E-Roller gelauncht werden.

Die e-bility GmbH hatte im Februar 2023 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Der neue Investor für die Firma mit Sitz in Remagen im Landkreis Ahrweiler fand sich bereits im April. Nun gibt es Informationen, wie die nahe Zukunft unter der Lohia E-mobility GmbH aussieht.

Fakt ist, durch die Sanierungsphase in Regie eines Insolvenzverwalters wurden etliche Mitarbeiter entlassen. Beim Insolvenzantrag in Februar zählte das Startup etwa 75 Beschäftigte, beim Aufkauf im April bestand die Belegschaft nur noch aus einem Kernteam mit 23 Mitarbeitern. Immerhin: Unter Lohia E-mobility bleibt der Standort in Remagen erhalten. Neuer Geschäftsführer ist Gaurav Lohia.

Dazu folgender Hintergrund: Die indische Lohia-Gruppe wird derzeit von der dritten und vierten Generation der Inhaberfamilie geführt und ist in den Bereichen Maschinenbau, Textil, Automobilkomponenten und Immobilien tätig. Sie hat auch eine Historie mit Zweirädern und brachte in den 1980er Jahren die Vespa nach Indien. Produktionsstätten unterhält das Unternehmen in Indien und den USA, Niederlassungen finden sich in insgesamt acht Ländern. Als Flaggschiff der Gruppe gilt die Lohia Corp Limited.

Doch zurück nach Remagen: Dort wird nun der Marktstart des weiterentwickelten 100-km/h-Elektrorollers Kumpan Ignite vorbereitet. Ab März 2024 soll das Modell bestellbar sein und ab Juni 2024 ausgeliefert werden. Derzeit bemüht sich das Unternehmen außerdem um den Aufbau eines Vertriebs- und Servicenetzes in Deutschland und angrenzenden Ländern.

Die Weiterentwicklung der Maschine unterteilt sich in eine optisches Facelift und ein technisches Update. So soll etwa die Speicherkapazität der Akkus gegenüber dem 2020 vorgestellten Ignite um 40 Prozent höher sein. Auch erhält das neue Modell serienmäßig zwei Akkus und optional ein weiteres. Und dank leistungsfähigerer Ladegeräte soll sich die Ladezeit von 20 auf 80 SoC auf drei Stunden verkürzen. Die Leistung des neuen Ignite wird sich auf 7 kW (12 kW in der Spitze) belaufen.

Grund für die Insolvenz Anfang des Jahres war übrigens eine weggebrochene Brückenfinanzierung. Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jüchser äußerte sich dazu im Februar wie folgt: „Das junge Remagener Familienunternehmen hatte ohnehin in den vergangenen Jahren viel Stärke und Durchhaltevermögen beweisen müssen. 2020 brannte die Produktionshalle vollständig ab. Ein Jahr später folgte 2021 die verheerende Flut im Ahrtal. Anschließend hatten erhebliche Lieferengpässe bei dringend benötigten Bauteilen und Akkus zu ernsthaften Produktionsschwierigkeiten geführt. Die seit dem Ukraine-Krieg stark gestiegenen Energiepreise hatten die angespannte finanzielle Situation im Unternehmen zusätzlich verschärft.“ Hinzu gekommen sei, dass Motorroller vorwiegend in der Saison von März bis November gekauft werden und dadurch außerhalb der Saison keine entsprechenden Einnahmen verbucht werden konnten. „Als nun plötzlich eine wichtige Brückenfinanzierung ausblieb, führte dies zu kurzfristigen Liquiditätsproblemen, sodass der Insolvenzantrag nicht mehr vermieden werden konnte.“

Gegründet worden war die Firma 2010 von den drei deutsch-schwedischen Tykesson-Brüdern. Geschäftskern ist die Entwicklung und Produktion von E-Rollern in verschiedenen Leistungsstärken, die unter dem Markennamen Kumpan electric vertrieben werden.

auto-medienportal.net, motorradonline.de, kumpan-emobility.com

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