GEL will Lithium aus Geothermie-Sole in Cornwall gewinnen

Das britische Geothermieunternehmen Geothermal Engineering Limited (GEL) hat Pläne zur Produktion erheblicher Mengen von Lithium angekündigt. GEL will als Nebenprodukt seiner Geothermieprojekte langfristig genügend kohlenstofffreies Lithium produzieren, um jährlich etwa 250.000 Elektroauto-Batterien zu versorgen.

Bild: Ascend Elements

Das Unternehmen hat in ersten Tiefbohrungen am Standort Redruth in der englischen Grafschaft Cornwall nach eigenen Angaben eine der höchsten Konzentrationen an geothermischem Lithium in Europa gemessen – konkret werden in der Mitteilung 340 ppm genannt. Ab Ende 2024 plant GEL zunächst die Produktion von etwa 100 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent pro Jahr, 2026 sollen es schon mindestens 1.000 Tonnen jährlich sein.

Das Unternehmen verfügt bereits über Baugenehmigungen für zwei weitere Geothermieanlagen in Cornwall, mit denen die Lithium-Produktion bis 2030 auf über 12.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden soll – genug für besagte 250.000 E-Auto-Akkus.

Die finanziellen Mittel für die initiale Produktion der 100 Tonnen Lithium ab Ende 2024 ist durch eine jüngst erhaltene Förderung des britischen „Automotive Transformation Fund“ (ATF) gedeckt. Für die weitere Kapitalbeschaffung hat das Unternehmen laut der Mitteilung die Investmentbank Nomura Greentech engagiert. Nach Angaben der „Financial Times“ will das Unternehmen außerdem 600 Millionen Pfund (derzeit 689 Millionen Euro) aufbringen, um mehrere Standorte zu errichten und den Bereich Lithium zu diversifizieren. Der Standort United Downs in Cornwall hat bereits eine Finanzierung für die Erzeugung geothermischer Energie erhalten.

Der Lithiumabbau in Cornwall wird von einer Reihe von Unternehmen geplant, die für die britische Elektroautoindustrie eine eine heimische Lieferkette für das wichtige Batteriematerial aufbauen wollen. Neben GEL wollen auch Cornish Lithium und Imerys zusammen mit British Litihium Vorkommen in der Region erschließen. Der französische Bergbaukonzern Imerys, der im Sommer 80 Prozent an British Lithium übernommen hatte, will etwa bis zum Ende des Jahrzehnts auf eine Jahresproduktion von 20.000 Tonnen Lithiumcarbonat kommen. Mit der von British Lithium entwickelten Technologie soll das Litihum aus Granit gewonnen werden.

GEL setzt hingegen auf Lithium, das in Geothermie-Sole gelöst ist. Mit seinem Geothermie-Anlagen will GEL in erster Linie 25 MW Strom und 100 MWh Wärme erzeugen. Die Lithiumgewinnung aus der Sole ist vielmehr ein Nebenprodukt – wenn auch für die Industrie ein sehr wichtiges.

 „Wir sind äußerst begeistert von der hohen Lithiumkonzentration, die wir in unseren geothermischen Bohrlöchern in Cornwall gefunden haben, da sie es uns ermöglichen wird, bedeutende Mengen Lithium zu produzieren, ohne die Umwelt zu schädigen“, sagt Ryan Law, CEO von Geothermal Engineering Limited. „Unsere Fähigkeit, sowohl kohlenstofffreies Lithium als auch kohlenstofffreien Grundlaststrom zu produzieren, wird die Grundlage dafür bilden, dass der Elektroautomarkt im Vereinigten Königreich wirklich nachhaltig ist.“

electrive.com, geothermalengineering.co.uk (Mitteilung als PDF)

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