Video - 19:19 minInfrastruktur

„Mit Energie in die Zukunft“ – Jürgen Stein, EnBW

stein live web min

Die EnBW betreibt derzeit bundesweit 4.200 Schnellladepunkte. Bis 2030 soll das Netz auf rund 30.000 Schnellladepunkte anwachsen – und das alles ohne Förderung. Wie das gehen soll? Darüber sprach Jürgen Stein, Chief Innovation & New Business Officer beim Energieversorger, bei unserer Online-Konferenz.

Der Bestand der Schnellladepunkte bei der EnBW soll bis 2030 versiebenfacht werden. Und das ganz ohne Förderung. Stein erklärte, wie das funktionieren soll. Hierfür nannte er aus seiner Sicht zwei Erfolgsfaktoren der EnBW: Kundenzentrierung und Ausbau/Verfügbarkeit. „Um die Kunden zu überzeugen, braucht man überzeugende, einfache Produkte mit einer App, die funktioniert“, sagte Stein. Für den schnellen Ausbau habe die EnBW „hoch standardisierte Prozesse“ entwickelt, von der Standort-Akquise über den Bau bis zum Betrieb.

Die Strategie der EnBW bei den Standorten ist bekannt: Neben Autobahnen und Verkehrsknotenpunkten (vermehrt mit eigenen Ladeparks statt an Raststätten) sollen die Schnelllader auch dort entstehen, wo die Autos für 30 bis 60 Minuten geparkt werden – an Supermärkten etwa. Für die Kunden ist die Lage der entscheidende Faktor, Umwege werden – gerade im Alltag – immer weniger in Kauf genommen. Für Stein und seinen Arbeitgeber zählt hingegen nur eines – das Tempo des Ausbaus. „Wir können viel diskutieren, was wichtig ist – etwa welche Zahlungsarten man anbieten soll oder muss. Das ist aber nicht unser Fokus, sondern erst einmal der weitere Ausbau, ein engmaschiges Netz mit hoher, technischer Verfügbarkeit“, so der EnBW-Manager. „Das Ziel ist natürlich 100 Prozent Verfügbarkeit. Selbst wenn ich 99 Prozent Verfügbarkeit habe, bedeutet das, dass die Ladesäule im Jahr 3,5 Tage nicht zur Verfügung steht. Das ist nicht akzeptabel.“

Dass die EnBW dabei ohne Fördermittel auskommt, liegt natürlich auch an dem Budget von 200 Millionen Euro pro Jahr – die allermeisten Wettbewerber müssen ihren Ausbau mit deutlich weniger Geld stemmen. Stein begründet den Verzicht auf Fördermittel zudem so: „In dem Moment, in dem wir Business Cases ohne Förderung gut rechnen können, ist es oft einfacher, selbst in die Skalierung kommen zu können. Bei unterschiedlichen Förderprogrammen gibt es leicht andere Anforderungen, auf die man immer wieder reagieren muss – was die Skalierung mit dem immer gleichen System ausbremst.“

2 Kommentare

zu „„Mit Energie in die Zukunft“ – Jürgen Stein, EnBW“
Thomas Wagner
23.02.2024 um 09:31
Was hier die EnBW in den letzten Jahren geleistet hat ist schon eindrucksvoll. Ich bin inzwischen nur noch mit der EnBW Ladekarte unterwegs und bevorzuge auch EnBW Ladestandorte - weiter so
Ulrich Meier
11.03.2024 um 18:01
Da bin ich ganz bei Ihnen. Besonders der Preisvorteil beim DC Schnellladen, wenn man mit der EnBW - Card in Verbindung mit der ADAC - Mitgliedschaft an den hauseigenen Säulen Strom zieht, macht sich bemerkbar.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert