MCV verzeichnet ersten E-Bus-Auftrag aus Deutschland

Bei MCV Deutschland - dem hiesigen Ableger des ägyptischen Herstellers Manufacturing Commercial Vehicles (MCV) - ist der erste Auftrag für seinen Elektro-Stadtbus C127 EV eingegangen: Rheingold-Reisen in Wuppertal ordert zehn Exemplare des 12-Meter-Fahrzeugs. Weitere Aufträge aus deutschen Städten zeichnen sich bereits ab.

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Bild: MCV Deutschland GmbH

Die Lieferung umfasst dem Hersteller zufolge neben den Niederflurbussen eine Gewährleistungserweiterung der Batterien auf 8 Jahre bzw. 640.000 km und einen Wartungsvertrag. Ausgeliefert werden sollen die ersten fünf Einheiten des C127 EV im Oktober – und die weiteren fünf Busse im ersten Quartal 2025. Zum Einsatz bringt die neue E-Flotte der private Busbetreiber Rheingold-Reisen im südlichen Nordrhein-Westfalen. Stationiert sein werden sie auf einem neuen Betriebshofes in der Dieselstraße in Wuppertal.

Laut dem Portal „Busplaner“ hat die Rheingold-Reisen-Wuppertal Blankennagel GmbH knapp 70 eigene Fahrzeugen, die in 20 Städten und Kommunen eingesetzt werden, darunter neben Diesel- auch Hybridbusse. Nun kommen die ersten Elektrobusse hinzu. Für die Wuppertaler verbaut MCV in den Bussen sechs Batteriepakete mit insgesamt 462 kWh. Das Laden erfolgt im Depot per Kabel. Bei der Innenausstattung hat sich Rheingold-Reisen dem Portal zufolge für die Konfiguration mit 37 Sitzen in Überlandbestuhlung entschieden.

Vorgestellt worden war der C127 EV vor rund einem Jahr als eigens für den deutschen Markt entwickelter, elektrischer Stadtbus. Bei den Batterien setzt MCV auf flüssigkeitsgekühlte Akkus von Forsee Power in den Energiegehalts-Stufen 308 kWh, 385 kWh oder 462 kWh. Geladen werden kann wahlweise mittels CCS2-Stecker (150 kW) oder mit bis zu 450 kW über die Stromschiene. Beim Antrieb setzt MCV auf einen elektrischen Zentralmotor von Actia mit einer Peakleistung von 250 kW und einem maximalen Drehmoment von 3.000 Nm. Grundsätzlich misst der C127 EV 12,07 x 2,55 x 3,2 Meter bei einem Radstand von 5,9 Metern. Erhältlich ist das Modell als Zwei- oder Dreitürer mit einer Fahrgastkapazität von 85 bzw. 90 Personen (sitzend und stehend).

Die MCV Deutschland GmbH gibt es als Vertrieb-, After-Sales und Service-Einheit des ägyptischen Herstellers seit 2022. Sie hat ihren Sitz in Bestwig/Meschede in Nordrhein-Westfalen und legt ihr Hauptaugenmerk auf den Vertrieb und die Instandhaltung von Stadt- und Überlandbussen mit elektrischem Antrieb (Batterie und Brennstoffzelle). Weitere internationale Ableger unterhält MCV in Großbritannien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südafrika und Singapur. Die Ägypter produzieren ihre Busse denn auch im eigenen Land, in Singapur und Südafrika. Die Fahrzeuge basieren dabei auf Mercedes-Benz-Fahrgestellen – ein Hinweis darauf, dass MCV im Jahr 1994 als Generalvertretung von Daimler begann. Seit 2006 fertigt der Konzern unter eigenem Markennamen.

Dafür, dass demnächst weitere E-Bus-Aufträge aus Deutschland folgen werden, spricht übrigens eine Unternehmensmitteilung von Forsee Power. Darin gibt der französische Akkuhersteller bekannt, dass MCV Batteriepacks für insgesamt bis zu 19 E-Busse für den deutschen Markt bestellt habe. „Die Busse werden auf Stadtlinien in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) und zwei weiteren mitteldeutschen Städten eingesetzt“, heißt es in der Pressenotiz wortwörtlich.

busplaner.de, linkedin.com, mcv-de.com, businesswire.com (Batterien von Forsee Power)

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