Dodge stellt erstes Elektro-Muscle-Car vor – mit Auspuffsound

Die US-amerikanische Stellantis-Marke Dodge hat ihr erstes rein elektrisches Modell und zugleich das erste elektrische „Muscle Car“ überhaupt präsentiert. Der Dodge Charger Daytona übernimmt zwar einen ikonischen Namen, hat mit dem V8-Vorgänger aber wenig gemeinsam.

dodge charger daytona 2024 02 min
Bild: Stellantis

Das neue Fahrzeug baut auf der Stellantis-Plattform STLA Large mit 400-Volt-Technik auf, bietet bis zu 500 kW Antriebsleistung (zwei Motoren mit je 250 kW) und soll in 3,3 Sekunden von 0 auf 60 mph beschleunigen. Die Viertelmeile soll das Fahrzeug in geschätzten 11,5 Sekunden absolvieren, so Stellantis.

Die beiden Elektromotoren sind auf die Achsen verteilt, also einer vorne und einer hinten. Der Allradantrieb sei bei allen neuen Charger-Modellen Standard, schreibt Dodge. Der elektrische Allrad hilft natürlich bei der Beschleunigung, da er eine bessere Traktion bietet. Muscle Cars haben bisher eher einen reinen Hinterradantrieb.

Der Akku mit NCA-Chemie verfügt über eine Bruttokapazität von 100,5 kWh. Die Spitzenentladeleistung liegt bei 550 kW – wichtig, um die maximale Beschleunigung zu erreichen. Es gibt auch einen speziellen Modus, der die Batterie für die bestmögliche Sprintzeit auf der Viertelmeile vorbereitet. Dabei sollen die prismatischen Zellen helfen, da diese Zellen strukturell stabiler sind und eine bessere Wärmeleistung bieten. Der Charger kann in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden, was einer durchschnittlichen Ladeleistung von 133 kW entspricht. Die Reichweite beim Charger Daytona R/T wird mit 317 Meilen angegeben, bei Scat Pack sind es 260 Meilen – also 510 bzw. 418 Kilometer.

Neben bekannten Fahrmodi wie Auto, Eco, Sport und Wet/Snow bietet der Charger auch einen Drag- und einen Track-Modus. Der Track-Modus sorgt für maximale Fahrzeugleistung auf glatten, trockenen Oberflächen, während der Drag-Modus, der für den Einsatz auf einem geschlossenen Dragstrip gedacht ist, für optimalen Dragstrip-Start und Geradeausbeschleunigung sorgt. Dazu kommen noch Funktionen wie ein Drift-Modus und auch ein Donut-Modus.

Die elektrischen Charger-Modelle mit dem Beinamen Daytona erhalten eine weitere Besonderheit: Das Elektroauto hat einen Auspuffsound. Tatsächlich hat Dodge viel Aufwand in dieses System investiert, das „Fratzonic Chambered Exhaust-System“ ist sogar zum Patent angemeldet. Dodge umschreibt das System so: Das System verwende „zwei passive Strahler, um ein einzigartiges Abgasprofil mit Hellcat-Soundintensität zu schaffen, das die Vorurteile eines typischen leisen BEV zerstört und stattdessen einen Sound liefert, der der Brotherhood of Muscle würdig ist“.

Der Dodge Charger Daytona kommt in zwei Ausführungen (Scat Pack und R/T) sowie in einer zwei- und einer viertürigen Version. Produziert wird er im Werk Windsor (Ontario) – ab Mitte 2024 zunächst der Zweitürer und ab dem ersten Quartal 2025 auch der Viertürer.

Ebenfalls 2025 wird Dodge dann eine weitere Eigenschaft der STLA Large ausnutzen: Da es sich um eine Multi-Energy-Plattform handelt, sind auch Verbrennerantriebe möglich. Der Dodge Charger Sixpack wird dann in zwei Leistungsstufen von einem drei Liter großen Sechszylinder angetrieben.

stellantisnorthamerica.com

6 Kommentare

zu „Dodge stellt erstes Elektro-Muscle-Car vor – mit Auspuffsound“
Matthias
06.03.2024 um 16:49
Schon allein die Wortwahl "zerstört" ist eindeutig zu aggressiv. Zerstört wird hier vor allem die angenehme Ruhe für die Menschen außerhalb des Fahrzeugs. Danke für nichts.
TBR
07.03.2024 um 08:09
Bei einem Elektroauto? Das müssen Sie mir mal erklären...
Christof Liechti
07.03.2024 um 07:21
Will wirklich irgen jemand ein lärm Modul, wenn man genau weis, dass der Lärm nicht mit dem Motor zusammenhängt? Da macht man sich doch nur lächerlich, sowol bei der Elektro- wie auch bei der Petrolfraktion
Kersten John
07.03.2024 um 08:43
Der Schwachsinn geht munter weiter! Und es ist kaum noch verständlich, dass selbst Magazine und Blogs solche Fahrzeuge bejubeln, die das Ziel der CO2 Vermeidung völlig außen vor lassen. So sehr mir dieser Dodge optisch gefällt und sicher interessante Technik an Bord hat, so sehr sind solche Elektrokracher überflüssig. Die Idee des Elektrofahrzeug war es, durch Vermeidung von Emissionen gepaart mit einem besseren Wirkungsgrad des elektrischen Antriebskonzepts einen signifikanten Beitrag zur CO2 Vermeidung zu leisten. Solche Fahrzeuge, ebenso wie elektrifizierte Luxus Sportwagen, SUVs wie EQS oder vergleichbare Fahrzeuge zeigen deutlich, dass es nicht um CO2 Vermeidung geht, sondern um spassige Mobile für Besserverdienende, die unter der Segel der "CO2 Neutralität" segeln. Schade!
Gastschreiber
07.03.2024 um 13:04
Schade, dass Dodge nicht ein weiteres Patent für eine Auspuff-Simulations-Geruchsmaschine angemeldet hat. Und auch ein Schurbel-Öl-Tank, den man regelmäßig inklusive Filter warten muss. So ist das Auto echt nix für mich… :-)
Bartholomäus Steiner
08.03.2024 um 18:44
Den Sound würde ich vermutlich abstellen, aber das Auto sieht super aus

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