Blade Batterie: BYD soll Marktstart der nächsten Generation vorbereiten

BYD will im August 2024 offenbar die zweite Generation seiner auf LFP-Chemie basierenden Blade-Batterie auf den Markt bringen. Sie soll gegenüber der aktuellen Version nicht nur eine höhere Energiedichte bieten, sondern auch kleiner und leichter ausfallen.

Bild: BYD

Wie chinesische Medien unter Berufung auf Angaben von BYD-Chef Wang Chuanfu schreiben, soll die Energiedichte des weiterentwickelten LFP-Akkus auf 190 Wh/kg steigen – gegenüber 140 Wh/kg beim Start der ersten Generation im Jahr 2020. Durch Updates liegt die aktuelle Energiedichte der Blade-Batterie bei 150 Wh/kg. Parallel soll die zweiten Generation kompakter werden und einen geringeren Stromverbrauch pro 100 Kilometer ermöglichen.

Kurz zur Einordnung: Bei der Blade-Batterie handelt es sich um eine Eigenentwicklung von BYD. Der Name bezieht sich auf das ungewöhnliche Format: Die Pouch-Zellen sind sehr lang und ähneln daher einer Schwertklinge. Die länglichen Zellen, die ausschließlich mit LFP-Chemie hergestellt werden, werden quer zur Fahrtrichtung in die Batteriepacks verbaut. Dabei gibt es aber unterschiedliche Varianten, BYD nutzt in seinen eigenen E-Autos sowohl Cell-to-Pack- als auch Cell-to-Body-Versionen seiner Batteriepacks. Allen gemeinsam ist die Lithium-Eisen-Phosphat-Zellchemie.

Sollten sich die ersten Angaben zur weiterentwickelten Blade-Batterie bestätigen, könnte BYD günstigere und geräumigere Elektroautos anbieten. Dazu passt, dass BYD auch an neuen Generationen seiner E-Auto-Architekturen arbeiten soll. Laut chinesischen Medienberichten von Mitte März könnte die derzeit von dem Unternehmen für reine Elektroautos viel genutzte Plattform 3.0 noch in diesem Jahr ein Upgrade auf die Version 4.0 erhalten.

BYD ist mit seinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden Marktführer in China. Der Konzern soll einem vorigen Monat vom Nachrichtenportal 36kr veröffentlichten Bericht zufolge künftig noch höhere Reichweiten anstreben, um den Markt für Verbrennerfahrzeuge verstärkt unter Druck zu setzen. Dazu geht BYD weitere Verbesserungen seiner Plattformen für PHEV und BEV an. Angestrebt werde unter anderem, die Integration der Komponenten zu verbessern und dadurch weitere Kostensenkungen zu erreichen, heißt es bei 36kr unter Berufung auf ein internes Treffen des BYD-Kernmanagements.

Konkret könnte die sogenannte e-platform von BYD noch in diesem Jahr von 3.0 auf 4.0 aktualisiert werden. Vorgestellt wurde die 3.0-Version mit ihrer 800-Volt-Architektur im Frühjahr 2021. Sie nutzt die aktuelle Blade-Batterien mit LFP-Zellchemie des Herstellers, einen „Acht-in-Eins“-Antriebsstrang und bietet die Basis für die Mehrheit der aktuellen reinen BYD-Elektroautos – etwa des Atto 3, Seagull, Dolphin oder Seal. Die e-Platform 1.0 hatte BYD im Jahr 2010 eingeführt.

Schon mit der heutigen Generation seiner Elektroautos und Plug-in-Hybride ist BYD sehr erfolgreich – allen voran auf seinem Heimatmarkt. Im Gesamtjahr 2023 knackte BYD die selbst gesteckte 3-Millionen-Marke: 1.574.822 BEVs und 1.438.084 PHEVs bedeuteten für BYD einen Jahresabsatz von 3.012.906 Pkw mit Ladeanschluss.

carnewschina.com, news.mydrivers.com (auf Chinesisch)

4 Kommentare

zu „Blade Batterie: BYD soll Marktstart der nächsten Generation vorbereiten“
Gregor
09.04.2024 um 11:19
Man stelle sichmal vor, die BYD Autos würden mit den Blade Zellen genauso schnell laden, wie die Teslas mit Blade Zellen :DSchon lustig das die BYD Modelle trotz Inhouse Akku Technik so langsam am Laden sind. Und damit ihren Mehrpreis gegenüber Tesla nicht rechtfertigen.
René H.
09.04.2024 um 13:17
Ich vermute, dass es daran liegt, dass BYD die Blades enger packt, um mehr Kapazität im Fahrzeug unterzubringen und mit mehr Reichweite werben zu können. Die Kehrseite der Medaille ist dann vielleicht eine geringere Kühlungsleistung.
Malthus
09.04.2024 um 14:09
Und damit ggf auch Lebensdauer.
Reinhard Tröster
09.04.2024 um 13:02
Interessante Vorstellung. Die Blade Batterie kann das wohl schon jetzt. Da aber das Auto noch auf der E3 Plattform basiert liegt es wohl an der Plattform. Über die E4 Plattform ist noch zu wenig bekannt, aber eine Leistungssteigerung der Ladegeschwindigkeit ist bestimmt enthalten.

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