Mercedes: E-Absatz geht im dritten Quartal um fast ein Drittel zurück

Mercedes-Benz hat im dritten Quartal dieses Jahres bei den Batterie-elektrischen Pkw einen Rückgang um 31 Prozent verzeichnet. Auch die Van-Sparte musste ein Minus von 31 Prozent bei den Elektromodellen hinnehmen.

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Bild: Mercedes-Benz

Zwischen Anfang Juli und Ende September konnte Mercedes-Benz Cars 42.500 Elektroautos absetzen, also die erwähnten 31 Prozent weniger als im Q3 2023 und auch sieben Prozent unter dem Ergebnis aus dem zweiten Quartal diesen Jahres (45.800 BEV). Auf Ebene der Mercedes-Benz Group (also das Pkw-Geschäft und die Van-Sparte) waren es im Q3 46.900 elektrische Fahrzeuge, ebenfalls 31 Prozent unter dem Q3 2023 und acht Prozent unter dem Q2 2024.

Zum Vergleich: Die BMW Group, die ebenfalls am Donnerstag ihre Abssatzzahlen für das dritte Quartal vorgelegt hat, konnte die Elektro-Auslieferungen im selben Zeitraum um 10,1 Prozent auf 103.440 Fahrzeuge steigern – es war das zweite Quartal in Folge mit einem sechsstelligen E-Absatz bei den Münchner. Im laufenden Jahr konnte die BMW Group bereis 294.054 BEV absetzen. Die Mercedes-Statistik weist hier 148.500 E-Fahrzeuge auf Konzernebene aus (-22 Prozent). Selbst wenn man die Plug-in-Hybride hinzurechnet, kommt Mercedes mit 267.400 Fahrzeugen nicht an den reinen BEV-Absatz von BMW heran.

Während sich BMW also im sechsstelligen Bereich etabliert, schaffen die Stuttgarter derzeit nicht einmal mehr die 50.000er Marke im Quartal – was 2023 noch in allen Quartalen gelungen ist. Bei Mercedes ist die Absatz-Entwicklung anders als bei BMW: Während in München die Plug-in-Hybride im Q3 rund 20 Prozent unter dem Vorjahr waren, ging der Absatz der Teilzeit-Stromer bei Mercedes um 21,4 Prozent nach oben: Mit 44.700 Einheiten machen die Plug-in-Hybride wieder mehr als die Hälfte der „xEV“-Verkäufe aus, wie Mercedes die BEV und PHEV zusammenfasst. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 36.800 Plug-in-Hybride.

Über alle Antriebsarten hinweg ist die Lage im Mercedes-Konzern besser: Mit 594.600 ausgelieferten Fahrzeugen liegen die Stuttgarter nur etwa drei Prozent unter dem Vorjahr, trotz den schwierigen, gesamtwirtschaftlichen Umfelds – vor allem in China. „Eine insgesamt geringere Nachfrage, insbesondere für Luxusgüter, und anhaltende Preisnachlässe vor allem im EV-Segment wirken sich auf den Absatz in China aus“, schreibt der Hersteller. Profitiert hat Mercedes nach eigenen Angaben von einem stabilen Absatz in Europa und einem Wachstum von 29 Prozent in den USA – dort aber vor allem dank der besseren Verfügbarkeit des Verbrenner-Modells GLC und neuer AMG-Modelle.

Aber: Mit 7,9 Prozent ist die BEV-Quote weiterhin niedrig. Mercedes wird sich anstrengen müssen, mit dieser Absatz-Tendenz die CO2-Flottenziele in 2025 zu erreichen. „Das Marktumfeld für Batterie-elektrische Fahrzeuge (BEV) blieb in wichtigen Märkten gedämpft und wird weiterhin durch starke Incentivierungsmaßnahmen der Wettbewerber geprägt“, so die Stuttgarter – womit indirekt bestätigt wird, dass man sich weiterhin nicht in vollem Umfang an den Rabattschlachten beteiligen will. Auch, wenn es zulasten des Absatzes geht.

Das Van-Geschäft hat ebenfalls unter „länderspezifischen Entwicklungen in den Kernmärkten“ gelitten. Sowohl über alle Antriebsarten hinweg als auch im Elektro-Segment ging der Absatz deutlich nach unten. Im Q3 konnte Mercedes-Benz Vans 4.400 Elektro-Vans absetzen, das sind 31 Prozent unter Vorjahr und noch 16 Prozent weniger als im zweiten Quartal. Im laufenden Jahr liegen die E-Vans mit 12.600 Auslieferungen 16 Prozent unter dem Vorjahr, Den Rückgang begründet Mercedes-Benz Vans „hauptsächlich“ mit der weltweit gesunkenen Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen, wie es in der Mitteilung heißt. Denn mit fünf Prozent habe man seinen weltweiten Anteil an den vollelektrischen Vans im Q3 stabil halten können.

Q3 2024Delta (in %)Q1-Q3 2024Delta (in %)
Mercedes-Benz Group594.600-31.763.200-5
– davon BEVs46.900-31148.500-22
Mercedes-Benz Cars503.600-11.463.300-4
– davon BEVs42.500-31135.900-22
– davon xEVs87.200-15267.400-8

mercedes-benz.com

9 Kommentare

zu „Mercedes: E-Absatz geht im dritten Quartal um fast ein Drittel zurück“
Birne
10.10.2024 um 13:29
Absolut unverständlich wieso teure Elektrokarren aus dem Hause MB nicht verkauft werden. Ob es wohl mit der Konkurrenz zu tun hat, welche weiterhin Absatzgewinne verbuchen? Wer weis ;)
Richard
11.10.2024 um 08:06
Tja: Nur Luxus-Segment bringt es dann wohl doch nicht.
Chris
11.10.2024 um 09:49
Bei BMW klappt es doch auch.
Aztasu
12.10.2024 um 23:38
BMW ist jetzt nicht unbedingt Luxus und BMW legt halt mehr wert auf Außen- und Innendesign und das scheint bei den Kunden ganz gut anzukommen. Der Mercedes CLA wird es richten
Simon
11.10.2024 um 15:33
Es gibt von MB schlicht keine attraktiven Fahrzeuge. EQA und EQB sind technisch nicht konkurrenz fähig, EQE ist unpraktisch und EQS sowie die beiden großen SUV können schon aufgrund des Preises keine großen Stückzahlen erreichen. Die aktuelle Designsprache hilft dem ganzen dann auch nicht unbedingt.
Schmack
12.10.2024 um 22:56
Volle Zustimmung! Die kleinen Serien sind technisch veraltet. Mittelklasse bedient Mercedes erst gar nicht - ihr Volumenmodell die C-Klasse/GLC hat bis heute kein elektrisches Derivat bekommen. Und einen Kombi gibt es auch nicht. Statt dessen diese SUV rundgelutscht.
Battie
13.10.2024 um 13:38
Leider wird mit dem rundgelutschten Design nach außen psychologisch ungeschickt vermittelt, das Ding hat Reichweitenprobleme und so ein Design wurde nötig, damit es überhaupt im Alltag verwendbar ist - Eigentor
John
12.10.2024 um 15:40
Einfach billiger machen und auf die riesen BEV Profitmarge verzichten. CN machts vor.
Aztasu
12.10.2024 um 23:42
Lol, riesige BEV-Profitmargen, daran sieht man schon das du keine Ahnung hast.

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