USA legen Forschungsprogramm für Natrium-Ionen-Batterien auf

Das US-Energieministerium unterstützt die Gründung eines Forschungskonsortiums namens Low-cost Earth-abundant Na-ion Storage (LENS) mit 50 Millionen US-Dollar. Die daran beteiligten Forschungseinrichtungen und Universitäten wollen sich intensiv mit Natrium-Ionen-Batterien beschäftigen.

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Bild: Argonne National Laboratory

Ziel von LENS soll es sein, die Angebotsvielfalt von Batterien für Elektrofahrzeuge zu erhöhen und Probleme in der Lieferkette zu beseitigen. Kern des Forschungsvorhabens ist es dabei, eine nachhaltigere und kostengünstigere Alternative zur Lithium-Ionen-Technologie zu entwickeln – und zwar in Form der Natrium-Ionen-Technologie.

Dem Konsortium gehören sechs nationale Forschungseinrichtungen an sowie acht Universitäten. Die Leitung liegt beim Argonne National Laboratory, das schon länger an Natrium-Ionen-Batterien forscht. LENS zielt darauf ab, die Abhängigkeit der USA von begrenzten und strategisch wichtigen Elementen zu verringern, die in Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden.

Derzeit dominieren Lithium-Ionen-Batterien den globalen Energiespeichermarkt für Smartphones, Elektroautos und auch für stationäre Speicher. Sich auf eine einzige Batteriechemie zu verlassen, birgt laut LENS jedoch Risiken: So enthalten die heute dominierenden Batterien die kritischen Elemente Lithium, Kobalt und Nickel. Die vom Konsortium bevorzugte Alternative Natrium könne als reichlich vorhandenes Element das Risiko verringern und die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette erhöhen, indem es eine größere Vielfalt an kostengünstigen Optionen biete, so das LENS-Konsortium.

Die USA decken mit ihrer Produktion schon heute einen beträchtlichen Teil des weltweiten Bedarfs an Natriumchlorid (Kochsalz) und Natrium. Natrium-Ionen-Batterien haben laut LENS zudem das Potenzial, in einigen Anwendungen nicht nur Lithium, sondern auch Kobalt und Nickel zu ersetzen und damit eine kostengünstigere und nachhaltigere Lösung zu bieten.

Allerdings speichern Natrium-Ionen-Batterien bislang weniger Energie pro Gewichts- und Volumeneinheit, was zu einer geringeren Reichweite bei Elektrofahrzeugen führt – ein Hindernis für solche Natrium-Ionen-Batterien im Wettbewerb mit Lithium-Ionen-Batterien.

„Die Herausforderung besteht darin, die Energiedichte von Natrium-Ionen-Batterien so zu verbessern, dass sie zunächst der Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien auf Phosphatbasis entspricht und diese dann übertrifft, während gleichzeitig die Verwendung aller kritischen Elemente minimiert bzw. eliminiert wird“, so Venkat Srinivasan, Direktor des LENS-Konsortiums und des Argonne Collaborative Center for Energy Storage Science (ACCESS). „Wichtig ist, dass alle Verbesserungen nicht zu Lasten anderer Leistungskennzahlen wie Lebensdauer und Sicherheit gehen dürfen.“

„Um den Einsatz in Elektrofahrzeugen zu unterstützen, sind erschwingliche und nachhaltige Batteriechemien erforderlich“, ergänzt Will Chueh, Direktor des SLAC-Stanford Battery Center. „Die kühnen technischen Ziele von LENS zielen darauf ab, Natrium-Ionen-Batterien von einer vielversprechenden Technologie zu einer lebensfähigen Komponente der Elektrofahrzeuge von morgen zu machen.“

anl.gov

2 Kommentare

zu „USA legen Forschungsprogramm für Natrium-Ionen-Batterien auf“
Günter Schroller
28.11.2024 um 09:52
Erstens werden von den weltgrößten Batteerieherstellern schon lange kaum noch NMC-Zellen, sondern fast ausschließlich nur noch LFP-Zellen hergestellt, völlig ohne Nickel und Kadmium. Zweitens ist der Preis für LFP in den letzten 18 Monaten um 50% gesunken, weil gerade die Abnehmer fehlen. Das hat den Forschungsanstrengungen nach Lithium-Alternativen nahezu den Garaus gemacht. Schade, aber vielleicht haben es ja die Amis noch nicht gemerkt;)
Holger
28.11.2024 um 10:03
Wie immer, ist der Westen und anscheinend auch seine Journalisten hinter China.CATL und BYD, Salzstrom aus Österreich bringen bereits entsprechende Speicherlösungen auf Basis von Natrium Ionen für E-Autos und PV Speicher...

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