Renault will Batteriebrände effizienter löschen
Das System wurde von Renault in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr eigens für Elektrofahrzeuge entwickelt und soll Feuerwehrleuten und Rettungsdiensten einen schnellen Zugang zur Batterie ermöglichen, so dass sie Batteriebrände schneller löschen können. Laut Renault dauert dies nun „nur noch wenige Minuten, im Vergleich zu mehreren Stunden ohne diese Ausrüstung“.
Im Grunde besteht „Fireman Access“ aus einer Öffnung im Batteriegehäuse, die mit einer aufgeklebten Scheibe verschlossen wird. Damit ist diese Öffnung bei normalem Gebrauch des Fahrzeugs sicher verschlossen. Der „starke Strahl des Feuerwehrschlauchs“ soll die Scheibe aber bewegen können, so dass das Wasser schneller zu den Batteriezellen gelangt. Laut Renault ist dies „die einzige schnelle und effektive Methode, um ein thermisches Durchgehen zu verhindern“.
Renault hatte insgesamt sieben Patente im Zusammenhang mit dem „Fireman Access“-System angemeldet, das bereits heute in allen Batterie-elektrischen und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen der Renault-Marken zu finden ist. Die Patente sind nun über eine offene Kooperationsplattform auf der Renault-Website frei zugänglich – und können so kostenlos von anderen Herstellern genutzt werden.
Wie bereits erwähnt, verkürzt das System laut Renault die Zeit, die zum Löschen eines Batteriebrandes benötigt wird, erheblich. Der Hersteller gibt zudem an, dass es auch Wasser spart. Offenbar wird für das Löschen eines Batteriebrandes ohne das „Fireman Access“-System zehnmal so viel Wasser benötigt wie für das Löschen eines Brandes in einer Batterie mit diesem System.




So simpel das System technisch mit der Öffnung und Klebe-Scheibe auch ist, gibt es für die Rettungskräfte im Einsatz dennoch einige Herausforderungen. So müssen die Feuerwehrleute überhaupt erst wissen, dass das E-Auto ein solches System hat und dann müssen sie die Öffnung finden bzw. bei einem nach dem Unfall verformten Auto erreichen. Eine einheitliche Position der Öffnung würde dabei helfen – im Falle der Renaults ist sie unter der Rücksitzbank. Grundsätzlich wird der Ansatz, möglichst schnell Wasser zur Kühlung in die Batterie einzubringen, auch bei anderen Konzepten verfolgt: Der österreichische Feuerwehr-Ausrüster Rosenbauer hat bereits 2021 ein Löschsystem für brennende Traktionsbatterien vorgestellt. Anstatt auf eine herstellerseitig verbaute Öffnung im Batteriegehäuse zu setzen, wird dabei ein Löschdorn mit einer Kraft von mehreren Tonnen in den Akku getrieben und über die perforierte Löschlanze das Wasser in den Akku selbst eingebracht. Das Spezial-Equipment ist zweifelsohne die universellere Lösung, aber auch die teurere.
„Innovationen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr sind Teil unseres Selbstverständnisses bei Renault. Wir sind besonders stolz auf die Partnerschaft, die wir in den letzten Jahren mit den Feuerwehren aufgebaut haben“, sagt Luca de Meo, CEO der Renault Gruppe. „Fireman Access ist ein praktischer Beweis dafür, was erreicht werden kann, wenn wir unser Know-how als Hersteller mit den Fähigkeiten der Männer und Frauen verbinden, die sich jeden Tag um unsere Sicherheit kümmern. Ich freue mich, diese Innovation heute frei zugänglich zu machen, denn wenn es um ein Thema wie Sicherheit geht, müssen wir alle Barrieren abbauen.“
Die Franzosen betonen auch, dass dies Teil ihres Engagements ist, mit dem Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs für Verkehrssicherheit, Jean Todt, zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen und „technologische Innovationen einzusetzen, um Leben im Straßenverkehr zu retten“. Dazu gehören zum Beispiel Unfallverhütungssysteme, Fahrassistenzsysteme sowie passive und Post-Crash-Sicherheitsausrüstung. Das Unternehmen nimmt auch an der 4. globalen Ministerkonferenz zur Straßenverkehrssicherheit teil, die derzeit in Marrakesch stattfindet.
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