Erste große Elektro-Route im Milence-Ladenetz in Betrieb

Der E-Lkw-Ladenetzbetreiber Milence hat seine erste große Europa-Route für elektrische Nutzfahrzeuge aufgebaut. Dank drei neuer Standorte in Frankreich soll jetzt die 700 Kilometer lange Route zwischen Barcelona und Lyon ohne Probleme elektrisch abgedeckt werden können.

Bild: Milence

Die Strecke Barcelona-Lyon ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes im Mittelmeerraum (TEN-V) und dient als wichtige Verbindung zwischen Spanien, Frankreich und weiteren europäischen Märkten. 700 Kilometer klingen für Lkw nach einer kurzen Distanz, dennoch ist die Strecke ein wichtiger Güterverkehrskorridor, der mit mehreren Ladeparks für unterschiedliche Reichweiten und Einsätze erschlossen wurde.

Konkret handelt es sich um Lade-Hubs in Perpignan, Béziers und Malataverne, wobei es sich laut Milence um „strategisch positionierte Knotenpunkte“ handelt. Im Süden, nur rund 40 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, bildet Perpignan den ersten Standort. In einem großen Industriegebiet für den Obst- und Gemüseversand in ganz Frankreich und Europa hat Milence drei Ladesäulen aufgebaut, die an sechs Ladepunkten bis zu 400 kW Leistung bieten. In Béziers nahe Narbonne befindet sich laut Milence „ein wichtiger Knotenpunkt für Logistik und Vertrieb in der Region Okzitanien und darüber hinaus“ – dort wurden vier Säulen mit acht Ladepunkten aufgebaut. Und der Hub in Malataverne liegt im Rhônetal und soll Großstädte wie Lyon und Marseille miteinander verbinden – und neben der Route nach Spanien auch Fahrten nach Italien ermöglichen. Auch dort wurden vier Ladesäulen installiert.

Bei den genannten Zahlen zu den Ladepunkten handelt es sich nur um die erste Ausbaustufe. Die Standorte sind so angelegt, dass sie später einfach um weitere Stellplätze und Ladepunkte erweitert werden können. „Diese Hubs werden stufenweise entwickelt und entsprechend der steigenden Nachfrage durch die zunehmende Verbreitung von Elektro-Lkw erweitert“, so Milence. Dabei kommt es ganz auf die Marktentwicklung an, einen Zeitplan nennt das Unternehmen nicht.

Wie bei Milence üblich sollen die Hubs sichere Parkplätze sowie Annehmlichkeiten für den Komfort der Fahrer bieten. Die Ladevorgänge selbst können dank „Partnerschaften mit führenden E-Mobility-Dienstleistern“ (eMSPs) mit verschiedenen Ladekarten gestartet werden, so Milence. Es gibt aber auch die Option, direkt an einem Terminal zu bezahlen – für 0,399 €/kWh netto.

„Der Betrieb der drei Ladeknotenpunkte entlang des Mittelmeerkorridors ist ein klarer Beweis für unser Engagement, das Rückgrat des europäischen Elektrotransportnetzes zu bilden“, sagt Milence-CEO Anja van Niersen. „Indem wir Städte wie Perpignan, Béziers und Malataverne miteinander verbinden, verknüpfen wir auch wichtige Logistikzentren wie Barcelona, Marseille, Lyon und Mailand. Zusätzliche Knotenpunkte entlang der Route, wie der in Bagnolo San Vito, werden diesen Trend weiter verstärken. Auf dem Korridor Barcelona -Lyon verkehren täglich Tausende von Lkw. Die Umstellung auf Elektro-Lkw würde die CO₂-Emissionen drastisch senken und eine nachhaltige Logistik in Europa ermöglichen.“

Milence hatte bereits zuvor einen Standort in Frankreich in Betrieb, Heudebouville in der Normandie gehörte im Frühjahr 2024 zu den ersten Milence-Ladeparks überhaupt. Milence plant in Europa im Auftrag seiner Anteilseigner Daimler Truck, Traton und der Volvo Group bekanntlich die Installation von 1.700 Ladepunkten innerhalb von fünf Jahren – also bis Ende 2027. Der erste Ladepark in Venlo nahe der niederländisch-deutschen Grenze wurde Ende 2023 eröffnet.

milence.com

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