t-online stoppt Umfrage zu Tesla
Die Frage war simpel, das Ergebnis vorerst eindeutig: Bei der Internet-Umfrage, ob die User noch einen Tesla kaufen würden, nahmen in der vergangenen Woche rund 100.000 Menschen teil. Die Frage zielt auf die politischen Aktivitäten von Tesla-CEO und -Vordenker Elon Musk ab. Auch wenn das Ergebnis einer solchen Online-Umfrage ohne Zugangskriterien natürlich nicht repräsentativ ist, ist die Frage, ob und wie sich die Aktionen Musks auf das Image seiner Firmen auswirkt, vollkommen zulässig.
Am 11. März war das Ergebnis eindeutig: 94 Prozent der Teilnehmer antworteten mit „Auf gar keinen Fall“ – mit „Ja, kein Problem“ hingegen nur drei Prozent. Im Laufe dieser Woche hat sich das Ergebnis aber stark geändert: Mit 467.500 Abstimmungen waren plötzlich 70 Prozent der Antworten „Ja, kein Problem“.
Wie t-online jetzt in einer als „In eigener Sache“ veröffentlichten Meldung schreibt, passte die Anzahl der Artikel-Aufrufe nicht mit der Anzahl der Umfrage-Teilnehmer zusammen. „Eine erste, hausinterne Recherche zeigt nun, dass 253.000 der abgegebenen Stimmen von nur zwei IP-Adressen in den USA stammen. Dies deutet darauf hin, dass die Umfrage manipuliert worden sein könnte“, schreibt t-online.
Später wurde klar, dass der Link zu dem Artikel, in dem die Umfrage enthalten war, „auf X und anderen sozialen Netzwerken tausendfach geteilt wurde“ – auch von Elon Musk selbst. „Musks Post sammelte innerhalb der ersten zwei Stunden 2,8 Millionen Aufrufe bei X. Die Zugriffe auf die Umfrage nehmen seitdem erneut spürbar zu“, schreibt t-online. Ausschlaggebend für die Entscheidung, die Umfrage zu stoppen, waren aber wohl nicht die Stimmen aus den USA an sich auf regulärem Weg, sondern die 253.000 Stimmen von nur zwei IP-Adressen.
Das Thema Auto polarisiert im Internet immer wieder. Im vergangenen Mai hatte die CDU eine Umfrage zum Verbrenner-Aus nach nur wenigen Stunden wieder gestoppt – wegen „massiver Manipulation“, wie die Partei angab. Auch in diesem Fall gab es über Social Media organisierte Aufrufe, gegen die Abschaffung des Verbrenner-Verbots zu stimmen. Laut der CDU seien aber auch zehntausende Stimmen automatisiert abgegeben worden – wie im aktuellen Tesla-Fall.
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