Betrugsversuch an EnBW-Ladepark Lauenau

17 Euro pauschal für eine Ladung – das versprachen Aufkleber auf EnBW-Ladesäulen im Ladepark Lauenau an der A2. Das Problem: Es war kein Angebot seitens der EnBW, sondern mutmaßlich ein Betrugsversuch.

Bild: Peter Schwierz

„EV-Aufladung – Einfach und Schnell!“ steht auf dem Aufkleber. Ein gutes Versprechen, schließlich klebt der Zettel an einer Schnellladesäule der EnBW, genauer gesagt im Ladepark Lauenau an der A2 nahe Hannover. 17 Euro für eine Vollladung ist, angesichts der aktuellen Ladepreise, ein gutes Angebot. Allerdings schrillen schnell die Alarmglocken: Der Aufkleber ist nicht im EnBW-Design gehalten, es wirkt eher nach einem KI-generierten Bild, bei dem das falsche Ende des Ladekabels hinter dem Auto verschwindet. Und der Aufruf, den QR-Code per Whatsapp zu scannen und „auf unser Signal zur Verbindung“ zu warten, klingt ebenfalls nicht nach dem Angebot eines Ladebetreibers.

Auf Anfrage von electrive bestätigt die EnBW, dass die Zettel und der Werbung „nicht von der EnBW oder einem Partner der EnBW stammen“. „Hier handelt es sich mutmaßlich um einen Betrugsversuch“, so eine Sprecherin. „Aktionen oder Angebote der EnBW werden ausschließlich digital über die Displays der Ladestationen oder über die EnBW mobility+ App kommuniziert. Grundsätzlich warnen wir Kund*innen ausdrücklich davor, Angebote ohne einen klar erkennbaren Absender zu nutzen.“

Um die Zettel in Lauenau, die von electrive entdeckt wurden, zu entfernen, hat die EnBW ihren Fieldservice informiert, um sie „schnellstmöglich“ zu entfernen. Dieser Dienst fährt alle Standorte in regelmäßigen Abständen an und prüft diese – Graffitis oder Aufkleber werden dabei ohnehin entfernt.

Während Verschmutzungen und Aufkleber wohl regelmäßig bei solchen Prüfungen entfernt werden, sind derartige „Angebote“ mit QR-Code jetzt zum ersten Mal gemeldet worden. „Bislang sind an unseren Ladestationen noch keine weiteren Betrugsversuche dieser Art aufgefallen“, so die EnBW-Sprecherin.

Quelle: Besuch vor Ort, EnBW-Reaktion per E-Mail

15 Kommentare

zu „Betrugsversuch an EnBW-Ladepark Lauenau“
Tanja
21.03.2025 um 19:53
Bitte korrigiert mich, aber sollte nicht nach der EnBW-Hotline umgehend die örtliche Polizei verständigt werden? Offensichtlich ist doch der Tatbestand § 263 Abs. 2 StGB erfüllt, sollte der QR-Code kein Prank sein.
David Maciejewski
21.03.2025 um 23:16
Ich stand heute an den Säulen von Ionity an der A2 Rastdorf Auezal. Da waren die gleichen Aufkleber angebracht, die ich zunächst fotografiert und dann abgerissen habe.
Greg
22.03.2025 um 06:49
Ankommen, EC Karte ran halten, laden, weiterfahren.Ne, das wäre zu einfach. Es musst ein Mist mit QR Codes und App gemacht werden. Und nun werden die Kunden damit abgezogen.Bravo, an alle Ladepunkt Betreiber die QR Codes für toll gehalten haben.Und aus der Afir wurden dynamische QR Codes entfernt, weil das nämlich zu "teuer" wäre. Aber Sticker sind nunmal nicht sicher... o maaaan... Idioten.
D.H.
22.03.2025 um 09:23
Minden Ringstraße bei Netto hängen die Aufkleber ebenfalls. Also Achtung
FritzO
22.03.2025 um 12:44
Bei EnBW in Lauenau hingen die Aufkleber an neun von zehn Ladetationen. Habe soeben die Aufkleber entfernt bzw. unbrauchbar gemacht.
xBlue Vision AG
22.03.2025 um 14:14
Wichtig ist, dass solche Fälle direkt bei EnBw und der Polizei gemeldet werden, anschließend entfernen dann haben diese Betrüger keine Chance ‍♂️ . Wenn wir gemeinsam handeln hört das hoffentlich bald auf Gruß Patrik Pister (xBlue Vision AG)
Gregor
22.03.2025 um 14:57
Lasst die Aufkleber dran, und meldet das nur dem Betreiber. Je mehr Leute von diesem QR Scam gefoppt werden,umso mehr Druck gibt es diesen Mist endlich zu verbieten. Die Ladebetreiber haben herzlich zu diesem Betrugs Modell eingeladen, indem sie sich gegen QR Codes auf Displays und gegen Karten-Terminals entschieden haben.
Hans
24.03.2025 um 11:33
Und Kartenterminals wurden ja noch nie für einen Betrug manipuliert. /s
Neo24
22.03.2025 um 15:38
Bielefeld an der Jet eckendorfer strase an beiden schnellader Die Polizei hat diese entfernt
Achim Prose
24.03.2025 um 07:22
Etwas weitere Hintergrund-Info wäre gut zum Verständnis der Vorgehensweise. Wahrscheinlich erfolgt ja Aufforderung zur Eingabe von Konto- oder Kreditkartendaten. Wird anschließend in Richtung auf ausländisches Konto etwas abgebucht? Oder inländisches mit Fake-Inhaber? Bei erfolgter Polizeianzeige geschehen sicher solche Nachforschungen, aber vielleicht weiß es ja auch so jemand.
Bernhard
25.03.2025 um 12:01
Ich bin einem identen Versuch in Österreich nachgegangen. Der Betrug ist nicht am Nutzer sondern an einem EMP. Zahlung wird erst nach der Ladung verlangt und dann soll einfach mittel PayPal oder Revolut Geld gesendet werden. Dadurch kann nicht mehr abgebucht werden. Die Betrüger haben hingegen einen Account bei einem EMP und starten über die App die Ladung. Wenn die Verrechnung nur monatlich im Nachhinein ist, kommt der EMP erst dann drauf dass nicht gezahlt wird und der Account gesperrt werden muss.
Walter Syll
24.03.2025 um 11:20
Ja, wäre interessant zu erfahren. Sind in dem Fall hier die 17€ futsch oder bedient der Betrüger sich sogar noch deftiger über erhaltene Bank- oder Kartenverbindung?
Peter
24.03.2025 um 09:23
Das Thema QR-Code-Abzocke mit Fake-QR-Codes betrifft auch Parkgebühr-Automaten. Obacht!
Theo Kanpen
24.03.2025 um 18:43
So ist es. Schon 2024 wurde in der Presse verstärkt von solchen Fällen berichtet.
A. B
24.03.2025 um 12:04
Es währe eventuell sinnvoll den QR code aus dem bild zu verpixeln wenn es sich hier wirklich um einen Betrugsversuch handelt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert