Audi will neues E-Auto im A3-Format ab 2026 in Ingolstadt bauen

Audi will bereits im kommenden Jahr ein günstiges Elektroauto auf den Markt bringen. Bislang war dieses erst für 2027 geplant. Laut Vorstandschef Gernot Döllner soll das Fahrzeug in der Klasse des Audi A3 angesiedelt sein.

Bild: Audi

Jetzt geht es offenbar noch schneller als angepeilt: Audi-Boss Döllner hatte im März 2024 in einem Interview gesagt, er strebe eine „beschleunigte Entwicklungszeit“ von drei Jahren (also bis 2027) für ein neues Elektrofahrzeug unterhalb des Q4 im A3-Segment an. Nun sagte er im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“, das geplante Modell solle bereits ab nächstem Jahr am Stammsitz in Ingolstadt gebaut werden. Der Audi Q4 e-tron wiederum wird aktuell im VW-Werk in Zwickau gebaut, könnte dort aber angeblich in der ersten Hälfte der 2030er Jahre abgezogen werden.

Zu dem neuen Modell gibt es bislang kaum Details. Vergangenes Jahr hatte Döllner gesagt: „Es wird ein wunderbares, einzigartiges, eigenständiges Fahrzeugkonzept sein, das in Ingolstadt produziert wird, und das wird etwas sein, auf das wir uns alle freuen können.“ Die Frage ist allerdings: Wie kann man ein teureres Audi-Modell von den bekannten MEB-Modellen des VW-Konzerns abheben, wenn die Plattform 2027 de facto nicht mehr weiterentwickelt wird? Schon heute fällt es dem Audi Q4 e-tron schwer, sich vom VW ID.4/ID.5 und Skoda Enyaq abzuheben bzw. den üblichen Audi-Mehrpreis zu rechtfertigen.

Audi hatte erst vergangene Woche ein Sparpaket verkündet, das den Abbau von bis zu 7.500 Stellen in Deutschland bis 2029 vorsieht. Gleichzeitig will Audi bis 2029 rund acht Milliarden Euro in die deutschen Werke investieren – größtenteils in die Elektromobilität. Im Zuge dessen hatte das Unternehmen ebenfalls bereits davon gesprochen, in Ingolstadt ein neues Modell „im Einstiegssegment“ ansiedeln zu wollen.

Im Interview räumt Gernot Döllner auch Vertriebsprobleme ein. Schließlich lag der Absatz zuletzt niedriger als bei BMW oder Tesla. „Wahrscheinlich könnten wir noch lauter sagen, wie gut wir jetzt schon sind“, sagte Döllner im „SZ“-Interview und betonte, dass Audi schon jetzt Fahrzeuge auf dem Markt habe, die bereits könnten, was andere Hersteller erst für die Zukunft ankündigten.

Eine Idee für den Vertrieb: „Wir sprechen Käufer an, die wir mit unseren vier Ringen bisher nicht erreichen.“ Deshalb will Audi laut Döllner im April das erste Serienauto aus der Kooperation mit dem chinesischen Staatskonzern SAIC vorstellen, zu dem auch MG und Maxus gehören. Wie im November angekündigt, wollen Audi und SAIC gemeinsam eine neue Submarke für China etablieren, die ohne die berühmten vier Ringe als Logo auskommt und sich AUDI in Großbuchstaben nennt. Audis Mutterkonzern VW ist schon seit 40 Jahren enger Partner von SAIC und hatte die Kooperation zuletzt bis 2040 verlängert.

sueddeutsche.de, n-tv.de

4 Kommentare

zu „Audi will neues E-Auto im A3-Format ab 2026 in Ingolstadt bauen“
Patrick König
25.03.2025 um 07:19
„…Gleichzeitig will Audi bis 2029 rund acht Milliarden Euro in die deutschen Werke investieren…“, aber in Ingolstadt keine Gewerbesteuer bezahlen können? Da liegt doch der Fehler im System!
Paul M
25.03.2025 um 15:10
Nennen Sie bitte mal eine Quelle mit der Gewerbesteuer. // Wie viele Steuern bezahlten die Mitarbeiter vor Ort an Steuern? // Das wird wie bei vielen Firmen weniger werden, das muss man auch verstehen. In Ungarn, in China oder in den USA werden die Firmen mit großen Subventionen angelockt. Da wäre Audi schön blöde, das nicht anzunehmen. 8 Mrd. € sind immerhin 1,6 Mrd. € im Jahr an Capex. Im Jahr 2024 hat Audi 3,487 Mrd. € an Capex Ausgaben angegeben. Bei gleichbleibender Höhe wäre das eine Quote von 45 %, was Audi in Deutschland noch an Capex aufwendet. Da sollte sich keiner, bei den Standortnachteilen beschweren.Der Audi im A3 Segment wird dringend für die C02 Thematik benötigt. Der MEB+ und die CtP eignen sich gut dafür.
Ulrich Artmann
25.03.2025 um 18:31
Was ist denn das für eine Logik auf die Steuerlast der Mitarbeiter zu verweisen? Audi erwirtschaftet Gewinne und dafür müssen Steuern für das Gemeinwohl erstattet werden, damit hier alles Funktioniert. Was soll denn der Maschinenbauer nebenan oder der Handwerker im Ort dazu sagen? Es geht um Gleichbehandlung und Gerechtigkeit. Sonst hat das System tatsächlich einen Fehler.
sig
25.03.2025 um 07:28
A2e-tron wäre doch was. A2 ist seit 1998 mit doppeltem Boden unterwegs...

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert