Samsung SDI fertigt erste 4695er Rundzellen für US-Kunden
Die Zellen von Samsung SDI im Format 4695 (Durchmesser: 46 Millimeter, Länge: 95 Millimeter) werden im Werk von Samsung SDI im südkoreanischen Cheonan hergestellt und bei einer vietnamesischen Tochtergesellschaft zu Modulen montiert. Wie der Hersteller mitteilt, werden die Module nun zunächst an einen amerikanischen Kunden für den Einsatz in Mikromobilitäts-Anwendungen geliefert. Einen Namen nennen die Südkoreaner nicht.
„Mit der ersten Lieferung von Batterien der 46er-Serie hat das Unternehmen sein Produktportfolio diversifiziert“, heißt es aus der Konzernzentrale von Samsung SDI. „Das Unternehmen wird seine Bemühungen fortsetzen, mit differenzierter Fertigungstechnologie und Qualität die Führung auf dem Markt der 46er-Serie zu übernehmen.“ Konkret will Samsung SDI die Rundzellen der neuen Generation in vier Längen (80 bis 120 Millimeter) auf den Markt bringen – im Einzelnen in den Konfigurationen 4680, 4695, 46100 und 46120. Dieses Quartett stellte der Konzern Anfang des Monats auf der InterBattery 2025 vor (siehe Bild). Mit den 4695ern ist die Produktion nun also angelaufen.
Gemeinsam haben die Rundzellen von Samsung SDI, dass sie über eine Kathode mit hohem NCA-Gehalt und eine SCN-Anode verfügen. SCN steht für den Verbundwerkstoff Silizium-Kohlenstoff-Nanokomposit, der die beiden Elemente Silizium und Kohlenstoff in nanostrukturierter Form miteinander kombiniert. Dies soll sich positiv auf Energiedichte und Lebensdauer auswirken und laut Samsung SDI gleichzeitig verhindern, „dass sich die Batterien aufblähen“. Und: Die neuen Rundzellen sollen „tabless“ ausgeführt werden, die von den bisherigen 18650- und 2170-Zellen bekannte Lasche an den gewickelten Zellmaterialien entfällt also. Das „Tabless“-Design soll sich positiv auf die Performance auswirken („den Stromflusspfad verbessern und den Innenwiderstand um 90 Prozent reduzieren“), aber auch den Produktionsprozess beschleunigen.
Samsung SDI wähnt sich mit den neuen 46er-Rundzellen in einer guten Ausgangsposition für einen neuen Markt: Denn mehrere Hersteller haben in den vergangenen Jahren angekündigt, zylindrische Zellen mit einem Durchmesser von 46 Millimetern in ihre Fahrzeuge einbauen zu wollen. Neben BMW sind dies u.a. GM und Tesla.
Mit GM unterhält Samsung SDI bekanntlich seit Kurzem auch ein Batterie-Joint-Venture in den USA. Herzstück der Kooperation ist ein neues Zellwerk im US-Bundesstaat Indiana, das 2027 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 27 GWh in Betrieb gehen soll. Allerdings soll diese Stätte kein Rundzellen, sondern prismatische NCA-Batteriezellen mit hohem Nickel-Anteil für künftige E-Autos von GM hervorbringen.
Wir erinnern uns: Samsung SDI war im Vergleich mit den anderen südkoreanischen Zellherstellern in den vergangenen Jahren etwas zurückgefallen, die großen OEM-Deals zogen eher LGES und SK On an Land. Allerdings hat das Unternehmen zuletzt einige Ressourcen auf die Entwicklung von Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser aufgewendet und verfügte bereits ab 2022 über eine Pilotlinie in Südkorea.
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