EVAB will fast alle E-Autos bidirektional laden lassen

Das österreichische Unternehmen EVAB (Electric Vehicles and Batteries) will in Kürze eine Lösung vorstellen, mit der auch ältere Elektroautos zu Hause bidirektional geladen werden können. Mit der Plug&Play-Lösung soll also der Akku von Elektrofahrzeugen als Speicher genutzt werden können.

Bild: EVAB

Die Lösung hört auf den Namen EVEMS, was für „Electric Vehicles Energy Management System“ steht. Das Gerät soll laut der Ankündigung „alle Stromflüsse eines Haushalts in einem Gerät“ verbinden und organisieren – vom Netzanschluss über die gewöhnlichen Verbraucher im Haushalt, den selbst erzeugten Strom der PV-Anlage und das Laden (und eben auch Entladen) von E-Autos.

Die 250 Kilogramm schwere Einheit verfügt über einen integrierten 16-kWh-Speicher aus LFP-Zellen, der auch auf 32 kWh erweitert werden kann. An das Stromnetz wird das EVEMS per CEE16- oder CEE32-Buchse angebunden, als Plug&Play-Lösung sollen bestehende PV-Wechselrichter weiterhin verwendet werden können, so EVAB. Für das bidirektionale Laden der E-Fahrzeuge wird der CCS-Standard genutzt, es ist also eine Gleichstrom-Lösung. So soll auch die Kompatibilität mit möglichst vielen Bestandsfahrzeugen erreicht werden – bei einer AC-Lösung müsste der Onboard-Charger im Fahrzeug den Stromfluss in beide Richtungen ermöglichen, was einer solchen Lösung im Weg steht. Und beim DC-Laden hat sich in Europa der CCS-Standard durchgesetzt.

Das EVEMS soll per CCS die E-Auto-Akkus mit bis zu 22 kW aus dem Netz laden können – im Inselbetrieb sind maximal 15 kW möglich. Bei der Entladeleistung kommt es auf das Fahrzeug an: Unterstützt das E-Auto ISO15118, sollen 22 kW möglich sein, bei anderen Fahrzeugen gibt EVAB nur drei Kilowatt Entladeleistung an. Die Energieflüsse, der Mindest-Ladestand der Fahrzeugbatterie und weitere Einstellungen sollen über eine zugehörige App geregelt werden können, wie das Unternehmen aus St. Pölten ankündigt.

So soll etwa das Laden und Entladen direkt, zeitgesteuert oder Energie-basiert möglich sein. Auch das Speichern von günstigem Netzstrom ist demnach möglich.

EVAB will das EVEMS am 7. Mai auf der Elmotion in Wien genauer vorstellen. Bisher ist die Premiere nur allgemein für das Jahr 2025 angekündigt. Die genaue Verfügbarkeit oder die Preise sind noch nicht bekannt.

Quelle: Info per E-Mail

23 Kommentare

zu „EVAB will fast alle E-Autos bidirektional laden lassen“
Engelbert.Montagne
13.04.2025 um 04:25
Autos sind zum fahren gebaut und nur weil etwas technisch geht, macht es noch lange keinen Sinn. Der Akku ist das teuerste im Auto und Beindefekt außerhalb der Garantie (was sagen die Hersteller zur Zweckentfremdung innerhalb der Garantie) ist das Gleichbedeutend mit einem wirtschaftlichen Totalschaden. Ein Akku mit 75 kWh Energieinhalt zu tauschen kostet 20.000 Euro inkl. Einbau. Die gleiche Kapazität stationär 9000 Euro, wobei die aber immer verfügbar und über Smart Meter genau zeitgleich und kalkulierbar eingebunden werden kann. Eine Speicherung und Entnahme kostet auch 20 % oder Energiemenge. Dazu ist die Lebenserwartung eines Akkus von der Nutzung und dem Stress beim Laden und Entladen abhängig. Man redet immer von 6000 Zyklen. Geht zwar aber nur, wenn. Man sich bei der Nutzung der Kapazität und Stromstärke zurückhält. Meh als 15 Jahre sollte man aber nicht rechnen und dann bitte auch erwähnen, dass sie gespeicherter Strom immer ab 10 Cent mindestens! teurer wird.. Bei einem Autoakku mindestens 20 Cent je kWh. Wer da mitmacht mit seinem EAuto sollte sich das reiflich überlegen .
Matthias
14.04.2025 um 14:34
Autos stehen im Schnitt 23 Stunden am Tag nur herum, auch auf öffentlichen Flächen, störend. Und selbst wenn sie fahren stehen sie oft im Stau, vor Kreuzungen. Aber schön zu lesen wie sich einer echauffiert über eine elektrische Schändung von "des Deutschen liebstes Kind", dem "Heiligs Blechle", dem „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.Jedes E-Auto das Vorteile bei Steuer usw. genießen will muss sich im Gegenzug auch für die Öffentlichkeit nützlich machen und auch als Speicher nutzbar sein. Die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit ist zumindest in Deutschland mit EE-Ausbau seit den frühen 2000er Jahren bekannt. Akkus von Smart werden seit vielen Jahren bereits in drei Batteriespeicherkraftwerken genutzt, allerdings außerhalb der Fahrzeuge, eine Nebennutzung als Speicher war auch bei denen nicht vorgesehen.
Rino
14.04.2025 um 11:23
Oh Mannoman der Verfasser dieses Beitrages hat wirklich keine Ahnung oder er verdreht die Fakten! Stadionärer Speicher ist viel teurer als der in den Autos uns manche Hersteller erlauben die Benutzung des Autospeoicher wie z.B. VW dort sieht es die Software sogar vor. Dieses vorgestellte System soll sogar eine Insellösung darstellen also selbsterzeugten Strom speichern wenn kein Auto da ist und dann mit dem Auto eine Strominsel bauen das ist zienlich klug und bei den meisten Häuslebesitzer würde wahrscheinlich dann der Strompreis unter 6 Cent rutschen. Bei einer 75Kwh großen Batterie mit dem durchschnittlichen Gebrauch von ca. 60Km Arbeitsweg sind das ca. 20800 Km bei einen Verbrauch von 17,5 Kwh entspricht es einen Bedarf von 3536 Kwh/Jahr eher weniger das sind dann 44 Ladezyklen im Jahr da kommt man viel Jahre damit durch ;) Autarkität erreichbar von 60% mit so einem Systam
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:03
Das ist der Sinn dahinter
Louen
13.04.2025 um 07:13
Wird auch Chaademo möglich sein?? (z.B.Nissan)Gruß E.Louen
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:04
Eigentlich nicht - die Entwicklung für das absterbende System will keiner bezahlen.
Manuel
13.04.2025 um 09:22
Das wird mit Bestandsfahrzeugen so einfach nicht funktionieren. Fahrzeuge, welche nicht ISO151180-20 implementiert haben werden bei einem negativen Stromfluss direkt einen Fehler generieren und abschalten. Tolle Vision, mehr nicht.
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:05
Wir haben das gelöst.
Matthias
14.04.2025 um 14:23
Es ist bereits gelungen CCS-Fahrzeugen die offiziell nicht entladen können/dürfen/sollen, darunter Tesla, Strom zu entlocken, natürlich keine 100 kW wie beim Schnellladen. Die berichteten drei Kilowatt sollten dabei ausreichen, das zieht die PTC-Heizung auch. Fraglich ist natürlich die Dauer und gesamte Energiemenge die man "mopsen" kann, also welche Schwankungen beim SOC das jeweilige Auto hinnimmt ohne auf Fehler zu schalten. Daher sollte alles offiziell möglich sein.
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:06
Es sind Grenzen eingebaut, die man sogar selber noch justieren kann.
Speth August
13.04.2025 um 09:48
Das wäre natürlich super und ein weiterer großer Schritt in Richtung CO2 Neutralität. Ich hoffe, die Angelegenheit ist erschwinglich. VG
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:12
Sie können ja anfragenwww.evab.co.at
August Speth
13.04.2025 um 09:49
Wäre super, hoffentlich erschwinglich.
Wögerbauer ernst christian
13.04.2025 um 11:21
Endlich wird des gemacht aber wie mit Wechselstrom??
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:06
CCS - DC Gleichtrom
Saalwirth Jan
13.04.2025 um 11:27
Gute Idee … Können ja aber für Deutschland derzeit fast nicht machbar… Hunderte Netzbetreiber kochen ihr eigenes süppchen , weil die Politik immer mehr zu schnellschüssen ohne Sinn und Verstand tendiert… und wir ersticken in bürokratischen Regulation… ein unabhängiger energierat muss her … dann sehe ich Licht in der düsternis
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:07
Wir haben das System umgesetzt - auf wen soll man denn warten ??
Becker
13.04.2025 um 16:55
In Frankreich geht das bidirektionale Laden in Zusammenarbeit mit Renault . Wo bleibt unsere Technologieoffenheit in der Politik?
Becker
13.04.2025 um 16:52
Wir fahren unseren Ioniq elektro jetzt 8 Jahre mit 258 000 km. Garantie ist abgelaufen aber eine bidirektionale Ladebox gibt es nicht, nur Versuchsanlagen. In Frankreich geht es schon in Zusammenarbeit mit Renault, warum nicht hier. Ein neuer Akku in den Ioniq kosten ca. 8000€ mit Einbau für die installierten Akkus mit 28 kWh. Warum soll man 2 mal 8000€ jeweils zahlen für den Akku im Haus und im Auto? Zur Zeit kostet die kWh im Hausakku 200€ in Verbindung mit dem Kostal Wechselrichter, der einen String für den Akku bereit hält. Er hat 3 Strings. Insgesamt habe ich 24 kWp auf dem Dach. Wir fahren das Auto für 1,0 bis 1,5€ pro 100km bei einem Verbrauch von 9 bis kWh pro 100km mit dem Ioniq von 2017. Der Solarstrom vom Solardach kostet uns ca. 8 bis 10 Cent/kWh. Es ist die Vergütung für den Stromüberschuss. Insgesamt haben wir schon ca. 15 000€ an Spritkosten eingespart. Der Ioniq Style kostete damals 27500€. Das bidirektionale Laden würde das Stromnetz unheimlich entlasten. Aber es gibt lieber jetzt das Stromspitzengesetz mit Abschaltungen von Solarstrom in Häusern und seit 1.1.2024 den Paragraph 14a im Energiewirtschaftsgesetz mit maximal 4,2 kW Stromnetzbezug pro Gerät. So kann das nicht weitergehen mit unserem Stromkonzern und ihrem Lobbyismus in der Parlamenten. Sprichwort: HIN und HER macht Taschen leer. Siehe dazu auch Prof. Lesch aus München. Bei 15 Millionen E-Autos könnten beim bidirektionalen Laden 750 GWh Gigawattstunden Stromspeicher entstehen. Maximale Spitzenlast ist bei uns in Deutschland 80 kW Leistung an Strom. Stromspeicher zur Zeit 50 GWh, davon allein 20 GWh in Pumpspeicher. Die meisten Akkus sind in privaten Häusern und nicht bei den Stromnetzbetreibern, die lieber abschalten und teuren Strom verkaufen wollen.
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:10
Das EVEMS system arbeitet auch ohne Netzbetreiber weiter , und macht in Verbindung mit dem Autosoeicher eine so große Energiemenge, damit man sich nicht gleich fürchten muss..., auch können große Energiemengen im Autoakku untergrabracht werden, was im Homeakku kaum Platz hat.
sig
14.04.2025 um 08:42
PKW sind Energieverbraucher. Netzdienliches Laden, z.B. mit Zweitarifsignal wäre die günstigste, effizienteste Technik, alles seit jahrzehnten voranden.
Matthias
14.04.2025 um 14:40
Ein Auto fährt im Schnitt keine 40 km am Tag, verbraucht damit nur 6 kWh pro Tag durch "entfahren", könnte durch "entladen" ein Mehrfaches sinnvoll zwischenspeichern.Es mag E-Autos geb die intensiver genutzt werden, aber im Gegenzug gibt es auch viele die nur Rumstehen, doppelt ungenutzt. Die sollen angezapft werden.
Andreas Ranftl
14.04.2025 um 19:11
Danke, dazu haben wir das EVEMS entwickelt.

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