Kia PV5 startet in Deutschland bei knapp 33.000 Euro netto
Der PV5 Cargo ist wie berichtet das erste Modell aus der „Platform Beyond Vehicle“-Strategie der Marke, die auf innovative Elektro-Nutzfahrzeuge auf Basis einer eigenen Plattform abzielt. Auf der IAA Transportation im September 2024 hatten die Südkoreaner gleich vier Studien seiner PBV-Fahrzeuge präsentiert – der PV5 stand damals bereits als Premieren-Modell fest, mit dem PV1 und PV7 sind aber bereits ein größeres und ein kleineres Modell angekündigt.
Beim PV5 handelt es sich um einen 4,70 Meter langen Elektro-Van, also mit einer ganz ähnlichen Länge wie ein VW ID. Buzz mit dem Standard-Radstand. Der Vergleich zum ID. Buzz passt einerseits gut, denn beide Modelle sind nicht wie bei weiten Teilen der Konkurrenz von Verbrenner-Modellen abgeleitet (um auf möglichst hohe Stückzahlen zu kommen), sondern es sind reine Elektro-Plattformen. Auf der anderen Seite gibt es einen großen Unterschied: Der VW basiert mit dem MEB auf einer eigentlich für Pkw gedachten Plattform und muss daher Kompromisse eingehen – selbst die Transporter-Variante ID. Buzz Cargo kommt nur auf 500 Kilogramm Nutzlast. Bei Kia hingegen nutzen die PBV-Modelle nicht die E-GMP der Elektroautos, sondern eine eigene, für leichte Nutzfahrzeuge optimierte Plattform, die E-GMP.S. Auf dieser Basis sollen Fahrzeuge „in einer breiten Palette von Varianten“ erhältlich sein – also auch eine Passagier-Version für Fahrdienste, aber auch danke des modularen Karosseriesystems andere Aufbauten.
Wie Kia Deutschland jetzt mitteilt, wird „in Kürze“ mit dem PV5 Cargo L2H1 die erste Variante des Modells bestellbar sein – und zwar ab 32.932,77 Euro zzgl. Mehrwertsteuer, also grob 39.200 Euro brutto. In Deutschland ist der ID. Buzz Cargo Pure mit einer netto 59 kWh großen Batterie ab 42.710 Euro netto/50.824,90 Euro brutto verfügbar.
Weitere Varianten folgen ab 2026
Die Auslieferungen des PV5 Cargo sollen im vierten Quartal beginnen. „Die Einführung der günstigeren Kurzversion (L1H1) folgt Anfang 2026, eine Langversion mit Hochdach (L2H2) wird in Deutschland ebenfalls angeboten werden“, so die deutsche Kia-Tochter. Ein Datum für den L2H2 nennt Kia aber noch nicht. Und auch zu den weiteren Batterievarianten gibt es weder eine Aussage zum Marktstart noch zum Preis. Bei der genannten Version handelt es sich um die mittlere, 51,5 kWh große Batterie, zum Start soll es aber auch schon die 71,2 kWh große Long-Range-Batterie geben. Eine 43,3 kWh große LFP-Batterie (speziell für Lieferdienste mit fest definiertem Einsatzgebiet) soll später folgen – und auch nur beim PV5 Cargo, nicht beim PV5 Passenger.
Das ist im Vereinigten Königreich anders: Dort ist der Kia PV5 Cargo in der „Essential“-Ausstattung ab 27.645 Pfund netto vorbestellbar – mit der 51,5 kWh großen Standard-Range-Batterie. Mit der Long-Range-Batterie wird auf der Insel ein Basispreis von 30.145 Pfund fällig. Zum Vergleich: Der ID. Buzz Cargo wird in Großbritannien am 31.380 Pfund netto angeboten, verfügt dafür aber über eine 79-kWh-Batterie, 185 kW Lade- und 210 kW Antriebsleistung. Für den PV5 Passenger in der einfachen „Essential“-Ausstattung ruft Kia UK 32.995 Pfund auf – die Preise der höherwertigen „Plus“-Ausstattung werden in der Mitteilung nicht genannt.
Dafür bestätigen die Briten, was wir bereits anhand der Daten bei der Weltpremiere Ende Februar vermutet hatten: Der PV5 verfügt über ein 400-Volt-System, die DC-Ladeleistung wird wohl 150 kW nicht übersteigen. „Bei Anschluss an eine 150-kW-Ladesäule kann die Batterie des PV5 (sowohl für die Standard- als auch für die Langstreckenvariante) in weniger als 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen werden“, so Kia UK. Das überrascht kaum: Der Kia EV3 auf der 400-Volt-Pkw-Variante der Plattform kommt mit seinem 81,4-kWh-Akku auf maximal 130 kW Ladeleistung – also recht genau die Hälfte dessen, was bei den E-GMP-Stromern mit 800 Volt derzeit möglich ist (bis zu 260kW im Hyundai Ioniq5/Kia EV6).
„In einer Zeit, in der die Nachfrage nach maßgeschneiderten Produkten und Erlebnissen immer größer wird, bieten die PBV-Modelle von Kia ein enormes Potenzial. Denn dank ihrer beispiellosen Flexibilität ist Individualisierung eine ihrer großen Stärken“, sagt Thomas Djuren, Geschäftsführer von Kia Deutschland. „Der Kia PV5 richtet sich mit seinem breiten Spektrum an Varianten sowohl an gewerbliche als auch an private Kunden. Der PV5 Cargo wird besonders für kleine und mittlere Unternehmen, aber auch für Kommunen eine interessante Alternative sein, da auch im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge die Notwendigkeit wächst, den Fuhrpark zu elektrifizieren. Hier können wir unseren Kunden neben unseren leistungsfähigen und hocheffizienten Fahrzeugen ein komplettes Ökosystem inklusive attraktiver Lade-, neuester Software- und innovativer Flottenmanagementlösungen bieten.“
kia.com (deutsche Mitteilung), kiapressoffice.com (UK-Mitteilung zum PV5 Cargo), kiapressoffice.com (UK-Mitteilung zum PV5 Passenger)
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