Phoenix Contact präsentiert CCS-Stecker für 1.000 kW
Dass die 1.000 kW (kurzzeitig) mit dem neuen CCS-Stecker möglich sind, führt das Unternehmen aus dem westfälischen Blomberg zu der Ankündigung, man habe das „High Power Charging“ neu erfunden. Bisher war der Combined Charging Standard auf mehrere hundert Kilowatt Ladeleistung begrenzt. Mit den üblichen 500 Ampere Ladestrom sind bei 400 Volt Systemspannung im Fahrzeug maximal 200 kW möglich, mit 800-Volt-Stromern sind es bis zu 400 kW. Aber selbst bei Elektro-Lkw mit deutlich größeren Batterien als in E-Autos können solche Ladeleistungen oft nicht lange gehalten werden, da die Ladestecker und -kabel unter Last schnell überhitzen.
Das will Phoenix Contact mit seiner Messe-Premiere von der Power2Drive auf ein anderes Level heben. Denn die zweite Generation des flüssigkeitsgekühlten CCS-Ladesteckers CHARX connect professional schafft bis zu 1.000 kW im Boost-Modus und kann dauerhaft 800 kW übertragen. „Ermöglicht wird dies durch ein neu entwickeltes Kühlkonzept, bei dem die umwelt- und wartungsfreundliche Kühlflüssigkeit für eine besonders effiziente Kühlung direkt durch die Leistungsadern geleitet wird“, teilt das Unternehmen mit.
„Dieser Stecker ist in der Lage, die maximale Ladeleistung für Busse und Lkw sowie für die künftige Generation von Personenkraftwagen zu erbringen“, sagte Michael Heinemann, CEO von Phoenix Contact E-Mobility, bei der Vorstellung. „Alle Fahrzeuge, die mit CCS2 ausgestattet sind – es gibt natürlich viele Autos, viele Nutzfahrzeuge, viele Busse, viele Lastwagen – werden von den etwa 100.000 bestehenden CCS2-Ladegeräten in Europa profitieren. Das ist wirklich die große Sache.“ Seine Entwicklungen rund um den Megawatt-Ladestandard MCS wird Phoenix Contact aber weiter vorantreiben.








Außerdem soll die zweite Generation trotz der Megawatt-Leistung 20 Prozent leichter sein und so ein komfortableres und einfacheres Handling des Steckers samt Kabel ermöglichen – letzteres sei „aufgrund des neuen Aufbaus deutlich flexibler“. Dazu soll auch die verbesserte Ergonomie im Griffbereich beitragen, so Phoenix Contact. Und da sowohl der Steckgesichtrahmen als auch sämtliche Kontakte des HPC-Steckers ohne Öffnen des Gehäuses und Ablassen der Kühlflüssigkeit getauscht werden können, soll auch die Wartung günstiger und nachhaltiger werden.
Im Fokus des neuen Produkts steht aber ganz klar die Ladeleistung. Bei aktiver Kühlung sind laut Phoenix Contact bis zu 1.000 Ampere Ladestrom im Boost-Modus und 800 Ampere dauerhaft möglich. Bei passiver Kühlung sind es jeweils 200 Ampere weniger, also 800 Ampere im Boost und 600 Ampere dauerhaft. Damit ist klar: Die DC-Bemessungsspannung liegt bei 1.000 Volt. Arbeitet ein Fahrzeug beispielsweise mit 800 Volt, sind also je nach Kühlung zwischen 640 und 480 kW Dauer-Ladeleistung möglich. Als Kühlmedium kommt eine Wasser-Glykol-Mischung zum Einsatz.
Darüber hinaus bietet die zweite Generation des CHARX connect professional eine zuverlässige Leckage-Erkennung sowie die eichrechtskonforme Abrechnung von Ladevorgängen durch die integrierte Vierleiter-Messtechnik. Neben einer Standardkonfektionierung des Leitungsendes sind auf Anfrage auch individuelle Anschlusskonzepte für Leistung, Signale und Kühlung erhältlich, um Ladesäulenhersteller beim Bau ihrer HPC-Ladestation zu unterstützen.
Auch für die Fahrzeughersteller hat Phoenix Contact ein neues CCS-Produkt auf seinem Messestand in München: Die CCS-Ladedosen CHARX connect universal fungieren als High-Power-Charging-Schnittstelle mit Ladeleistungen bis zu 700 kW, um die Ladezeiten von E-Fahrzeugen und mobilen Maschinen zu verkürzen. Erstmals stehen nun CCS-Typ-2-Ladedosen mit konfektioniertem Leitungssatz als installationsfertige Lösung zur Verfügung, teilt Phoenix Contact mit.
„Die neuen, einbaufertigen CCS-Typ-2-Ladedosen CHARX connect universal sind nun mit Standardsteckern für eine breite Palette von Marktanforderungen aus einer Hand verfügbar“, schreibt das Unternehmen. „Dabei sind die vorkonfektionierten Inlets kompatibel zu üblichen On-Board-Ladegeräten und zahlreichen PDU- und BMS-Anschlüssen. Sie ermöglichen das Retrofitting von Kabelverschraubungen und unterstützen das AC/DC-Laden für Nutzfahrzeuge, Schwerlastwagen und ähnliche Anwendungen.“
phoenixcontact.com, phoenixcontact.com (beide CCS-Stecker), phoenixcontact.com (CCS-Ladedose)
Redaktionelle Mitarbeit: Carla Westerheide von der Power2Drive
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