Berliner Forscher wollen Berlin Battery Lab gründen

Drei bekannte Institutionen der Bundeshauptstadt haben die Gründung eines „Berlin Battery Lab“ angestoßen. Das Labor soll die Batterie-Expertise der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, des Helmholtz-Zentrums und der Humboldt-Universität bündeln und auch der Industrie offen stehen.

Bild: Uta Sommer / HU Berlin

Die drei Einrichtungen haben dieser Tage ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung des Labors unterzeichnet. Die Idee hinter dem Projekt ist es, die Stärken der drei Berliner Partnerinstitutionen im neuen Battery Lab zu vereinen: So besitzt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) viel Expertise bei den Themen Batteriesicherheit und elektrochemischen Energiematerialien. Die Humboldt-Universität ist in Deutschland führend in der akademischen Forschung zu Natrium-Ionen-Batterien. Und das Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) ist besonders aktiv in der Forschung zu Lithium-Schwefel-Batterien. Wichtig: Im Zuge der angestrebten Kooperation sind explizit auch neue physische Labore in Berlin geplant, um die Forschung und Entwicklung vor Ort zu unterstützen. Das Berlin Battery Lab geht also über eine vernetzte Zusammenarbeit in den bestehenden Einrichtungen hinaus.

Das Trio gibt ferner an, mit dem Gemeinschaftsprojekt vor allem den Transfer von Materialentwicklungen in marktfähige Produkte beschleunigen zu wollen. Im Bereich der Grundlagenforschung soll die Materialentwicklung dabei an die Batterieaktivitäten der HZB-Großforschungseinrichtung BESSY II anschließen. Münden sollendie Aktivitäten im neuen Labor laut den Verantwortlichen in die Fertigung von Demonstratorzellen, die dann getestet werden können. „Durch die Zusammenarbeit bei der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung und Zertifizierung wird ein schnellerer Übergang von der Forschung zur industriellen Anwendung ermöglicht“, teilen die Verantwortlichen mit. Dies sei besonders wichtig in einer zunehmend protektionistischen Handelswelt, in der die Verfügbarkeit nachhaltiger Rohstoffe und somit die sichere Produktion von Batterien auch in Krisenzeiten entscheidend sind.

Das Berlin Battery Lab soll dabei offen für Industriepartner aus ganz Deutschland und Europa sein und so zur Entwicklung und Produktion lokal gefertigter nachhaltiger Batterien beitragen. Die Initiatoren streben auch an, bereits bestehende Partnerschaften über das neue Labor weiter auszubauen, etwa mit BASF.

BAM-Präsident Ulrich Panne kommentiert: “Die geplante Gründung des Berlin Battery Lab ist ein bedeutender Schritt für die nachhaltige Batterieforschung in Deutschland. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin und der Humboldt-Universität bündeln wir unsere Expertise und schaffen eine einzigartige Forschungsinfrastruktur.“ Dies ermögliche es, innovative und nachhaltige Batterietechnologien schneller zur Marktreife zu bringen.

Für Christoph Schneider, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität, schlägt das Berlin Battery Lab eine Brücke zwischen exzellenter Grundlagenforschung und marktfähigen, innovativen Technologien. „Wir werden die Entwicklung nachhaltiger Natrium- und Schwefelbatterien mit der gebündelten Expertise von HZB, BAM und HU gemeinsam vorantreiben – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung der Energiewende.“ Laut Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB, kennen sich die drei Institutionen schon seit vielen Jahren und rücken nun noch dichter zusammen.

idw-online.de

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