Skoda enthüllt neues Topmodell Enyaq RS
Der nun enthüllte Enyaq RS wird neben dem kürzlich eingepreisten Elroq RS zum Modell mit der schnellsten Ladeleistung und der besten Beschleunigung des tschechischen Herstellers. Ausgestattet mit zwei Motoren, 250 kW Systemleistung und Allradantrieb, beschleunigt er in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Einen Preis nennt Skoda noch nicht. Da aber der kleinere Elroq RS im April mit gut 53.000 Euro zum teuersten Modell seiner Baureihe avancierte, dürfte die Preisgestaltung beim Enyaq ähnlich ausfallen. Zurzeit ist noch der Enyaq 85x mit 51.150 Euro das Topmodell der Enyaq-Familie. Der neue RS dürfte preislich also über dieser Schwelle liegen.
Den RS legt Skoda zum Zeitpunkt das Enyaq-Facelifts nach: Seit Februar läuft bei der VW-Tochter in Mladá Boleslav die überarbeitete Version des MEB-SUV vom Band – übrigens gemeinsam mit dem kleinen Bruder Elroq und dem Verbrenner-Modell Octavia. Das gilt auch für die RS-Varianten von Enyaq und Elroq, die den bereits bekannten Antrieb der Allrad-getriebenen GTX-Modelle von VW übernehmen. Herzstück des Enyaq RS ist also auch ein 79-kWh-Akku (84 kWh brutto), der mit bis zu 185 kW in der Spitze geladen werden kann. Der Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent dauert 26 Minuten.
An der Hinterachse kommt wie beim heckgetriebenen Enyaq 85 der 210 kW starke Elektromotor APP550 zum Einsatz. Diese permanenterregte Synchronmaschine des VW-Konzerns zeichnet sich durch 545 Nm Drehmoment und eine hohe Effizienz aus. Beim Enyaq 85 und dem 220 kW starken Allradler Enyaq 85x wird jedoch die 77-kWh-Batterie (82 kWh brutto) verbaut, die mit maximal 135 kW (Enyaq 85) bzw. 175 kW (Enyaq 85x) geladen werden kann – den neuen 79-kWh-Akku gibt es nur bei den 250-kW-Modellen. Die Reichweite ist bei den RS-Modellen mit WLTP-Werten von 550 km (SUV) und 560 km (Coupé) hingegen fast gleich. Für das AC-Laden mit 11 kW gibt Skoda eine Ladezeit von achteinhalb Stunden von null auf 100 Prozent an.









Außerdem kommt als neues Feature bidirektionales Laden hinzu. Präziser wird die VW-Tochter an dieser Stelle nicht. Es dürfte sich aber um eine V2H-Funktion („Vehicle to Home“) handeln, wie sie etwa kürzlich von Ford für seine MEB-Stromer scharf geschaltet hat. Damit ermöglicht Skoda aller Wahrscheinlichkeit nach eine Teildisziplin des bidirektionalen Ladens. V2H bedeutet, dass selbst erzeugter Strom z.B. von einer Photovoltaikanlage in der Fahrzeugbatterie zwischengespeichert werden und später wieder ans Hausnetz abgegeben werden kann.
Die Serienausstattung des RS-Modells umfasst unter anderem Matrix-LED-Hauptscheinwerfer, ein beleuchtetes Tech-Deck-Face, Augmented Reality Head-up-Display und 20-Zoll-Leichtmetallfelgen (optional: 21 Zoll). Außerdem gibt es schwarze Exterieurdetails an Fenstern, Außenspiegeln und der Dachreling. Für ein agileres Set-Up senkt das Sportfahrwerk die Vorderachse um 15 Millimeter und die Hinterachse um zehn Millimeter ab. Das auf Wunsch bestellbare adaptive Fahrwerk DCC und die Progressivlenkung sollen laut Skoda „dynamische Fahrleistungen“ ermöglichen – über die Fahrprofile lässt sich das Verhalten des Enyaq RS aber auch anpassen.
Enyaq 60 | Enyaq 85 | Enyaq 85x | Enyaq RS | |
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Antrieb | RWD | RWD | AWD | AWD |
Leistung | 150 kW | 210 kW | 210 kW | 250 kW |
Beschleunigung | 8,1 s | 6,7 s | 6,7 s | 5,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 180 km/h | 180 km/h | 180 km/h |
WLTP–Reichweite | 437 km | 586 km | 549 km | 550 km |
Batteriekapazität | 63/59 kWh | 82/77 kWh | 82/77 kWh | 84/79 kWh |
Ladeleistung DC | 165 kW | 135 kW | 175 kW | 185 kW |
Ladezeit DC 10-80% | 24 min | 28 min | 28 min | 26 min |
Preis | 44.400 Euro | 48.900 Euro | 51.150 Euro | – |
Angesichts der höheren Leistung verbaut der Autohersteller in der RS-Variante
zudem leistungsfähigere Bremsen mit Zweikolbensätteln vorn. Und: Den verschiedenen Fahrprofilen hat Škoda zwei externe Sounds zugeordnet. Zusätzlich zu den Lackierungen der neuen Enyaq-Familie stehen die RS-Varianten exklusiv auch in Mamba-Grün bereit.
Im Innenraum umfasst die serienmäßige „Design Selection RS Lounge“ schwarze Sportsitze mit Ziernähten in Lime-Grün und eine Polsterung aus Mikrofaser und Kunstleder. Die optionale „Design Selection RS Suite“ verwendet bei den Sitzen dagegen eine Mischung aus Leder und Kunstleder sowie graue Kontrastnähte. Diese unterschiedlichen Farbakzente finden sich auch bei Lenkrad und Co. wieder. Den vorderen Türverkleidungen und dem Armaturenbrett verleiht Škoda ein Dekor im Carbondesign.
Weiter sind die vorderen Sitze beheizbar, der elektrisch einstellbare Fahrersitz bietet zudem eine Massagefunktion. Das beheizbare Lenkrad im Sportdesign verfügt über Multifunktionstasten. Und der Enyaq RS hat ab Werk ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Drei-Zonen-Klimaanlage Akustikverglasung vorn und getönte Scheiben ab der B-Säule. Zudem zählen Parksensoren rundum, das Navi, ein Soundsystem von Canton und das Augmented Reality Head-up-Display zum Ausstattungsumfang.
Johannes Neft, Škoda Auto Vorstand für Technische Entwicklung, kommentiert: „Mit dem Enyaq RS und Enyaq Coupé RS haben wir die Topmodelle der neuen Enyaq-Baureihe noch dynamischer gemacht, ohne dabei ihren Komfort und ihre Alltagstauglichkeit zu beeinträchtigen.“
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