Enyring launcht Akkutauschsystem für E-Bikes in Berlin und Amsterdam

Die Yamaha-Tochter Enyring startet in Berlin und Amsterdam eine E-Bike-Serie mit Akku-Abomodell. Zur Markteinführung sollen vier verschiedene Fahrradmodelle zur Verfügung stehen, verbunden mit Akkuwechselstationen in den Zielmärkten.

Bild: Yamaha

Vor eineinhalb Jahren gründete Yamaha Motor das Unternehmen Enyring, um gemeinsam mit Partnern austauschbare Batterien für kompakte städtische Elektrofahrzeuge, vor allem Elektrofahrräder, im Rahmen eines Abo-Service anzubieten. Nun kündigt Enyring an, seine E-Bike-Aktivitäten ab dem vierten Quartal 2025 mit einem Batterie-Abo-Service in Berlin und Amsterdam zu starten. Die Idee ist, dass die Kunden die Kosten für den Akku sparen, der dann über ein kommendes Tauschnetz verwaltet wird. Alle Fahrradmodelle sind dazu mit derselben Batterie (480Wh, 48V) kompatibel.

Wie Enyring schreibt, werden in beiden Städten in einem Radius von etwa zwei Kilometern in den jeweiligen Stadtzentren Batteriewechselstationen eingerichtet. „Eine detaillierte Karte dieser Standorte wird in Kürze verfügbar sein“, so der Fahrradhersteller weiter. Konkret sollen in Berlin rund 40 und in Amsterdam 20 Akku-Tauschstationen entstehen. Der Tauschvorgang soll dabei weniger als 20 Sekunden dauern.

Laut Enyring passen die Batteriewechselstationen die Ladegeschwindigkeit automatisch an den Bedarf an und führen bei jedem Ladezyklus einen vollständigen Gesundheitscheck der Batterie durch, um eine höhere Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Und auch für Batterien, die nicht mehr in der Lage sind, die Fahrräder anzutreiben, gibt es bereits einen Plan: „Akkus, die nicht mehr für den E-Bike-Einsatz geeignet sind, werden wiederverwendet oder recycelt, was das Engagement von ENYRING für eine nachhaltige Mobilität unterstützt“, schreibt der Hersteller in einer Pressemitteilung.

Bei den vier E-Bike-Modellen handelt es sich um ein Citybike, eine sportlichere Citybike-Variante, ein Longtail-E-Bike und ein Cargo-Bike. Die Modelle tragen die Bezeichnungen ER/01 bis ER/04. Preise für die E-Bikes selbst oder das Akkuwechsel-Abo wurden noch nicht bekannt gegeben, aber da die Präsentation des Vorhabens erst am vergangenen Wochenende auf der VELO Berlin erfolgte erwarten wir weitere Details im Laufe des Jahres. Eine Anfrage an Enyring wurde bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung nicht beantwortet.

Yamaha gründete Enyring im Dezember 2023 und erhöhte seine Investitionsanteile auf insgesamt 27 Millionen Euro im Jahr 2024. Die erste Partnerschaft ist auch bereits eingetütet – mit dem deutschen Unternehmen Swobbee, und zwar um „sowohl Hardware als auch wichtige Softwarekomponenten für ENYRINGs kommende Plattform für austauschbare Batterien“ zu liefern. Beide Seiten kennen sich schon länger: Denn Swobbee betreibt bereits einen gemeinsamen E-Moped-Verleih mit Yamahas NEO-Elektrorollern in Berlin. Das deutsche Unternehmen ist einer der noch wenigen Akteure, die ihr Geld mit dem Aufbau von Batteriewechsel-Netzwerken verdienen.

enyring.eu, innoenergy.com (Kooperation mit Swobbee)

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