Circunomics eröffnet Batterie-Testlabor bei Darmstadt

Circunomics will Batteriezellen ab sofort selbst Belastungstests unterziehen und weiht daher ein eigenes Batterie-Testlabor in Roßdorf bei Darmstadt ein. Dadurch strebt das Mainzer Startup an, die Analyse von gebrauchten Akkus und die Simulation ihres weiteren Verhaltens in potenziellen 2nd-Life-Anwendungen auf eine neue Ebene zu heben.

Bild: Circunomics

Circunomics ist in der Batterie-Evaluierung aktiv: Das Startup bietet eine Battery-Lifecycle-Management-Lösung mit digitalem Marktplatz und KI-unterstützter Analyse, die den gesamten Lebenszyklus der Batterien berücksichtigt. Das heißt: Im Fokus steht der B2B-Handel von gebrauchten bzw. überschüssigen Batterien, Modulen und Zellen auf einem digitalen Marktplatz und die Überführung von einem Einsatz der Energiespeicher im First Life in eine Zweitverwendung im Second Life.

Das neue Labor in Roßdorf soll bis zu sechs Experten beschäftigen und Circunomics in die Lage versetzen, die Ergebnisse KI-basierter Analysen von gebrauchten Batterien mit selbst ermittelten Laborwerten aus einer Real-Life-Simulation abzugleichen, zu trainieren und zu verifizieren. Davon erhoffen sich die Mainzer „eine nochmals gesteigerte Effizienz und Genauigkeit der Analysen“. Denn Circunomics kann dadurch nach eigenen Angaben eine Datenbasis für seine eigenentwickelte Software aufbauen, „die wiederum genutzt wird, um den Gesundheitszustand einer gebrauchten Batterie während und nach einer Erstverwendung sehr präzise zu ermitteln.“ Und: Dank der Datenbasis könne auch simuliert und hochgerechnet werden, wie sich die gebrauchte Batterie bei einer Zweitverwendung („Second Life“) zum Beispiel in einem stationären Speichersystem verhält, heißt es weiter. Die Analyse soll sogar so präzise ausfallen, dass Circunomics „eine Empfehlung aussprechen kann, welche Batterien für das jeweilige Projekt am besten geeignet sind“.

In Roßdorf will das Startup dazu verschiedene Zellen in einer Prüfeinrichtung
unterschiedlichsten Belastungen aussetzen. Darauf aufbauend strebt Circunomics Real-Life-Simulation täglicher Nutzungssituationen an – „etwa bei Elektrofahrzeugen schnell oder langsam aufeinander folgende Ladezyklen, unterschiedliche Ladestromstärken mit bis zu 300 Ampere Gleichstrom, verschiedene Degradierungszustände der Batterie und das Ganze –
wenn notwendig – bei unterschiedlichen Temperaturen“. Möglich ist dabei eine
Temperaturspanne von minus 20 bis plus 60 Grad Celsius. Und: Die jeweiligen Tests der Zellen können über einen kurzen, mittleren oder längeren Zeitraum durchgeführt werden.

„Bisher haben wir die Zellen von einem externen Dienstleister analysieren lassen.
Diese Aufgaben nehmen wir jetzt selbst in die Hand, erhöhen damit unsere Effizienz, sind schneller mit dem Abgleich von Daten, wodurch wir in der Lage sind, unsere Simulationen und Hochrechnungen für eine Verwendung im Second Life noch genauer und zuverlässiger anbieten zu können“, erklärt Jan Born, Co-Founder und CTO von Circunomics. „Wir haben einerseits Millionen von Daten, die während des First Life einer Batterie gesammelt werden […]. Im neuen Labor und mit den eigenen Analysen sehen wir nun, wie sich eine Zelle im simulierten Batterieleben verhält und wir können die dabei ermittelten Ergebnisse, mit denen aus der Software abgleichen und verifizieren.“

Die Mittel für das Labor stammen u.a. aus einer im Januar abgeschlossenen Serie-A-Finanzierung über acht Millionen Euro. Parallel geht Circunomics mit dem neuen Kapital seine weitere Internationalisierung an – was bereits im März in der Eröffnung eines US-Büros mündete.

Quelle: Info per E-Mail

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