Deutschlandnetz: Eviny eröffnet XL-Ladepark in Fürth

Der norwegische Ladeinfrastruktur-Betreiber Eviny hat in der Seeackerstraße in Fürth seinen ersten XL-Ladepark im Rahmen des bundesweiten Deutschlandnetzes eröffnet. Auf dem Parkplatz des Edeka Center Scharrer stehen nun 16 hochmoderne Schnellladepunkte zur Verfügung.

Bild: Eviny

Mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW können dort E-Autos innerhalb weniger Minuten für mehrere hundert Kilometer Reichweite aufgeladen werden. Zum Einsatz kommen dabei Ladestationen von Alpitronic.

„Unser Ziel ist klar: jederzeit und überall schnell laden“, betonte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder bei der Eröffnung des Ladeparks in Fürth. „Dafür schaffen wir mit dem Deutschlandnetz gemeinsam mit Unternehmen eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur.“ Dass der Fürther Standort einer der ersten großen Ladeparks sei, zeige, „dass wir der emissionsfreien Mobilität wieder einen Schritt näher kommen“. Erst wenige Tage war im oberbayrischen Rosenheim der allererste Standort der XL-Kategorie im Deutschlandnetz eröffnet worden, und zwar von BayWa Mobility Solutions.

Emissionsfreier Bau

Besonders hervorzuheben beim neuen XL-Ladepark von Eviny in Fürth: Die Bauarbeiten für den Ladepark wurden vollständig emissionsfrei durchgeführt – ein Novum in Deutschland. Der Tiefbau erfolgte mit elektrisch betriebenen Baggern und Lastwagen, während eine mobile Ladestation und eine Photovoltaik-gespeiste Batterie die Energieversorgung der Baustelle sicherstellten. „Wir setzen konsequent auf Nachhaltigkeit – von der emissionsfreien Bauweise bis zum Betrieb mit grünem Strom“, erklärt Ragnhild Janbu Fresvik, CEO von Eviny. Man bringe die langjährige Erfahrung aus Norwegen ein, wo Elektromobilität bereits Realität sei.

Dass Norwegen mit gutem Beispiel vorangeht, unterstrich auch Jonas Skei, Ministerrat an der Königlich Norwegischen Botschaft in Berlin: „Im Jahr 2024 waren nahezu 90 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Norwegen Elektrofahrzeuge – dazu hat die gut ausgebaute Ladeinfrastruktur wesentlich beigetragen.“ Die Eröffnung in Fürth sei daher „ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Mobilität in Deutschland“.

Die Wahl des Standorts ist durchdacht: Der Ladepark liegt in direkter Nähe zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten wie einem Edeka-Markt und einem Drogeriemarkt. Die Autobahnausfahrt Fürth-Ronhof der A 73 befindet sich in unmittelbarer Umgebung, was auch eine gute Anbindung für Fernreisende gewährleistet. Zwei Ladepunkte sind zudem barrierefrei gestaltet, mit ausreichend Platz für Rollstuhlfahrende.

Niedriger Ad-Hoc-Preis

Auch preislich will Eviny Akzente setzen: Der Ad-hoc-Tarif liegt mit 0,49 Euro pro Kilowattstunde unter dem aktuellen Durchschnitt im Deutschlandnetz. Zum Vergleich: Beim oben erwähnten BayWa-Ladepark liegt der Ad-Hoc-Preis bei 0,79 Euro pro kWh.

Das Projekt ist Teil des Deutschlandnetzes, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) initiiert wurde. Ziel ist es, bundesweit 9.000 neue Schnellladepunkte an mehr als 1.000 Standorten zu errichten – sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen und an Autobahnraststätten. Dafür investiert der Bund rund 2,3 Milliarden Euro. Die Umsetzung koordiniert die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der NOW GmbH.

Eviny zählt zu den wenigen internationalen Unternehmen, die bei der Ausschreibung 2023 zum Zug kamen. Das norwegische Unternehmen erhielt den Zuschlag für insgesamt 142 sogenannte „Suchräume“. Der neue Standort in Fürth ist einer der ersten, der im Rahmen dieses Programms in Betrieb ging.

mynewsdesk.com, now-gmbh.de

7 Kommentare

zu „Deutschlandnetz: Eviny eröffnet XL-Ladepark in Fürth“
Adrian
10.06.2025 um 16:28
Man kann nur hoffen, dass die anderen Betreiber irgendwann gezwungen werden nachzuziehen. Die Ad-hoc Preise der anderen Betreiber sind absurd und werden vermutlich gezielt so hoch gewählt, damit sich niemand für die Zahlung am Terminal entscheidet. Damit bleibt die Zahlung per RFID Karte mit Abo die Norm in Deutschland, schade...Schön, dass Eviny zeigt, dass es auch anders geht und traurig, dass es dafür erst einen norwegischen Betreiber braucht. Nach gesundem Menschenverstand müsste der Ad-hoc Preis doch eigentlich immer unter dem Roaming Preis liegen, da bei Ad-hoc nicht noch ein Dritter mitverdienen muss?Insbesondere bei geförderten Standorten sollte man doch von günstigen Ad-hoc Preisen ausgehen, Firmen wie EON und Baywa scheinen sich einfach nur die Taschen mit unserem Steuergeld zu füllen.
Jonathan
10.06.2025 um 19:02
Es gibt in Deutschland schon tausende Schnellladepunkte mit Preisen von maximal 0,49 Euro für die Kilowattstunde. JET, Lidl, Aldi Süd, um nur ein paar zu nennen. Ich freue mich sehr, dass es immer mehr werden.
Isso
10.06.2025 um 18:01
Sehe ich genauso. Gerade im Deutschlandnetz mit staatlicher Förderung sollte diese an Ad-hoc-Preise gekoppelt werden, die auch zur Attraktivität der E-Mobilität und speziell des hoffentlich nicht grundlos gewählten Standorts beitragen. Absurd hohe Preise erwecken doch sehr den Eindruck von Abzocke. Und man kann nicht von jedem Ladestromanbieter eine App oder Karte besitzen, zumal nicht alle auch ohne Grundgebühr verfügbar sind. Die Pfalzwerke verfügen derzeit gar nicht über ein Angebot abseits des überteuerten Ad-hoc-Ladens. Der ebenfalls mit staatlichen Mitteln geförderte Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetzes ist daher verwaist, weil logischerweise kein normaler Mensch dort für 79ct/kWh lädt.
Tino
10.06.2025 um 17:18
Das ist genau der richtige Weg - an jeder Ladesäulen Ad Hoc laden. Die 49 Cent sind leider immer noch zu teuer. Es ist aber ein Anfang, deshalb Daumen hoch. Es gibt keinen Grund warum der Strom an einer Schnellladesäule mehr kosten sollte als Haushaltsstrom. AC Laden sollen erst recht nicht teuerer als Haushaltsstrom sein. Die ganzen Ladekarten, Apps und so weiter brauchen wir gar nicht. Wir haben ein Bezahlsystem das überall akzeptiert wird. Und Roaming benötigen wir schon gar nicht. Damit macht sich nur einer die Taschen voll der eigentlich gar nichts mit dem Vorgang zu tun hat. Das aktuelle Ladekartengetönzzze ist ein großer Hemmschuh für die Elektromobilität.
Bernd
11.06.2025 um 12:00
Stimme ich zu, bis auf die Tatsache die Ladekostenverwaltung. Da eignet sich dann ggf. schon über einen Anbieter zu autorisieren, wenn die APP des BEV keine integrierte Auswertung liefert.
Jörg
10.06.2025 um 21:56
79ct - tolles Deutschland-Abzocker-Netz.....
Richard
11.06.2025 um 08:16
Endlich ein fairer Preis. Hoffe die anderen Anbieter merken irgendwann das es auch anders geht.Bitte weitere Ladeparks

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