Deutschlandnetz: Eviny eröffnet XL-Ladepark in Fürth
Mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW können dort E-Autos innerhalb weniger Minuten für mehrere hundert Kilometer Reichweite aufgeladen werden. Zum Einsatz kommen dabei Ladestationen von Alpitronic.
„Unser Ziel ist klar: jederzeit und überall schnell laden“, betonte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder bei der Eröffnung des Ladeparks in Fürth. „Dafür schaffen wir mit dem Deutschlandnetz gemeinsam mit Unternehmen eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur.“ Dass der Fürther Standort einer der ersten großen Ladeparks sei, zeige, „dass wir der emissionsfreien Mobilität wieder einen Schritt näher kommen“. Erst wenige Tage war im oberbayrischen Rosenheim der allererste Standort der XL-Kategorie im Deutschlandnetz eröffnet worden, und zwar von BayWa Mobility Solutions.
Emissionsfreier Bau
Besonders hervorzuheben beim neuen XL-Ladepark von Eviny in Fürth: Die Bauarbeiten für den Ladepark wurden vollständig emissionsfrei durchgeführt – ein Novum in Deutschland. Der Tiefbau erfolgte mit elektrisch betriebenen Baggern und Lastwagen, während eine mobile Ladestation und eine Photovoltaik-gespeiste Batterie die Energieversorgung der Baustelle sicherstellten. „Wir setzen konsequent auf Nachhaltigkeit – von der emissionsfreien Bauweise bis zum Betrieb mit grünem Strom“, erklärt Ragnhild Janbu Fresvik, CEO von Eviny. Man bringe die langjährige Erfahrung aus Norwegen ein, wo Elektromobilität bereits Realität sei.
Dass Norwegen mit gutem Beispiel vorangeht, unterstrich auch Jonas Skei, Ministerrat an der Königlich Norwegischen Botschaft in Berlin: „Im Jahr 2024 waren nahezu 90 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Norwegen Elektrofahrzeuge – dazu hat die gut ausgebaute Ladeinfrastruktur wesentlich beigetragen.“ Die Eröffnung in Fürth sei daher „ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Mobilität in Deutschland“.
Die Wahl des Standorts ist durchdacht: Der Ladepark liegt in direkter Nähe zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten wie einem Edeka-Markt und einem Drogeriemarkt. Die Autobahnausfahrt Fürth-Ronhof der A 73 befindet sich in unmittelbarer Umgebung, was auch eine gute Anbindung für Fernreisende gewährleistet. Zwei Ladepunkte sind zudem barrierefrei gestaltet, mit ausreichend Platz für Rollstuhlfahrende.
Niedriger Ad-Hoc-Preis
Auch preislich will Eviny Akzente setzen: Der Ad-hoc-Tarif liegt mit 0,49 Euro pro Kilowattstunde unter dem aktuellen Durchschnitt im Deutschlandnetz. Zum Vergleich: Beim oben erwähnten BayWa-Ladepark liegt der Ad-Hoc-Preis bei 0,79 Euro pro kWh.
Das Projekt ist Teil des Deutschlandnetzes, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) initiiert wurde. Ziel ist es, bundesweit 9.000 neue Schnellladepunkte an mehr als 1.000 Standorten zu errichten – sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen und an Autobahnraststätten. Dafür investiert der Bund rund 2,3 Milliarden Euro. Die Umsetzung koordiniert die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der NOW GmbH.
Eviny zählt zu den wenigen internationalen Unternehmen, die bei der Ausschreibung 2023 zum Zug kamen. Das norwegische Unternehmen erhielt den Zuschlag für insgesamt 142 sogenannte „Suchräume“. Der neue Standort in Fürth ist einer der ersten, der im Rahmen dieses Programms in Betrieb ging.
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