St. Gallen schreibt Beschaffung von 13 E-Bussen erneut aus
Das Stimmvolk hatte die Umstellung der Linien 9, 10 und 11 auf Elektroantriebe und die damit verbundene Beschaffung von 13 neuen E-Bussen bereits im September 2021 bewilligt. Nach einer Ausschreibung erhielt Ebusco Anfang letzten Jahres den Zuschlag zur Lieferung der 13 E-Busse, die ursprünglich bereits Mitte dieses Jahres auf den Straßen der Schweizer Stadt fahren sollten. Doch aus diesem Plan wurde nichts.
Im Dezember gaben die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG) bekannt, den unterzeichneten Liefervertrag – über nur noch zwölf statt 13 E-Busse – mit Ebusco aufzulösen und die Beschaffung der Fahrzeuge neu auszuschreiben. Hintergrund: Der niederländische Hersteller kam in finanzielle Schwierigkeiten und soll verschiedene Fristen nicht eingehalten haben. Auch eine Neuausschreibung wurde angekündigt. Vergangene Woche war es dann so weit. Die VBSG haben eine neue Ausschreibung zur Beschaffung von 13 Elektrobussen veröffentlicht.
Details zu den technischen Anforderungen wurden nicht öffentlich mitgeteilt. Einzig die Eignungskriterien. So heißt es im entsprechenden Portal: „Die wirtschaftliche Eignung wird anhand der Angaben des Anbieters geprüft. Die Finanzkennzahlen des Anbieters müssen darlegen, dass der Anbieter in der Lage ist, die geforderten Leistungen insbesondere auch die langfristigen Serviceleistungen zu erbringen.“
Bis die E-Busse in St. Gallen zum Einsatz kommen können, ist Geduld gefragt. Noch bis zum 15.08.2025 können Angebote eingereicht werden. Die Lieferung der ersten Fahrzeuge soll allerdings erst im Juli 2028 erfolgen.
Neben den zwölf Meter langen Bussen könnten in einer dritten Etappe auch Gelenkbusse folgen: „In die Rahmenbedingungen der Ausschreibung für die zweite Etappe der Flottenerneuerung flossen verschiedene Erfahrungen und neue Bedürfnisse mit ein. So wurde neben den 12-Meter-Bussen auch die Möglichkeit zur Beschaffung neuer 18-Meter-Gelenkbusse für die dritte Etappe der Flottenerneuerung in die Ausschreibung aufgenommen“, teilen die Verkehrsbetriebe mit. Mit dieser Ausschreibung sollen Handlungsoptionen für die weitere Entwicklung der VBSG-Fahrzeugflotte geschaffen werden. „Die neuen Gelenkbusse könnten die bestehende Batterie-Trolleybus-Flotte in Zukunft ergänzen. Die Busse können wie die 12-Meter-Busse unabhängig vom Fahrleitungsnetz eingesetzt und über Nacht im Depot aufgeladen werden. Damit wird eine zusätzliche betriebliche Flexibilität der Busflotte erreicht“, heißt es weiter.
Geplant ist, dass die neuen Batterie-elektrischen Exemplare bestehende Trolleybusse ablösen. „Dank Modernisierung konnte die Nutzungsdauer der 22 Trolleybusse bis voraussichtlich 2032 verlängert werden. Diese Trolleybusse werden in den nächsten Jahren jedoch das Alter von 20 Jahren überschreiten“, so die VBSG. Angesichts dessen sei auch ein Ersatz für diese Busse geplant. Doch ganz auf Trolleybusse verzichten will man nicht: „Die Fahrzeuge können während der Fahrt geladen und somit auch rund um die Uhr eingesetzt werden. Da sie kleinere Akkus verwenden, können mehr Fahrgäste transportiert werden. Auch die erwartete Strompreisentwicklung spricht für das Aufladen am Tag. Für die geplante Elektrifizierung der Linie 12, der Ersatzfahrzeuge und den Ersatz der Trolleybus-Flotte sind Absprachen mit dem Amt für öffentlichen Verkehr sowie eine Volksabstimmung im Jahr 2026 geplant“, teilt das Unternehmen mit.
Mit der seit 2021 geplanten schrittweisen Flottenerneuerung wollen die VBSG alle Dieselbusse durch Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb ersetzen. Derzeit hat der ÖPNV-Betreiber noch 49 Dieselbusse in der Flotte. 55 weitere Busse verfügen bereits über einen Elektroantrieb – rein Batterie-elektrisch, als Batterie-Trolleybusse oder reine Trolleybusse. Bis 2030 sollen alle Busse elektrisch unterwegs sein.
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