BYD zeigt elektrischen Überlandbus mit 700 km Reichweite

BYD hat den Elektrobus B13.b für das Intercity-Segment vorgestellt – eine Weiterentwicklung des aktuell erhältlichen B13. Das Modell basiert nun auf dem integrierten Blade Battery Chassis des Unternehmens und kann so eine strukturelle Batterie für "über 700 Kilometer Reichweite" aufnehmen.

Bild: BYD

Den B13.b hat BYD dieser Tage auf dem UITP Summit ins Rampenlicht gerückt. Der Auftritt in Hamburg markierte dabei auch das Europa-Debüt des neuen XXL-Stromers. Der B13.b ist nach dem BYD eBus B12, der auf der Busworld Europe 2023 vorgestellt wurde, der zweite Elektrobus von BYD, der die sogenannte Blade Battery Chassis-Plattform nutzt. Bei dieser Cell-to-Chassis-Technologie ist die LFP-Batterie direkt in die Fahrzeugstruktur integriert. Der B13.b kann dadurch mit einer Batteriekapazität von bis zu 560 kWh ausgestattet werden (+54 kWh gegenüber dem aktuellen B13). BYD gibt an, dass der Bus „je nach Betriebsbedingungen mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von über 700 Kilometern erreichen kann“. Dabei handelt es sich allerdings noch um einen vorläufigen Wert gemäß SORT-Testzyklus („Standardized On-Road Test“).

Klar ist: Das 13,2 Meter lange Fahrzeug hat 49 Sitzplätze und eine maximale Passagierkapazität von 78 Personen, das sind acht Personen mehr als der aktuell erhältliche BYD B13. Angetrieben wird der Bus von zwei Radnabenmotoren à 150 kW. Und neben der 560-kWh-Batterie für 700 km Reichweite steht auch eine 476-kWh-Version für 620 km zur Auswahl. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Geladen wird der B13.b mit 192 kW DC einseitig oder mit zwei 192-kW-Anschlüssen beidseitig. Alternativ kann das Modell auch mit 500 kW per Pantograf nachladen.

Wir erinnern uns: Das E-Bus-Chassis mit den integrierten Blade-Batterien hatte BYD auf der IAA Transportation im September 2022 erstmals vorgestellt. Die Besonderheit bei dem Chassis ist, dass die Batterien im Unterboden – sowohl zwischen den Achsen als auch im Heck – untergebracht sind. Das macht die reine E-Bus-Plattform möglich. Die bisherigen zwei Fahrzeuge auf der Plattform nutzen zudem einen neuen 6-in-1-Controller mit Siliziumkarbid-Halbleitern und die besagten zwei Radnabenmotoren mit Hairpin-Wicklungen. 

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13 Kommentare

zu „BYD zeigt elektrischen Überlandbus mit 700 km Reichweite“
Martin Nemeth
24.06.2025 um 17:17
Bravo, desto besser die Akkus werden, umso attraktiver wird die E-Mobilität, da braucht man sich immer weniger Sorgen bezüglich der Abhängigkeit vom Erdöl machen. Die Sonne scheint überall. Byd ist eine tolle Firma, weiter so, bin gespannt was Europa macht? LG. aus Österreich.
Uwe Walter Bosse
24.06.2025 um 21:42
Manche Bus-Unternehmen haben damit geworben, Busfahren sei umweltfreundlich, wenn dafür kein Privat-Pkw benutzt wird. Wenn alle Privat-Pkw elektrisch fahren würden, wäre das umweltfreundlicher als Diesel-Busse. Zum Glück stellen Transport-Unternehmen allmählich auch auf elektrische Antriebe um.
Sebastian
26.06.2025 um 08:25
Das ist natürlich Quatsch. Erstens ist "Umweltfreundlichkeit" ja nicht nur mit CO2 etc zu begründen. Es ist nicht umweltfreundlich, wenn statt eines Busses 25 Pkw mit je 2 Tonnen unterwegs sind Zweitens verursacht jede in Deutschland erzeugte kWh rund 360g CO2, damit würden 25 Elektroautos pro km mit zusammen 1,8 kg CO2 deutlich mehr ausstoßen, als jeder Dieselbus. Dazu ist es bekanntlich so, dass Busse so oder so fahren. Der einzelne der zusteigt wird also nahezu Null weitere Emissionen verursachen.
Steffen
12.07.2025 um 15:21
Was bei Diesel und Benzin immer vergessen wird ist das die Herstellung ebenso Strom und andere Energiequellen benötigt und das nicht unerheblich. Für einem PKW der Frisch für 100km nachtankt wurde teilweise schon so viel Energie verbraucht (bis es fertig an der Tankstelle ist) das ein E-PKW mit der verbrauchten Energie in etwa 70-80km weit kommt.Ich denke Bei Bussen und LKWs wird das Verhältnis da in etwa das selbe sein.Ich kann jedem nur den Elektrotrucker auf Youtube empfehlen der zeigt täglich das E-LKW selbst heute schon mit klassischenKonkurieren können ohne große einbußen und teils sogar mit vielen Vorteilen, auch hier Busse sind nicht weit entfernt davon.
Heinz Fuchsig
28.06.2025 um 10:58
die letzten 12 Monate waren es nur mehr 334 g/CO2 für die ERZEUGTE kWh und ca. 100 pro importierter kWh, Tendenz fallend. Unter 300 gCO2/kWh dürfte die Rechnung (von der grauen Energie abgesehen) stimmen: 1/3 der kwH/km mit dem EV, und Diesel hat rund 1000 g/kWh
Othmar Kralowetz
25.06.2025 um 07:33
Hallo, gut so, Strom ist die einfachste Lösung. Alles andere ist wesentlich teurer und muss auf anderen Kontinenten produziert werden. Wir brauchen keinen Ausbau des Stromnetzes, wir brauchen nur grosse Stromspeicher. LG
tobias
25.06.2025 um 08:34
Hätte nicht gedacht das es funktioniert mit der Batterie im Unterboden. Spannend das dies mit der Verbrennerplattform zusammenhängt
Münstermann basharat
25.06.2025 um 13:33
Kommst darauf an wie die Fahrzeug fährt? Wenn wie ein solaris Urbino gebaut ist, mit immer wieder Fehlermeldung auf cokpet,, das nervte fahrpersonal ohne Ende Cokpet muß wie ein Mercedes Bus sein, Tür Schließung, und bremsen nicht wie ein MAN Bus Das sind ein paar Sachen, also Fahrwerk wie das MB citaro, denn Mit so eine Reichweite, das könnte das beste Linienbus der Welt sein LG Münstermann
Jan
25.06.2025 um 23:11
Wie habe ich mir das mit dem Pantographen vorzustellen? E-Busse haben normalerweise zwei Leitungen, weshalb Trolley-Busse keinen klassischen Bahn-Pantographen einsetzen. Sind hier die normalen Bus-Trolleys gemeint, oder irgendein neues System?
FSM
29.06.2025 um 14:20
Pantograph bei Strassenfahrzeug braucht zwei Pole Plus/Minus. Einfach Bilder googeln z.b. "pantograph bus laden". Es gibt meiner Ansich leider noch keinen einheitlichen Standard.
Philipp
26.06.2025 um 14:42
bei der Überschrift hatte ich mehr erwartet. 560kWh bieten doch Daimler und Co auch längst in ihren Bussen?
Peter Kass
27.06.2025 um 00:41
Das interessanteste an der Ankündigung finde ich eigentlich die Radnaben-Motoren. So oft totgesagt und trotzdem tauchen sie immer wieder auf.
FSM
29.06.2025 um 17:05
Konzepte mit Radnabenmotoren haben einige Nachteile die in einem Bus möglicherweise nicht so stark zu Buche schlagen. Ein Vorteil ist sicherlich der Bauraum: der Bus schaut sehr flach aus. Kein Differential oder Motor der im Weg rum geht. Bleibt spannend

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